29.02.2012 10:20:46
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Metzler Wachstum International-Fonds: Jahresbericht zum 31. Oktober 2011
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Der Fonds Metzler Wachstum International investiert überwiegend in Aktien in- und in ausländischer Unternehmen, so die Experten von Metzler Asset Management.
Hierbei liege der Schwerpunkt auf Wachstumsaktien, die auf Basis einer Fundamentalanalyse ausgewählt würden. Das Portfolio enthalte sowohl Standard- als auch interessante Nebenwerte.
Im ersten Berichtshalbjahr seien die Kurse an fast allen Aktienmärkten, zum Teil zweistellig gestiegen. Darin habe sich die Erwartung der Anleger widergespiegelt, dass sich die zusätzlichen geld- und fiskalpolitischen Stimuli in den USA positiv auf die Weltwirtschaft auswirken würden; zudem hätten sich die meisten Börsen infolge weiterhin starker Konjunkturdaten zunächst erstaunlich robust gegen aufkommende Inflationsängste sowie die politischen Unruhen im Nahen Osten gezeigt. Im März jedoch hätten die Börsen weltweit Kursrückschläge hinnehmen müssen: Hier hätten die Ankündigung einer Reihe von Zinserhöhungen, die Erwartung weiter steigender Rohstoffpreise und die Unsicherheit über die Auswirkungen der Katastrophe in Japan auf die Weltwirtschaft gewirkt.
Im zweiten Berichtshalbjahr habe sich das Umfeld deutlich eingetrübt. Die sich zuspitzende Staatsschuldenkrise in Griechenland, die auf andere Euroländer aus Südeuropa überzugreifen gedroht habe, enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA und eine sich stärker als erwartet abkühlende Konjunktur in China hätten die Börsianer verunsichert. Zudem hätten viele Investoren befürchtet, dass die europäische Schuldenkrise die Weltwirtschaft in eine erneute Rezession stürzen könnte.
Gemessen an den US-amerikanischen Leitindices Nasdaq und S&P 500 hätten Investments in US-Aktien aus Sicht eines Euro-Investors im Berichtsjahr sogar Wertzuwächse von 10,85% und 5,69% geliefert, was auch auf die Schwäche des Euro zurückzuführen gewesen sei. Dagegen seien die maßgeblichen europäischen Aktienindices ins Minus gerutscht, zum Teil sogar zweistellig. Die japanischen Leitindices TOPIX und Nikkei 225 hätten auf Jahressicht minimal im Minus (-2,92%) oder minimal im Plus (0,64%) gelegen.
Im ersten Berichtshalbjahr hätten die Experten den zyklischen Akzent im Fonds deutlich zurückgenommen und den Fonds etwas defensiver ausgerichtet. Gleichzeitig hätten sie an ihrer Strategie festgehalten, bevorzugt in große globale Standardwerte, so genannte Large Caps, zu investieren - ergänzt durch attraktive Nebenwerte. Die Regionenaufteilung habe sich insofern verändert, als die Experten nach der Katastrophe in Japan ihre Positionen in den vorher schon stark untergewichteten japanischen Aktien weiter reduziert und ihre Übergewichtung in europäischen Titeln weiter ausgebaut hätten. Zudem hätten sie ihre Beteiligungen in den Emerging Markets auf osteuropäische Werte fokussiert.
Im zweiten Berichtshalbjahr, das von zunehmend hoher Unsicherheit, immer schnelleren Branchenrotationen und zum Teil extremen Kursschwankungen geprägt gewesen sei, hätten die Experten den Fonds noch defensiver ausgerichtet: So hätten sie weitere Mittel in Aktien von weltweit tätigen Marktführern mit solidem Wachstum umgeschichtet und die Gewichtung des Fonds in Branchen, deren Geschäftstätigkeit nur in geringem Maße vom Konjunkturzyklus abhängig sei, zum Beispiel nichtzyklische Konsumgüter, erhöht.
Dementsprechend hätten die Experten zum Beispiel ihre Gewichtung in Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak signifikant von 6,5% auf 7,9% des Fondsvermögens aufgestockt und das Gewicht von Aktientiteln aus der Kategorie private Konsumgüter leicht von 1,8% auf 2,1% erhöht - jeweils auf das Gesamtgeschäftsjahr gesehen. Im Gegenzug hätten sie die Gewichtung in Aktien von zyklischen Konsumdienstleistern von 3,9% auf 2,6% deutlich reduziert.
