23.09.2008 11:02:54
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Wallberg African All Stars Fondsporträt
Wien (aktiencheck.de AG) - Abseits der klassischen Emerging Markets bietet der afrikanische Kontinent interessante Perspektiven zur Diversifikation, so die Experten von "e-fundresearch.com" in ihrem Kommentar zum Wallberg African All Stars Fonds (ISIN LU0357146421/ WKN A0NJUH).
Mit mehr als 900 Millionen Einwohnern und einer Fläche von mehr als 30 Mio. Quadratkilometern müsse Afrika in geographischer Hinsicht keinen Vergleich scheuen (Lateinamerika: 300 Mio. Einwohner, 21 Mio. Quadratkilometer Fläche). Räumlich gesehen würden auf der Landmasse von Afrika mehrere bedeutende Länder Platz finden: USA, China, Indien, Argentinien und ganz Westeuropa. Afrika verfüge zudem über zwölf Prozent der weltweiten Ackerflächen.
Die Marktkapitalisierung in Prozent des GDP liege in Afrika bei 34,4 Prozent, in Lateinamerika bei 37,3 Prozent, in Südostasien bei 33,8 Prozent und in Osteuropa nur bei rund 16 Prozent. Das Wirtschaftswachstum in Afrika im Jahr 2008 werde bei 6,9 Prozent liegen (Lateinamerika: 4,5 Prozent, Südostasien: 7,7 Prozent, Osteuropa: 6,5 Prozent).
Peter Leger, CFA, Fondsmanager des Wallberg African All Stars Fonds: "Afrika hat in den letzten 20 Jahren eine Wandlung in Richtung demokratische Strukturen geschafft. Bis auf fünf Länder gibt es in allen Staaten gewählte Regierungen. Alleine im Herbst 2008 und im Jahr 2009 stehen insgesamt 17 Wahlen in afrikanischen Ländern an, u. a. auch die Parlamentswahlen in Südafrika."
Die Wirtschaft auf dem Kontinent sei zunehmend auf einer breiteren Basis gewachsen. Im Jahr 2006 habe es bereits 25 Länder mit einem realen BIP-Wachstum gegeben. Die Auslandsverschuldung sei in den letzten Jahren von 40 bis 50 Prozent des BIP auf rund 20 Prozent des BIP zurückgegangen. Die Inflationsraten seien bis 2006 ebenfalls rückläufig, jedoch zuletzt auch wieder ansteigend gewesen. Afrika verfüge über einige der wichtigsten Rohstoffe (u. a. Kobalt, Mangan, Platinmetalle, etc.). Auch als Ölexporteur habe der Kontinent in den letzten Jahren an Bedeutung gewinnen können. Peter Leger: "Die USA importieren bereits mehr Öl aus Afrika als aus dem Nahen Osten." Die Rohstoffnachfrage aus China ermögliche zudem weitere Investitionen in Infrastrukturprojekte.
Im laufenden Jahr hätten sich die Aktienbörsen auf dem afrikanischen Kontinent ebenfalls nicht dem globalen Kursabschwung entziehen können. Gemessen in USD habe jedoch eine Reihe von Märkten in den letzten drei Jahren starke Performancezahlen liefern können (bis Ende August 2008): Westafrika (203 Prozent), Marokko (214 Prozent), Zambia (272 Prozent), Nigeria (130 Prozent), etc. Die Handelsvolumina an den Börsen seien ebenfalls ansteigend und die Korrelationen zu anderen Märkten und auch zwischen den afrikanischen Ländern untereinander sehr niedrig gewesen.
"Afrika zählt derzeit zu den aus Investmentsicht wohl spannendsten Regionen, mit dem stärksten Entwicklungspotenzial. Dennoch ist der Kontinent nach wie vor weitestgehend unerschlossen. Die Kooperation mit einem etablierten Fondsmanager vor Ort ist aus unserer Sicht unabdingbar, für den nachhaltigen Erfolg eines Afrika-Engagements", betone Thorsten Schrieber, Sprecher des Vorstands der Wallberg Kapital AG in einer Pressemitteilung anlässlich der Auflegung des Fonds im Juni 2008.
Der Wallberg African All Stars werde von Coronation Fund Managers verwaltet. Coronation sei 1993 in Kapstadt gegründet worden und habe zuletzt rund USD 19 Mrd. verwaltet. Peter Leger: "Die Philosophie bei Coronation ist die eines fundamental orientierten Asset Managers mit starkem Fokus auf eigenes Research. Wir verfügen über langjährige Kontakte zu Unternehmen und den wichtigsten Brokern in der afrikanischen Region. Vor allem profitieren wir bei unseren Investments auf dem gesamten Kontinent von unseren eigenen Research-Informationen über südafrikanische Unternehmen, die in zunehmender Zahl in andere afrikanische Länder expandieren."
Coronation beschäftige 150 Mitarbeiter in vier Büros in Kapstadt, London, Windhuk (Namibia) und Gaborone (Botswana). Von insgesamt 36 Investment Professionals seien 22 CFA Charterholder. Rund 34 Prozent des Aktienkapitals von Coronation, dem einzigen börsennotierten unabhängigen Asset Manager in Südafrika, seien im Besitz der Mitarbeiter.
