22.07.2008 09:18:22
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Frankfurter Fondshandel belebt
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Das Ende der seit Mai andauernden Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten belebt den Handel mit Fonds an der Börse Frankfurt, so die Deutsche Börse AG.
Laut Christoph Schmidt von N. M. Fleischhacker würden Investoren die aktuelle Rally aber mehrheitlich zum Abbau ihrer Positionen nutzen. "Unter dem Strich glauben die längerfristig orientierten Anleger noch nicht an eine grundlegende Trendwende. Deshalb begrenzen sie ihre Verluste und verabschieden sich aus dem Markt." Matthias Präger von DBM beobachte hingegen vor allem Schnäppchenkäufer. "Insbesondere stark gebeutelte Schwellenländer-Fonds werden nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Wochen gesucht."
Einen regen Handel registriere Schmidt zum ersten Mal seit Wochen bei Portfolios mit deutschen Standardwerten. "Die steigenden Kurse haben die Verkaufsbereitschaft der Anleger gesteigert. Zwar gibt es auch Investoren, die daran glauben, dass der jüngste Kursanstieg sich noch etwas länger fortsetzen wird und deshalb Engagements in chancenreicheren Portfolios eingehen. Dies ist aber eindeutig die Minderheit."
Bevorzugte Portfolios auf den Kauflisten der Anleger seien der DWS Deutsche Aktien Typ 0 (ISIN DE0008474289/ WKN 847428) und der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN DE0009769869/ WKN 976986). Verkauft würden der cominvest Fondak (ISIN DE0008471012/ WKN 847101) und der DWS Zürich Invest Deutschland (ISIN DE0008490004/ WKN 849000). Spezialist Präger verzeichne größeres Interesse von Anlegern beim Astra-Fonds (ISIN DE0009777003/ WKN 977700). "Die Ausrichtung dieses Portfolios ist mit Werten wie BASF oder Kali+Salz eher konservativ. Da diese Aktien in der jüngsten Vergangenheit stärker gefallen sind als der Gesamtmarkt, setzen die Käufer wohl auf eine kurzfristige Erholung."
Der Trendwechsel an den Aktienmärkten schade der Nachfrage bei Immobilien- und Geldmarktfonds nach Auskunft von Schmidt nicht. "Auch wenn der kritische Moment an den Aktienmärkten erst einmal vorüber zu sein scheint, vertrauen Investoren nach wie vor den Portfolios, die ihn im vergangenen halben Jahr eine sichere Rendite erbracht haben."
Umschichtungen würden sie bei Immobilien-Portfolios vornehmen. Während der KanAm grundinvest Fonds (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) und der Grundbesitz Europa (ISIN DE0009807008/ WKN 980700) gekauft würden, würden sich Anleger mehrheitlich von Anteilen des SEB ImmoInvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230) und des Grundbesitz Global (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) trennen.
Bei den Geldmarktfonds würden sie den DWS Rendite Optima Cash (ISIN LU0225880524/ WKN A0F426), den Pioneer Investment Opti Cash (ISIN DE0009753756/ WKN 975375) und den Deka Geldmarkt Plan (ISIN LU0268059614/ WKN DK0A2R) in ihre Depots nehmen.
Eine uneinheitliche Tendenz lasse sich laut Präger bei Asien-Portfolios beobachten. "Die anhaltende Nachfrage nach Fonds mit Schwerpunkt China lässt sich fundamental kaum erklären. Außer dem Sonderfaktor Olympische Spiele bietet die chinesische Wirtschaft kein positiveres Bild als andere Schwellenländer wie z. B. Indien. Dennoch bevorzugen Investoren zurzeit China als Anlageregion." Zu den Favoriten würden der DWS China (ISIN LU0146865505/ WKN 565129) und der Baring Hong Kong China (ISIN IE0000829238/ WKN 972840) gehören.
Wenig Begeisterung würden Anleger für den ehemaligen Favoriten Indien aufbringen. "Der eigentliche Belastungsfaktor sind die Unruhen im Nachbarland Pakistan. Die Börse des Landes wurde von erregten Kleinanlegern gestürmt, weil sie mit der schlechten Kursentwicklung unzufrieden waren. Bei der aktuellen Baisse in Indien warten Investoren lieber ab bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat", vermute Schmidt. Verkauft würden der DWS India (ISIN LU0068770873/ WKN 974879) und der HSBC GIF India (ISIN LU0066902890/ WKN 974873).
Große Nachfrage würden beide Experten wieder für Osteuropa-Fonds verzeichnen. Gekauft würden zum Beispiel der DWS Osteuropa (ISIN LU0062756647/ WKN 974527) und der cominvest European Emerging Markets (ISIN LU0081500794/ WKN 987339), verkauft dagegen der DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855). "Die osteuropäischen Börsen sind dem Abwärtstrend der westlichen Märkte erst mit Verzögerung gefolgt. Die aktuelle Erholung haben sie noch nicht nachvollzogen. Investoren gehen wohl davon aus, dass die jeweiligen Aktien dies aber noch nachholen werden", interpretiere Präger das Anlegerverhalten.
Die Korrektur am brasilianischen Aktienmarkt befördere bei Investoren das Interesse nach Portfolios mit entsprechendem Schwerpunkt. Anleger würden zum Beispiel den DWS Invest BRIC Plus (ISIN LU0210301635/ WKN A0DP7P) und den Gartmore Latin American Fund (ISIN LU0200080918/ WKN A0DLD4) in ihre Depots nehmen. "Nach der Rally des brasilianischen Marktes im April und Mai dieses Jahres kam es zu deutlichen Gewinnmitnahmen. Die Kurserholung in den USA könnte aber auch dem Bovespa-Index wieder etwas Schwung verleihen. Deshalb legen sich Anleger Anteile entsprechender Portfolios in ihr Depot", glaube Präger. (22.07.2008/fc/a/f)
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