23.10.2012 09:13:24
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Fondshandel: Asien wieder auf dem Schirm
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Der Seitwärtstrend, der mittlerweile seit über einem Monat die Börsen bestimmt, macht sich auch im Fondshandel bemerkbar, so die Deutsche Börse AG.
Andreas Kehnen von der Baader Bank spreche von "mittelmäßigen" Umsätzen. "In einzelnen Gattungen ist aber durchaus viel los. Anleger schauen offenbar genau hin." Etwa würden Fonds mit dividendenstarken Papieren und solche mit asiatischen Aktien stark nachgefragt. Minenfonds seien hingegen im Moment kein großes Thema mehr.
"An den Märkten ist Ruhe eingekehrt", kommentiere Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Die Anzahl der Order sei rückläufig. "Es gibt keinen Grund zu verkaufen, aber auch keinen Grund für Euphorie." Die vergangene Woche sei durch das Warten auf den EU-Gipfel bestimmt gewesen. Dort hätten sich die Länder zwar auf eine gemeinsame Bankenaufsicht geeinigt, Neuigkeiten zu Spanien oder Griechenland habe es aber nicht gegeben. "Insgesamt war die Woche wenig spannend", kommentiere Orlemann.
Aktienfonds, deren Entwicklung überzeuge, würden aber offenbar immer laufen. Dazu gehöre seit geraumer Zeit der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen , bei dem Orlemann abermals "nur Käufe" gesehen habe. Der Fonds setze auf deutsche Nebenwerte und könne seit Jahresanfang mit einem Kursplus von 14,5 Prozent aufwarten. Das durchschlagende Argument sei aber sicherlich die Entwicklung in der Vergangenheit, etwa die jährliche Rendite von 19,5 Prozent in den vergangenen drei Jahren.
Auch Kehnen nenne diverse beliebte Aktienfonds: Etwa habe der Allianz Europe Equity Growth (ISIN LU02568391917/ WKN A0KDMT) auf den Einkaufslisten der Anleger weit oben gestanden, ebenso speziellere Produkte wie der DJE Agrar & Ernährung (DJE - Agrar & Ernährung P (EUR)). "Hier gab es starke Käufe." Das Fondsmanagement des DJE Agrar & Ernährung investiere in Aktien von Unternehmen, die in der landwirtschaftlichen Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung tätig seien, Fondsschwergewichte seien zum Beispiel das US-Handels- und Verarbeitungsunternehmen für Öl- und Getreidesaaten Bunge sowie der Düngemittelhersteller Mosaic. Die Wertentwicklung des Fonds 2012 belaufe sich auf aktuell fast 26 Prozent, in den vergangenen drei Jahren seien es jeweils 15,8 Prozent gewesen.
Abgestoßen würden laut Kehnen hingegen der auf europäische Standardwerte setzende JB EF Euroland Value (Julius Baer Euroland Value Stock Fund C) und der international engagierte Carmignac Investissement (Carmignac Investissement A EUR acc). Hohe Umsätze mit Zu- uns Abflüssen gleichermaßen habe der Händler im DWS Deutschland und im DWS Top Dividende beobachtet.
Auch der zuletzt häufig gesuchte DWS Biotech (DWS Biotech Typ O) komme im Moment nicht mehr so gut an, wie Orlemann registriert habe. "Es gab eher Abgaben." Der Fonds, der seit August 2011 rasant im Kurs gestiegen sei, habe - wie auch der Nasdaq Biotech-Index - in den vergangenen Wochen geschwächelt.
Gern gekauft würden Orlemann zufolge weiterhin auch bestimmte Mischfonds, etwa der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R). "Der ist zwar ausnahmsweise mal nicht unser Umsatzspitzenreiter, diesmal ist es der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen." Nummer zwei sei der Flossbach von Storch und auch hier hätten Zuflüsse dominiert. Ebenfalls kauffreudig würden sich Anleger beim M&G Optimal Income (M&G Optimal Income Fund A-H) und beim der Kapital Plus (Kapital Plus A (EUR)) zeigen, ein Mischfonds von Allianz Global Investors, der in der Gunst der Anleger relativ weit oben stehe.
"Asiatische Aktien sind im Moment gefragt", bemerke Kehnen. "Trotz rückläufiger Wachstumszahlen wird den chinesischen Unternehmen offenbar immer noch mehr zugetraut als den europäischen." Anleger hätten sich etwa im Aberdeen Global Asian Smaller Companies (Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund A2), im Allianz Thailand Equity (Allianz Thailand Equity - A - USD) und im Fidelity Funds ASEAN (Fidelity ASEAN Fund A (USD)) positioniert.
Nicht mehr viel Beachtung würden Immobilienfonds finden. "Allenfalls im CS Euroreal (CS Euroreal A EUR) und im SEB Immoinvest (SEB ImmoInvest P) gab es Umsätze, wobei die Abgaben überwogen", berichte Orlemann. Auch aus dem Deka-Immobilien Europa (Deka-ImmobilienEuropa) würden sich Anleger tendenziell verabschieden. Von einem größeren Verkaufsdruck könne man aber nicht sprechen.
Dass der Goldpreis seit Anfang dieses Monats den Rückwärtsgang eingelegt und mittlerweile ein Sechs-Wochen-Tief erreicht habe, sei auch im Handel mit Minenfonds zu spüren. "Hier ist wenig los", erkläre Kehnen. Kleinere Umsätze melde er für den LO Funds World Gold Expertise (LO Funds - World Gold Expertise Fund (EUR) P A) und den Falcon Gold Equity (Falcon Gold Equity Fund A) mit überwiegend Käufern im ersten und Verkäufern im zweiten Fall. Der Goldpreis sei von unter 1.590 US-Dollar für eine Feinunze Anfang August auf 1.795 US-Dollar Anfang Oktober geklettert. Seitdem gehe es aber nach unten, am heutigen Dienstag werde die Feinunze zu 1.711 US-Dollar gehandelt. (23.10.2012/fc/a/f)
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