15.07.2009 14:38:18
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UniSector: BioPharma A Q2/09-Bericht
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Im zweiten Quartal 2009 kam es an den internationalen Aktienmärkten zu kräftigen Kurssteigerungen. Insbesondere Hoffnungen, dass die Rezession an Schärfe verliert und sich eine Bodenbildung abzeichnet, bestimmte das Geschehen, so die Experten von Union Investment in ihrem Kommentar zum UniSector: BioPharma A (ISIN LU0101441086/ WKN 921556).
Gerade in den USA hätten sich die Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung gemehrt. Gleichwohl stünden die Volkswirtschaften weltweit noch unter dem Eindruck der Rezession. So würden etwa in Deutschland, das als Exportnation deutlich unter der Nachfrageschwäche zu leiden habe, für das Gesamtjahr 2009 Wachstumseinbußen von sechs Prozent prognostiziert. In den USA rechne die Notenbank mit einem Schrumpfen des BIPs von 1,3 bis zwei Prozent. Die Weltbank habe ihre Wachstumsprognose zuletzt sogar auf minus drei Prozent herabgesenkt. Auch für den Euroraum habe das Institut mit einem Minus von 4,5 Prozent die BIP-Prognosen nach unten revidiert.
Vor diesem Hintergrund hätten Marktteilnehmer plötzlich wieder Zweifel an einer raschen konjunkturellen Genesung gehegt, was zuletzt die Kursentwicklung belastet habe. Gleichwohl habe mit einem Anstieg im Dow Jones Industrial Average von elf Prozent und im Dax von nahezu 18 Prozent ein erfreuliches Quartalsergebnis erzielt werden können. Der Nikkei-Index habe mit einem Zuwachs von fast 23 Prozent das beste Dreimonatsergebnis seit 1995 aufweisen können. Zwar seien die Wirtschaftsdaten immer noch schwach, doch scheine eine Bodenbildung in Sicht.
Besonders deutliche Kurssteigerungen hätten im Berichtszeitraum die Emerging Markets verzeichnet. Bei nachlassender Risikoaversion seien sie wieder als attraktive Anlagemärkte gesucht gewesen. Unter den asiatischen Märkten sei besonders die indische Börse aufgefallen, die vom überraschend deutlichen Wahlsieg der Kongress-Partei profitiert habe. Aber auch der chinesische Markt sei angesichts der in China langsam greifenden Konjunkturhilfsmaßnahmen von Anlegern favorisiert worden. In Osteuropa habe vor allem die russische Börse im Blickpunkt gestanden, die gemessen am RTS-Index um gut 43 Prozent zugelegt habe. Hier hätten sich die gestiegenen Preise für Rohöl und Metalle sehr positiv bemerkbar gemacht.
Im Berichtszeitraum habe für das Fondsmanagement des UniSector: BioPharma A die geplante Reform des US-Gesundheitssystems im Fokus gestanden. Ersten Überlegungen zufolge sollten dann deutlich mehr Bürger krankenversichert werden. Hieraus ergebe sich eine erhöhte Nachfrage nach Medikamenten, die in der Pharmabranche erhebliche Wachstumshoffnungen ausgelöst habe. Erste konkrete Gesetzesvorschläge würden für August erwartet.
Auf der Kaufliste habe Alcon gestanden, ein Spezialist für Augenheilkunde. Hier bestünden Gerüchte, Novartis wolle seinen Anteil von 15 Prozent am Unternehmen ausbauen. Auch eine Komplettübernahme sei nicht ausgeschlossen. Derzeit würden viele Firmen versuchen Kooperationen einzugehen, um die hohen Forschungsausgaben auffangen zu können, indem Mengeneffekte erzielt würden.
Ein weiterer Übernahmekandidat sei Beckman Coulter, der ebenfalls neu ins Portfolio aufgenommen worden sei. Darüber hinaus habe man sich bei UCB engagiert, einem belgischen Pharmakonzern. Das Unternehmen habe die Zulassung eines Rheumamittels in den USA erhalten. Allgemein sei zu beobachten gewesen, dass die US-Zulassungsbehörde FDA neuen Medikamenten wieder aufgeschlossener gegenüberstehe. Dem Sektor könnte es somit zukünftig leichter fallen, Genehmigungen für neue Wirkstoffe zu erhalten.
Nach dem Urteil gegen eine Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes habe man sich von Celesio getrennt. Das Unternehmen habe 2007 die Versandapotheke Doc Morris übernommen und seine Hoffnungen auf ein positives Votum zum Internetversand von Medikamenten gesetzt. (Ausgabe vom 14.07.2009) (15.07.2009/fc/a/f)
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