31.01.2008 16:01:53
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NordConcept Rückblick und Ausblick 2008
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der NordConcept (ISIN DE0007012700/ WKN 701270) erlebte im Jahr 2007 das schwierigste Jahr seines Bestehens, so die Experten von Nordinvest.
Mit einer Jahres-Performance von +1,44% sei das Ergebnis zwar noch positiv gewesen, aber weit entfernt von dem Anlageziel in Höhe von 5% p.a. Im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre sei dieses Ziel zwar fast punktgenau erreicht (5,16% p.a.), aber im letzten Jahr leider dann doch deutlich verfehlt worden.
Bis zum Sommer 2007 habe sich der Fondspreis planmäßig bei geringer Volatilität nach oben entwickelt und es habe zumindest nach dem Erreichen des Jahresziels ausgesehen. Mitte Juli seien dann die Probleme der amerikanischen Subprime-Krise nach Deutschland und Europa geschwappt.
Als Erstes habe es die Aktienmärkte erfasst, die kollektiv (DAX 30 und Euro Stoxx 50) von Mitte Juli bis Mitte August um ca. 12 bis 13% nachgegeben hätten.
Da der NordConcept aber trotz der Juli-Höchststände in den Discountzertifikaten sehr konservativ investiert gewesen sei, hätten die höchsten Caps im Discounter-Portfolio immer noch unter den tiefsten Kursen der Indices gelegen, sodass kein zwingender Handlungsbedarf entstanden sei. Durch die Explosion der Volatilitäten sei es dennoch vorübergehend zu hohen Bewertungsverlusten im Depot gekommen, auch wenn diese nicht realisiert worden seien.
Bis zum Jahresende 2007 sei es dann unter Schwankungen des Marktes wieder zu steigenden Kursen und einem deutlichen Rückgang der Volatilitäten gekommen, was der Fondspreis-Bewertung zugute gekommen sei.
Zusammengenommen hätten die Auswirkungen der Aktienschwäche, des Volatilitäten-Anstiegs und des Anstiegs der kurzfristigen Zinsen auf das Discounter-Portfolio ungefähr 1,5% der Fondsperformance für 2007 gekostet.
Mit einer leichten Zeitverzögerung ab ca. Ende Juli 2007 seien dann die Genussscheine an der Börse von der Krise erfasst worden. Da der NordConcept in Genüsse der IKB investiert gewesen sei (und immer noch sei) - ebenso in Papiere der Landesbank Sachsen und der WestLB -, sei die Schwäche der Genussscheine zu einem weiteren Grund für den fallenden Fondspreis geworden.
Da das Fondsmanagement allerdings aus Gründen des "Nachzahlungsanspruchs" immer darauf geachtet habe, nur Genussscheine mit längeren Laufzeiten im Portfolio zu haben, könnten die historisch immer noch sehr niedrigen Genussschein-Preise ein attraktives Potenzial für die Zukunft haben. Für das Jahr 2007 habe die Genussschein-Schwäche ungefähr 2% des Jahresergebnisses gekostet.
Per Ende Januar 2008 und angesichts der Turbulenzen der vergangenen Tage falle es nicht gerade leicht, einen Ausblick auf das Jahr 2008 zu geben. Der dramatische weltweite Verfall der Aktienkurse habe schon in den ersten Januar-Wochen erhebliche Auswirkungen auf den Fondspreis und das Portfolio des NordConcept gehabt:
Durch die starken Kurs-Rückgänge in den Aktienindices bis auf 6.384 Punkte im Dax 30 und auf 3.528 Punkte im EURO STOXX 50 sei das Fondsmanagement gezwungen gewesen, diverse Index-Discountzertifikate nach unten zu rollen, also ein Zertifikat mit einem hohen Cap zu verkaufen und dagegen ein Zertifikat mit einem niedrigeren Cap zu erwerben.
Durch diese Transaktionen seien zwar in vielen Zertifikaten Verluste realisiert worden, aber dafür seien auf wesentlich niedrigerer Cap-Basis sehr ordentliche Renditen auf Endlaufzeit eingekauft worden (z. B. DAX-Discounter mit Cap 6.000 auf Endfälligkeit März 2009 und einer Rendite von 10,19% p.a.). Somit sei das Risiko aus der Gesamt-Position reduziert und zugleich die Aktien-Sensitivität (Delta) des Fonds erheblich gesenkt worden.
Der Bereich der Genussscheine dürfte in 2008 erhebliches Potenzial besitzen, denn der breite Markt habe mit ca. -12% seit Ende Juli 2007 nach Erachten der Experten von Nordinvest deutlich überzogene Rückgänge verzeichnet. Die Renditen auf Endfälligkeit und Rückzahlung zu 100% seien in diesem Zeitraum von 4,82% p.a. auf 10,17% p.a. angestiegen, und der Swap-Spread des NordConcept-Portfolios von 70 auf 510 BP. Sollten die negativen Nachrichten aus dem Banken-Sektor ihr Ende finden und sich eine sinnvolle Lösung z. B. für die IKB abzeichnen, könnte der Markt der Genussscheine gute Chancen für eine breit angelegte Erholung bieten.
Die nächsten 1 bis 2 Monate sollten an den Aktien- und Renten/Genussschein-Märkten noch hoch volatil bleiben, weil die Banken-Nachrichten unverändert leider nur scheibchenweise publiziert würden. Sobald aber speziell die Abschlüsse für das Jahr 2007 im Großen und Ganzen veröffentlicht seien, dürfte der Markt an echte Lösungen gehen und die Krisen-Felder abarbeiten. Das diskutierte amerikanische Konjunktur-Programm könnte bereits in der Umsetzung stecken und positiven Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung der USA sowie auch auf die Weltkonjunktur ausüben.
Die EZB werde bei wohl wieder sinkenden Inflationsraten und stagnierender europäischer Konjunkturentwicklung kaum die Zinsen erhöhen und somit auch einen Beitrag zur Stabilisierung leisten. (31.01.2008/fc/a/f)
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