05.10.2010 10:17:48

Fonds neue Energien machen das Rennen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Wie die Händler berichten, sorgt die allgemeine Nervosität an den Aktienmärkten für insgesamt mehr Abgaben bei den aktiv verwalteten Fonds, so die Deutsche Börse AG.

Viele große Indices hätten sich insgesamt zwar nicht von der Stelle bewegt. "Die Handelsspanne während des Tages zeigt allerdings große Schwankungsbreiten", beobachte Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Unterschiede von 100 oder 120 Punkten seien etwa beim Dax derzeit an der Tagesordnung.

In der Branche der offenen Immobilienfonds habe es erneut einen Dämpfer gegeben. "Die angekündigte Liquidierung des KaNam US-Grundinvest hat zu einer Verkaufswelle auch bei anderen Titeln geführt", glaube Orlemann. "Es gibt zwar immer auch Mutige, die gerade jetzt zugreifen", erkläre der Skontroführer. "Die Mehrheit der Anleger hat aber Angst vor weiteren Überraschungen aus der Welt der offenen Immobilienfonds." Deshalb hätten die Investoren auf die Meldungen mit Veräußerungen von Anteilen weiterer Immobilienfonds reagiert und würden sich beispielsweise verstärkt von hausInvest und Degi Europa (DEGI Europa) trennen.

Ob nur die Fassade bröckle oder das Fundament der ganzen Anlageklasse ins Wanken gerate, zeige sich vermutlich im November. Dann müssten etliche Immobilienfonds, die derzeit von der Rücknahme ausgesetzt seien, wieder aufgemacht werden, da diese Schließungen nur zwei Jahre aufrechterhalten werden dürften. Viele Anleger könnten dann erstmals wieder entscheiden, ob sie ihr Geld in den Immobilienfonds lassen oder ob sie es abziehen würden. Derzeit sei rund ein Drittel des Geldes, das Anleger in offene Immobilienfonds gesteckt hätten, eingefroren.

Ob erneuerbare Energie oder thailändische Werte. "Die vermeintlich kleineren Themen gewinnen in dieser Woche die Gunst der Anleger", melde Orlemann. Wohl eher als Beimischung würden Investoren etwa bei dem Fidelity Funds - Thailand Fund (Fidelity Funds - Thailand Fund A (USD)) zugreifen.

Einen Überhang an Käufen sehe Orlemann für die beiden BGF New Energy Funds (BGF New Energy Fund A2 USD). Insgesamt zeige sich der Sektor der Erneuerbaren Energien wenig beeindruckt von der Unsicherheit an den Märkten. Branchenriesen würden sich über den frühzeitigen Verkauf der gesamten Produktion von 2011 freuen.

Wasser, erneuerbare Energie und Landwirtschaft - das seien die Hauptzutaten für den Fonds DWS Zukunftsressoucen . Im Moment habe der Fonds eine starke Gewichtung auf den Solarsektor gelegt.

"Auf der weltgrößten Messe für Photovoltaikenergie im September in Valencia haben wir gesehen, dass viele Verträge für das Jahr 2011 bereits unter Dach und Fach sind", erkläre Nektarios Kessidis, Analyst für erneuerbare Energien und Fondsmanager Globale Aktien - Green Investments bei der DWS. "Das hat die Angst weitestgehend aus dem Markt genommen." Zudem stünden bei vielen Verträgen auch die Preise bereits fest. "Wacker Chemie, eines der weltweit größten Siliziumhersteller, hat beispielsweise weite Teile der 2011er Produktion bereits verkauft. SMA Solar, der mit 40 Prozent Weltmarktanteil größte Wechselrichterhersteller, hatte dieses Jahr sogar Schwierigkeiten die starke Nachfrage zu befriedigen. Wechselrichter waren der größte Engpass im Sektor."

Grundsätzlich fokussiere sich der Fonds im Solarsektor eher auf die Unternehmen mit hohem Marktanteil. In einem Markt mit wenigen Anbietern seien deren Geschäftsfelder durch hohe Eintrittsbarrieren geschützt und der Kostenanteil ihrer Produkte bezogen am Gesamtsystem relativ niedrig. Dies sei beispielsweise bei Wacker Chemie oder SMA Solar der Fall. Wechselrichter würden mit etwa 7 Prozent und Silizium mit rund 10 Prozent an den Gesamtkosten einer Solaranlage einen nur kleinen Kostenanteil ausmachen. "Dagegen sind Solarmodule mit 60 Prozent der größte Kostenfaktor eines Solarsystems." Deshalb stünden Solarmodulproduzenten bei jeder Kürzung der Einspeisevergütung vor einer weiteren Phase des Preisverfalls.

"Nicht nur deshalb sind wir im Fonds mit unserer aktuell starken Gewichtung auf den Solarsektor ganz gut aufgestellt", glaube Kessidis. "Solarunternehmen zeigen statistisch gesehen gegen Jahresende immer eine gute Performance." Kürzungen würden häufig am 1. Januar eines Jahres in Kraft treten, so dass es in der Periode davor zu Vorzieh-Effekten käme, die für ein profitables viertes Quartal gesorgt hätten.

In der Landwirtschaft hätten Düngemittel- und Landmaschinenhersteller zunächst von den starken Preissteigerungen bei Getreide profitiert. "Denn wenn der Bauer gut verdient, investiert er in neue Maschinen, in Saatgut und Düngemittel", wisse der DWS-Fondsmanager. "Bei diesen Positionen hätte er aber erst einmal Gewinne mitgenommen und stattdessen in Lebensmittelkonzerne investiert." In den USA hätten höhere Lagerbestände als erwartet die Getreidepreise unter Druck gesetzt. "An fallenden Getreidepreisen verdient in der Regel die Lebensmittel verarbeitende Industrie, weil ihr Materialeinsatz sinkt", erkläre Kessidis.

Nach eigenen Angaben investiere der DWS Zukunftsressourcen mindestens 51 Prozent des Kapitals in nationale und internationale Unternehmen aus den Bereichen Wasser, Agrochemie und erneuerbare oder alternative Energien, die mindestens 20 Prozent des Umsatzes aus diesen Bereichen erzielen würden. (05.10.2010/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen