01.07.2008 10:37:02

Frankfurter Fondshandel höhere Umsätze

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Abwärtsspirale der internationalen Aktienindices führt zu höheren Umsätzen im Fondshandel an der Börse Frankfurt, so die Deutsche Börse AG.

Die Beschleunigung des Abwärtstrends löse in vielen Anleger-Depots Stoppmarken aus. "Der Anstieg der Umsatzvolumina ist nicht dem Zufluss neuer Liquidität kauffreudiger Investoren zu verdanken, sondern steigender Verkäufe durch das Auslösen gesetzter Stoppmarken. Solange der vorherrschende Trend bei den Leitindices nach unten zeigt, geben Anleger ihre abwartende Haltung nicht auf", berichte Christoph Schmidt von N.M. Fleischhacker.

Außerdem würden zurzeit einfach negative Impulse den Markt dominieren. "Sah es im Frühjahr vergangenen Jahres noch nach der Besten aller Welten an der Börse aus, hat sich die Meinung mit der Hypothekenkrise, dramatisch steigenden Rohstoffpreisen und sinkenden Gewinnerwartungen der Unternehmen um 180 Grad gedreht. Es wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Stimmung der Anleger verbessert und wieder investiert wird", ergänze Dirk Schröder von DBM.

Anziehende Umsätze beobachte Schmidt bei aktiv verwalteten Fonds mit deutschen Standardwerten. "Der Kursrutsch in der vergangenen Woche zieht überwiegend Verkäufe der Anleger nach sich. Mehr als 300 Punkte Kursverlust beim DAX® und kaum eine Aussicht auf eine Trendwende stellt die Geduld vieler Investoren auf die Probe. Zum Ende des ersten Halbjahres zieht ein Teil einen Schlussstrich und trennt sich von Anteilen."

Auf den Verkaufslisten der Anleger würden sich der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) und der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) finden. Bei mittelgroßen Werten würden sich die Investoren vom Deka-Lux-Midcap (ISIN LU0075131606/ WKN 986354) verabschieden. Vereinzelt gekauft werde der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986).

Neue Jahrestiefs beim DJ Euro Stoxx 50 würden zudem Abgaben beim Fidelity European Growth (ISIN LU0048578792/ WKN 973270) auslösen. "Investoren erwarten kurzfristig weitere Verluste und stellen sicher, dass sie möglichst nicht davon betroffen sein werden", erkläre Schröder.

Eindeutige Tendenzen verzeichne Schmidt bei Umsätzen in Immobilien- und Geldmarktfonds. "Geldmarktfonds werden verkauft, während bei Immobilienfonds Umschichtungen stattfinden."

Bei den Immobilienfonds seien der KanAm grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) und der CS Euro Real (ISIN DE0009805002/ WKN 980500) gesucht, während Schmidt Rückflüsse im SEB ImmoInvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230), dem Hausinvest Europa (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) und beim Deka Immobilien Europa (ISIN DE0009809566/ WKN 980956) registriere. Von den Geldmarktportfolios stünden der DWS Geldmarkt Plus (ISIN DE0008474230/ WKN 847423) und DWS Rendite Optima Four (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426) auf den Verkaufslisten der Anleger.

Die hohen Kursverluste an den asiatischen Börsen in der vergangenen Woche würden von Investoren zum Schnäppchenkauf genutzt. Hohe Umsatzvolumina beobachte der Experte Schröder vor allem beim HSBC GIF Indian Equity (ISIN LU0066902890/ WKN 974873) und dem Baring Hong Kong China Fund auf US-Dollarbasis (ISIN IE0000829238/ WKN 972840). "Aktivere Anleger nutzen die zum Teil extremen Kursverluste zum Positionsaufbau und nehmen ihre Gewinne in der anschließenden Erholung mit. Bei längerfristig orientierten Investoren ist allerdings deutliche Zurückhaltung zu verspüren."

Schmidt bestätige diese Tendenz. Auch er registriere hohe Nachfrage im DWS India (ISIN LU0068770873/ WKN 974879) und im DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129). "Die Investoren gehen davon aus, dass der Markt überverkauft ist und halten daher eine kräftige Gegenreaktion für wahrscheinlich."

Uneinheitliche Tendenzen würden sich bei Portfolios mit Osteuropa-Bezug abzeichnen. "Während ein hoher Ölpreis das Interesse für russische Aktien befördert, erwarten Anleger für die meisten osteuropäischen Märkte ähnlich schwierige Zeiten wie für Westeuropa", vermute Schmidt. "Wenn die asiatischen Aktienmärkte wegen eines stark gedrückten Kursniveaus attraktiv erscheinen, haben es Fonds mit Schwerpunkt Osteuropa häufig schwerer, das Interesse auf sich zu ziehen", ergänze Schröder. Investoren würden den DWS Russland (ISIN LU0146864797/ WKN 939855) kaufen und den DKB Osteuropa (ISIN LU0128942959/ WKN 795321) aus ihren Depots nehmen.

Die Rückkehr des Goldpreises über die Marke von 900 US-Dollar sowie die wiederauflebende Sorge über den ungebremsten Anstieg der weltweiten Inflation würden die Umsätze in Minen- und Gold-Fonds beleben. Sowohl der BGF World Mining (ISIN LU0075056555/ WKN 986932) als auch der BGF World Gold Fund (ISIN LU0055631609/ WKN 974119) seien gesucht. "Bei knapp 900 US-Dollar lag eine charttechnisch wichtige Hürde für den Goldpreis. Nachdem diese nun überwunden wurde, könnte ein Anstieg in Richtung 1.000 US-Dollar zügig vonstatten gehen. Diese Entwicklung wollen einige Investoren nicht verpassen", berichte Schröder. (01.07.2008/fc/a/f)

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