15.11.2011 09:44:57
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Fondsanleger an der Seitenlinie
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Auch nachdem die Regierungschefs der beiden Krisenländer Griechenland und Italien die Bühne verlassen haben, bleibt die Nervosität hoch, so die Deutsche Börse AG.
Fondsanleger würden sich nicht aus der Deckung trauen, wie Händler berichten würden. "Im Vergleich zur Vorwoche ist die Unsicherheit sogar noch gestiegen", meine Andreas Kehnen von der Baader Bank mit Verweis auf Italien.
Was immer ziehe, seien Mischfonds. Allerdings halte sich auch hier die Nachfrage in Grenzen. Etwa würden der Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A), der Flossbach von Storch SICAV (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R) und der M&W Privat (M & W Privat) nach wie vor Anhänger finden, wie Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler beobachtet habe. Analog zu den Vorwochen stehe auch aktuell der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen bei Anlegern hoch im Kurs. Der sei in diesem Jahr mit deutschen Nebenwerten erstaunlich gut gefahren.
Vergleichsweise umsatzstark würden sich außerdem offene Immobilienfonds zeigen, wie Wöllnitz melde. Nach der angekündigten Auflösung des Axa Immoselect (AXA Immoselect) und des Degi International (DEGI International) vor einigen Wochen seien die Wellen in der Branche nochmals hochgeschlagen. Viele Anleger hätten versucht, ihre Fondsanteile an der Börse zu verkaufen - zum Teil zu heftigen Abschlägen. "Mittlerweile ist etwas Beruhigung eingekehrt", meine Wöllnitz. Besonders beäugt würden derzeit der SEB Immoinvest (SEB ImmoInvest P), der CS Euroreal (CS Euroreal A EUR) und der KanAm Grundinvest (KanAm grundinvest Fonds). Alle drei seien geschlossen worden und müssten bis Mai des kommenden Jahres wieder öffnen. Zuletzt hätten sich die Fonds etwas im Kurs erholen können.
Im Bereich Deutschland und Europa hätten zwar zuletzt die Zuflüsse überwogen. "Die breite Basis fehlt aber", wie Kehnen einräume. Auf den Einkaufslisten hätten ihm zufolge der LuxTopic Aktien Europa (LuxTopic - Aktien Europa A), der DWS German Equities (DWS German Equities Typ O) und der Aktien Deutschland Wait or Go (Aktien Deutschland Wait or Go A (EUR)) gestanden. Dagegen hätten sich Anleger vom Baring German Growth Trust in Britischen Pfund (Baring German Growth Trust (GBP)) getrennt. Bei den internationalen Fonds sei Kehnen zufolge Kasse machen angesagt gewesen. "Es gab kaum Käufe", erkläre der Händler. Etwa seien der DWS Top Dividende und der Carmignac Investissement (carmignac Investissement A) abgegeben worden.
Der Aktien Deutschland Wait or Go von Allianz Global Investors setze auf DAX- und MDAX-Unternehmen, dabei solle das Marktrisiko über Derivate neutralisiert werden. An Aufwärtsbewegungen teilhaben, Verluste aber vermeiden - das sei das erklärte Ziel. Geworben worden sei mit dem Motto "Der Cominvest Wait or Go lässt Anleger endlich wieder ruhig schlafen." Fondsmanagerin sei Heidrun Heutzenröder, die lange für den Fondak (Fondak A), das Flaggschiff der Cominvest, verantwortlich gewesen sei. Der Wait or Go liege in diesem Jahr zwar rund 11 Prozent im Minus, schneide damit aber immer noch deutlich besser ab als vergleichbare deutsche Aktienfonds herkömmlicher Art.
Asien-Anlagen würden im Moment niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Kehnen berichte von Käufen beim SSgA Emerging Asia Alpha Equity Fund (SSgA Emerging Asia Alpha Equity Fund I) von State Street Global Advisors und Verkäufen beim JF China (JF China D (acc) - USD), einem in Hongkong und China investierenden, auf US-Dollar lautenden Aktienfonds von JP Morgan. Auch bei Minenfonds hätten sich Anleger in beiden Richtungen positioniert: Den Nestor Gold Fonds (NESTOR Gold Fonds) hätten sie sich gerne ins Portfolio gelegt, der BGF World Gold Fund sowohl in US-Dollar als auch in Euro (BGF World Gold Fund A2 USD) sei hingegen verkauft worden. (15.11.2011/fc/a/f)
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