04.11.2008 11:36:28
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Immobilienfonds prägen das Bild des Fondshandels
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Frankfurter Fondshandel wird seit der vergangenen Woche von einer Verkaufswelle bei offenen Immobilienfonds bestimmt, so die Deutsche Börse AG.
Nachdem einige Kapitalanlagegesellschaften die Rücknahme von Fondsanteilen vorübergehend eingestellt hätten, würden die Händler starken Abgabedruck verzeichnen - sowohl bei bereits geschlossenen Fonds wie etwa dem KanAm Grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) oder dem CS Euroreal (ISIN DE0009805002/ WKN 980500) als auch bei Portfolios, die unverändert zurückgenommen würden. Hier gebe es unter anderem im Deka-Immobilienfonds (ISIN DE0009809509/ WKN 980950, ISIN DE0009809566/ WKN 980956, ISIN DE0007483612/ WKN 748361) und dem hausInvest Europa (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) die größten Umsätze.
"Bei den Immobilienfonds, die in der vergangenen Woche geschlossen wurden, sind die Verkaufsseiten in den Orderbüchern mittlerweile so stark angeschwollen, dass wir die Quotierung eingestellt haben", berichte Luigi Galifi von der Baader Bank. Das bedeute, dass die Wertpapierhandelsbank die von den Anlegern abgegebenen Verkaufsorders so lange zurückstelle, bis die jeweiligen Fondsemittenten wieder Anteile zurücknehmen würden. Durch diese Verschiebung der Preisfeststellung solle verhindert werden, dass die Anleger ihre Anteile mit zu hohen Abschlägen verkaufen würden: "Wir haben hier beispielsweise einen Fonds, der vom Emittenten vor der Schließung zu einem Preis von 58,44 Euro zurückgenommen wurde. Laut der aktuellen Orderbuchlage läge der Verkaufspreis mittlerweile nur noch bei 54 Euro - ein Abschlag von rund 10 Prozent. Wenn wir solche Preise stellen würden, wäre das wirklich Abzocke", meine der Experte.
Christian Büttner von N. M. Fleischhacker berichte zwar ebenfalls von starkem Abgabedruck bei den Immobilienfonds, handle die zuletzt geschlossenen Portfolios aber bislang weiter nach Orderbuch.
Neben den Immobilienfonds betreffe die Verkaufswelle nach wie vor auch Geldmarktportfolios. So verzeichne Christian Büttner bei den beiden Fonds DWS Geldmarkt Plus (ISIN DE0008474230/ WKN 847423) und Deutsche Postbank Euro Cash (ISIN DE0009797795/ WKN 979779) starke Abgaben. Zudem stünden der UniOpti4 (ISIN LU0262776809/ WKN A0KEBS) und DWS Rendite Optima Four Seasons (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426) weit oben auf den Verkaufslisten.
Gefragt seien unterdessen vor allem Gold- und Energiefonds sowie allgemeine Rohstoffportfolios. "Die Anleger scheinen darauf zu spekulieren, dass der Goldpreis noch mal über die Marke von 800 US-Dollar geht", vermute Galifi und berichte von zunehmendem Kaufinteresse beim BGF World Mining Fund (ISIN LU0075056555/ WKN 986932). Ebenso werde der BGF New Energy Fund (ISIN LU0124384867/ WKN 630940) stark nachgefragt. Dieser Fonds investiere weltweit in Unternehmen im Geschäftsbereich alternative Energien und Energietechnologien wie etwa der dänische Windanlagenbauer Vestas Wind Systems oder die spanische Gamesa. Beim Allianz-dit Rohstoffonds (ISIN DE0008475096/ WKN 847509) seien die Käufer derzeit ebenfalls in der Überzahl.
Käufe beobachte Büttner inzwischen wieder bei den deutschen Aktienfonds, wobei insbesondere der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) und der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) gefragt seien. Nach Ansicht von Galifi sorge in Deutschland vor allem die Stabilisierung des Dax über 5.000 Punkte für Optimismus und ein besseres Sentiment. "Zudem ist die Volatilität seit einigen Tagen wieder auf ein einigermaßen normales Niveau zurückgekommen. Den Märkten würde es sehr gut tun, wenn sich dieser Zustand noch ein wenig fortsetzt und die Marktteilnehmer eine Verschnaufpause bekämen", füge der Spezialist der Baader Bank hinzu. (04.11.2008/fc/a/f)
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