27.05.2008 11:23:08
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Indexfonds mit geringerem Umsatzvolumen
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Abnehmende Schwankungen in den europäischen Aktienindices führen zu geringerem Umsatzvolumen im Handel mit Indexfonds, so die Deutsche Börse AG.
ETFs (ISIN DE0005933931/ WKN 593393 und ISIN DE0005933956/ WKN 593395) auf die großen Leitindices DAX® und DJ Euro Stoxx 50 würden im gleichen Maße Käufer und Verkäufer finden. "Viele Investoren sind noch nicht von dem Ende der Kursverluste überzeugt. Neuengagements werden meist nur kurz gehalten. Zudem stehen noch wichtige US-Konjunkturdaten in dieser Woche an, deshalb übt sich die Mehrzahl der Anleger in Zurückhaltung", erkläre der zuständige Market Maker der HypoVereinsbank.
Überwiegend verkauft würden der iShares DivDAX (DE) (ISIN DE0002635273/ WKN 263527) und der iShares MDAX (DE) (ISIN DE0005933923/ WKN 593392).
Bei den Branchen-ETFs würden Anleger nach Angaben der Market Maker auf die zuletzt mit deutlichen Kursabschlägen gehandelten Banken setzen. "Die mögliche Übernahme der Postbank und der beabsichtigte Verkauf des Deutschland-Geschäfts der Citigroup schaffen Fantasie für eine weitere Konsolidierung in der Branche", kommentiere der Händler das Anlegerverhalten. Gesucht sei der iShares DJ STOXX 600 Banks (DE) (ISIN DE0006289309/ WKN 628930), mit Schwerpunkt auf europäischen Bankentiteln wie Banco Santander, UniCredit und BNP Paribas.
Ebenfalls nachgefragt werde ein ETF auf die Versicherungsbranche. Der iShares DJ EURO STOXX Versicherungen (DE) (ISIN DE0006289416/ WKN 628941) vollziehe die Entwicklung europäischer Versicherungsunternehmen anhand des gleichnamigen Index nach. Mit einem Anteil von 12 Prozent gehöre ING zu den Schwergewichten. Auf den weiteren Plätzen würden dann Generali mit 8 Prozent sowie Münchner Rück mit 3 Prozent folgen.
Im Handel mit aktiv verwalteten Fonds verzeichne Christoph Schmidt von N.M. Fleischhacker vereinzelt Neuengagements bei Portfolios mit deutschen Aktien. "Erhöhter Verkaufsdruck ist zwar kaum zu erkennen, für besonders günstig hält die Mehrzahl der aktiven Investoren das aktuelle Kursniveau deutscher Aktien jedoch nicht. Einige Schnäppchenjäger glauben an eine Sommerrally und legen sich chancenorientierte Portfolios in ihre Depots."
Während defensiv ausgerichtete Produkte wie der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) oder der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) verkauft würden, steige die Nachfrage nach dem DWS Deutschland (ISIN DE0008490962/ WKN 849096) oder dem DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986).
Immobilienfonds würden von den Investoren weiterhin als attraktive Anlagealternative betrachtet. "Die langfristig stabile Aufwärtsentwicklung dieser Portfolios stellt den Hauptgrund für den kontinuierlichen Liquiditätsfluss dar. Eine kurzfristige Veränderung dieser Tendenz ist nicht zu erwarten", sei sich Schmidt sicher. Sehr beliebt seien unter den Immobilienfonds der KanAm Grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) und der SEB Immoinvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230).
Ausgeglichen gestalte sich das Anlegerverhalten bei Geldmarktfonds. Portfolios wie der DWS Geldmarkt plus (ISIN DE0008474230/ WKN 847423), der DWS Geldmarkt (ISIN DE0008474255/ WKN 847425) und der DWS Rendite Optima Four Seasons (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426) würden zu den am häufigsten gehandelten Produkten gehören.
Verkäufe in allen Bereichen der Schwellenländerfonds registriere Dirk Schröder von DBM. "Nachdem das Thema Wachstum in der vergangenen Woche aufgrund des steigenden Ölpreises von den Märkten wieder kritischer betrachtet wird, gehen Investoren bei ihren Engagements in Schwellenländer-Portfolios lieber auf Nummer sicher."
Der Trend bewege sich eindeutig in Richtung Gewinnmitnahmen. "Seit den Tiefpunkten im März haben fast alle Börsen in den aufstrebenden Ländern wie China, Russland, Indien und Brasilien deutliche Kursgewinne verzeichnet. Da die Aufwärtsdynamik in der vergangenen Woche deutlich nachgelassen hat, reduzieren Anleger ihre Risiken." Aus den Depots würden der Baring Hong Kong China Fund (ISIN IE0000829238/ WKN 972840), der DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129), der HSBC GIF Indian Equity (ISIN LU0066902890/ WKN 974873) und der DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855) fliegen.
Abgaben würden nach einem zwischenzeitlichen Anstieg des Kaufinteresses Osteuropa-Fonds verzeichnen. "Die hohen Wachstumsraten der letzten Jahre in vielen osteuropäischen Staaten setzen die jeweiligen Währungen unter Aufwertungsdruck. Damit allerdings geht vielen Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil gegenüber den etablierten europäischen Industrien verloren, die Gewinne der Firmen und die Aktienkurse steigen langsamer", wisse Schröder. Investoren würden den BGF Emerging Europe (ISIN LU0011850392/ WKN 971801) und den Griffin Eastern European (ISIN IE0002787442/ WKN 988954) verkaufen.
Den infolge einer starken Aufwärtsbewegung leicht konsolidierenden Goldpreis würden Anleger zu Käufen in Portfolios mit entsprechenden Schwerpunkten nutzen. Gefragt seien der MLIIF World Mining Fund (ISIN LU0075056555/ WKN 986932) und der DWS Goldminenaktien (ISIN DE0009769828/ WKN 976982). Beide würden vorrangig in Minenaktien investieren. "Das Thema Inflation hat in der vergangenen Woche wieder stärker den Handel an den Aktienmärkten bestimmt. Anleger gehen davon aus, dass die Notierung des Edelmetalls kurzfristig weiter davon profitieren wird", erkläre Schröder. (27.05.2008/fc/a/f)
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