Des Weiteren hätten die Experten ihre Positionen in Banktiteln von 3,4% auf 1,7% des Fondsvermögens ebenso wie ihre Beteiligung an diversifizierten Finanzdienstleistern von 3,0% auf 1,5% halbiert. Die Quote der Rohstofftitel im Fonds sei von 12,6% auf 10,9% gesunken: Während die Experten hier die Aktien von Unternehmen aus den Segmenten Industriemetalle und Eisenerz signifikant reduziert hätten, weil die Preise dieser vornehmlich in der Industrie verarbeiteten Rohstoffe bei nachlassender Konjunkturdynamik fallen würden, hätten sie ihren Bestand an Unternehmenswerten aus den Kategorien Gold und Silber weiter aufgestockt: Diese Gesellschaften würden erfahrungsgemäß weit weniger konjunkturbedingten Geschäftsschwankungen unterliegen.
Zwischenzeitliche Kursrückgänge auch in diesem Segment hätten die Experten zum Beispiel dafür genutzt, die zuvor mit hohem Gewinn reduzierte Position in Silver Wheaton wieder zu einem attraktiven Kursniveau aufzustocken.
Ebenfalls zweigleisig seien die Experten bei ihren Investments in Energiewerten gefahren, deren Quote im Fonds insgesamt zugelegt habe und die am Berichtsstichtag mit einem leichten Übergewicht im Portfolio vertreten gewesen seien: Während sie im Zuge der drohenden Konjunkturabkühlung Aktien von Öl- und Gasproduzenten im Portfolio stark verringert hätten, hätten sie ihre Gewichtung in Titeln von Ölservice-Unternehmen erhöht. Zudem hätten sie Experten im Berichtsjahr ihre Positionen in Technologie- und Softwaretiteln, vor allem mit Aktien von marktführenden Unternehmen aus den USA, gestärkt: Diese Entscheidung habe sich im Berichtsjahr insofern ausgezahlt, als die zumeist im US-Technologie-Index NASDAQ notierten Titel deutliche Wertzuwächse für den Fonds geliefert hätten.
Anlagerisiken bestünden vor allem darin, dass der Fonds in der Region Europa übergewichtet sei und damit den Folgen einer eventuellen Konjunktureintrübung oder Rezession mit den damit einhergehenden Kursverlusten an den europäischen Aktienmärkten stärker ausgesetzt wäre als ein - gemessen an der Benchmark - regional neutral aufgestelltes Portfolio. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass die Experten die Risiken dadurch zu minimieren suchen würden, dass sie vor allem in europäische Unternehmen investieren würden, die weltweit agieren würden.
Zudem würden von der stark auf Osteuropa konzentrierten Emerging-Markets-Position der Experten Risiken ausgehen: Denn in Krisenzeiten würden Anleger erfahrungsgemäß ihre Gelder aus den Märkten der aufstrebenden Volkswirtschaften in die sicheren Häfen umschichten, zum Beispiel in die USA. Hier sei allerdings in Betracht zu ziehen, dass die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in puncto Wirtschaftswachstum und Staatsverschuldung in den so genannten Emerging Markets derzeit wesentlich günstiger seien als in den meisten Industrienationen.
Zum Wertzuwachs des Fonds hätten die Investments in den nordamerikanischen Aktien Silver Wheaton (Silber), Apple (Hard- und Software), Complete Production Services (Ölservice) und Chicago Bridge & Iron (Spezialanlagenbau) mit am meisten beigetragen. Dagegen hätten die Positionen der Experten in Wacker Chemie (Spezialchemie, Deutschland), Hewlett-Packard (Hard- und Software, USA), Agnico-Eagle Mines (Bergbau, Kanada) aber auch die Position im Metzler Eastern Europe die Portfolioperformance belastet.
Im Berichtszeitraum hätten die Experten unter anderem die Aktien von Fresnillo (britisch-mexikanische Gold- und Silberminengesellschaft), NVIDIA (US-Grafikkartenhersteller für die Tablet-Industrie) und ASM International (niederländischer Halbleiterhersteller) veräußert und damit für den Fonds zum Teil deutliche Gewinne gesichert. Dagegen hätten sie folgende Positionen mit Verlust aufgelöst: Cree (LED-Hersteller aus den USA), Pandora (dänischer Schmuckhersteller) und Barclays (britische Bank).
Im Berichtsjahr seien Veräußerungsgewinne von 46.509 TEUR und Veräußerungsverluste von 25.168 TEUR angefallen. Die Gewinne würden sich zu 98% aus Kursgewinnen aus Wertpapieren und 2% aus Gewinnen aus Derivaten zusammensetzen. Die Verluste würden zu 89% aus Wertpapierverlusten und zu 10% aus Verlusten aus Derivaten stammen.
Der Fonds habe im Berichtsjahr mit einem Minus von 2,21% deutlich hinter dem Vergleichsindex MSCI Growth Net gelegen, der 2,72% an Wert gewonnen habe. (29.02.2012/fc/a/f)
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