19.05.2010 13:11:11
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HWG-Fonds Fondsporträt
München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FundResearch" stellen den HWG-Fonds vor.
Im April 1970 habe die Heidenheimer Volksbank einen ersten eigenen Fonds gestartet. Der habe seinen Anlegern im Schnitt mehr als sieben Prozent Rendite pro Jahr beschert. Es habe damals noch keine Volksaktien gegeben, und die Ausführung einer Aktienorder habe für Anleger und für Spezialisten mehrere Tage gedauert. In der Finanzwelt sei es 1970 deutlich beschaulicher zugegangen als heute. In diesem Jahr sei die Heidenheimer Volksbank mit dem HWG-Fonds ihren ersten und bisher einzigen Fonds gestartet. Seinen Investoren habe er durchaus Freude bereitet. Wer zum Start Anteile gezeichnet habe, habe den Wert seiner Geldanlage um 1.500 Prozent steigern können.
Im Schnitt habe der offensive Mischfonds pro Jahr um mehr als sieben Prozent zugelegt. "Qualität in Titeln suchen und auch mal eine Idee beimischen", beschreibe Thomas Mergenthaler, Leiter des Bereichs Privat- und Gewerbekunden der Heidenheimer Volksbank und Fonds-Manager des HWG, das Erfolgsrezept des Oldies. "Wir lassen uns auch in schwierigen Börsenzeiten nicht verrückt machen und vermeiden es, ständig hin und her zu traden." Das rentiere sich: Die Fonds-Experten von Morning-Star würden dem HWG-Fonds vier von fünf Punkten verleihen, die von FondsConsult hätten die Note 3 und das britische Analysehaus Citywire ein A-Rating vergeben.
"Der HWG-Fonds war seinerzeit unser erster Private-Label-Fonds, den wir aufgelegt haben", erinnere sich Oliver Harth, Geschäftsführer von Universal Investment. Die Frankfurter Gesellschaft organisiere und vertreibe Fondsprodukte, die auf den Ideen externer Spezialisten basieren würden. Den HWG-Fonds hätten der damalige Vorstand der Heidenheimer Volksbank, Walter Sautter, und sein Wertpapier-Experten Helmut Götz erdacht. "Zuerst sollte es eigentlich ein Aktienclub werden", erzähle Götz. "Wir schrieben unsere Wertpapierkunden an, luden sie zu einer Veranstaltung ein - und waren von der Resonanz überrascht."
50 Kunden seien gekommen und hätten spontan Interesse gezeigt. 300.000 Mark hätten schließlich auf dem Tisch gelegen. Statt in ein Club-Portfolio seien diese in einen Mischfonds investiert worden, den die Heidenheimer Banker als "offensiv" beschreiben würden, der aber seine schwäbische Heimat im Fokus behalte. "Die regionale Beimischung ist uns sehr wichtig, das unterscheidet uns von den Großen und von der Masse", sage Mergenthaler.
"Momentan halten wir Aktien von Paul Hartmann, Anleihen von Voith und, weil eine Beteiligung hier sitzt, auch Indus." Der Hersteller von Medizin- und Hygientechnik, der Maschinenbauer sowie die börsennotierte Mittelstands-Holding würden Heimat-Verbundenheit beweisen. Doch auch die internationalen Finanz- und Geldmärkte würden Fonds-Manager Mergenthaler und sein Team im Auge behalten.
Mindestens 50 Prozent des Anlagevolumens, das heute knapp 25 Millionen Euro erreiche, müssten in Aktien investiert werden. "Neben einer hohen Cashquote legen wir zurzeit den Fokus auf Substanzwerte wie Münchner Rück, Bijou Brigitte oder E.ON, die eine attraktive und dauerhafte Dividende bieten", beschreibe Mergenthaler die aktuelle Strategie. "Dazu mischen wir die zukünftigen Gewinner der Globalisierung, etwa BASF, Nestlé oder ABB. Unternehmen, die den Rohstoff-Hunger der Emerging Markets bedienen, runden das Portfolio ab."
Die eiserne HWG-Regel, die Hälfte des Kapitals in Aktien zu investieren, habe dem Oldie zwar auch einige verlustreiche Jahre beschert. Doch wer 1970 rund 20.000 D-Mark im HWG-Fonds angelegt habe, könne sich heute über 163.000 Euro im Depot freuen. Im Schnitt habe der Fonds 7,24 Prozent pro Jahr zugelegt. "Das Maximum der erreichten Rendite waren 13 Prozent pro Jahr", erzähle Mergenthaler. Dieser Erfolg spreche sich herum. Auch wenn die Mehrheit der Anleger immer noch zur Kundschaft der Heidenheimer Volksbank zähle, seien zwischenzeitlich auch andere auf das rentable Portfolio aufgesprungen.
Denn zusätzlich vermarktet werde der Fonds bei der Universal Investment. Sie betreue ein Anlagevolumen von 118 Milliarden Euro, davon würden zwölf Milliarden in rund 300 Private-Label-Fonds wie dem HWG-Fonds liegen, der extern gemanagt werde. Einmal im Jahr würden sich Mergenthaler und sein Team mit dem Anlageausschuss besprechen, danach werde die Orderstrategie entwickelt. Auch wenn auf den Finanzmärkten heute Tempo als ein entscheidendes Momentum gelte - in Heidenheim setze das Team auf Gelassenheit und schwäbische Gründlichkeit: Die hätten noch keinem geschadet. (Ausgabe vom 18.05.2010) (19.05.2010/fc/a/f)
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