Das Portfolio des Fonds werde mittelfristig rund 40 bis 45 Aktien umfassen. Die Erzielung von Alpha werde als Ziel angegeben, wobei sich der Fondsmanager zu keiner Aussage bezüglich der Benchmark festlege. Benchmarks würden nur zu Vergleichszwecken im Rahmen des Reportings verwendet, würden jedoch in keiner Weise die Entscheidungen und Positionierungen des Fondsmanagers lenken.
Peter Leger: "Wir wollen mittelfristige absolute Renditen liefern. 10 Prozent p. a. in Euro sind mein Target. Dabei kann ich auch in Unternehmen investieren, die nicht an lokalen Börsen gelistet sind, sondern beispielsweise in London oder Toronto, jedoch den Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten in Afrika haben. In unsicheren Marktphasen können wir auch Cash-Instrumente einsetzen. Der Fokus liegt eindeutig auf fundamentalem bottom-up Stock-Picking."
Das Makro-Overlay spiele für den Fondsmanager eine zweitrangige Bedeutung. Die Zielallokation sehe wie folgt aus: 25 Prozent Nordafrika, 25 Prozent Subsahara-Afrika und 50 Prozent Südafrika.
Peter Leger: "In den letzten Jahren sind südafrikanische Unternehmen stark auf dem Kontinent expandiert - vor allem auch weil das Wachstum im eigenen Land etwas nachgelassen hat." In den Bereichen Banking, Telekommunikation und IT würden südafrikanische Unternehmen entsprechende Technologien liefern. Beispiele dafür seien die Expansion von MTN vom südafrikanischen Mobilfunkanbieter zu einem Emerging Markets-Pionier mit nur mehr einem Viertel der Gewinne aus dem südafrikanischen Markt.
Der Fonds sei am 16.06.2008 aufgelegt worden. Die bisherige Entwicklung sei zwar positiv, jedoch in der Auflegungsphase nicht sehr aussagekräftig. Das Domizil des Fonds sei in Luxemburg (FCP UCITS III). Die Orientierung des Managers an absoluten Erträgen in einem Emerging Markets Aktienfonds sei auch in der Gestaltung der Verwaltungsgebühr abgebildet (P-Klasse: zwei Prozent für Management und Verwaltung sowie 20 Prozent Performance-Fee über einer zehn Prozent p. a. High-Water-Mark).
Der freiwillige Rücktritt des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki am Sonntag, 21. September sei der vorläufige Höhepunkt eines politischen Machtkampfes innerhalb des regierenden African National Congress (ANC). Zuma, der neue ANC-Parteichef und frühere Weggefährte von Thabo Mbeki kämpfe seit Jahren gegen den Nachfolger Nelson Mandela's an der Staatsspitze und habe sich durch seine Wahl zum ANC-Vorsitzenden im letzten Jahr auch gleichzeitig die Kandidatur für die Präsidentenwahl im Jahr 2009 gesichert.
In Südafrika werde der Präsident nicht direkt vom Volk, sondern vom Parlament gewählt. Der ANC verfüge aktuell über knapp 70 Prozent der Stimmen. Am Dienstag, 23. September könnte bereits bekannt gegeben werden, wer bis zur Präsidentenwahl im kommenden Jahr die Amtsgeschäfte von Thabo Mbeki übernehme. Als Favorit werde der stellvertretende ANC-Parteichef Kgalema Motlanthe gehandelt, der gleichzeitig als enger Vertrauter von Jacob Zuma gelte.
Gleichzeitig mit dem Rücktritt von Mbeki könnte auch eine Regierungsumbildung für Unsicherheit sorgen. Zuma sei in weiten Teilen der Bevölkerung sehr populär, habe sich jedoch zuletzt in mehreren gerichtlichen Auseinandersetzungen verteidigen müssen, die jedoch von Beobachtern als politisch motiviert eingestuft worden seien.
Für Investoren würden diese politischen Umwälzungen gewisse Risiken bedeuten, die genau beobachtet werden müssten - nicht zuletzt weil unter anderem auch Mbeki bei den jüngst verhandelten politischen Lösungsvorschlägen in Zimbabwe eine wichtige Rolle gespielt habe. Obwohl die Verhandlungen in Harare sehr schleppend vorangekommen seien, sei für die Umsetzung der Vorschläge die Einhaltung der Versprechen notwendig. Diese sollten durch den Rücktritt von Mbeki und den plötzlichen Verlust seines politischen Gewichts möglichst nicht aufgegeben werden, da dies den Handlungsspielraum der Opposition in Zimbabwe wieder stark reduzieren würde.
Rund die Hälfte des Portfolios des Wallberg African All Stars werde in Südafrika investiert sein. Die Auswirkungen der politischen Veränderungen auf die fundamentalen Rahmenbedingungen für südafrikanische Unternehmen könnten erst nach einer etwaigen Regierungsumbildung und nach der Bestellung eines interimistischen Nachfolgers von Mbeki analysiert werden. (23.09.2008/fc/a/f)
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