14.08.2012 16:32:21
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Fonds: Luft wird vielen zu dünn
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Angesichts der jüngsten Kurszuwächse packt einige Anleger offenbar die Höhenangst, so die Deutsche Börse AG.
"So kurz vor den 7.000 Punkten beim Dax sehen wir Gewinnmitnahmen", berichte Matthias Präger von der Baader Bank. Gerade in deutschen, europäischen und internationalen Aktienfonds überwögen Abflüsse, während das Geschäft mit Asien-Fonds ausgeglichen sei. "Goldminenfonds werden eher gekauft." Das Handelsaufkommen sei im Vergleich zu den Vorwochen wieder etwas rückläufig.
"Der seit drei bis vier Wochen zu beobachtende positive Trend bei den Umsätzen hält an", meine unterdessen Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Die Stimmung bezeichne er als "ganz gut". Dabei sei der Nachrichtenfluss in den vergangenen Tagen eher dünn gewesen. "Viel Neues gab es nicht."
Weiter hoch in der Gunst der Investoren stünden Orlemann zufolge Mischfonds, vor allem der Flossbach von Storch SICAV (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R). "Wir sehen fast keine Rückläufe." Auch der Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A EUR acc) finde sich auf den Umsatzlisten nach wie vor ganz weit oben, hier würden aber beide Seiten gespielt. "Die Umsätze sind so hoch und die Spreads so gering, dass sich der Handel über die Börse für Anleger hier richtig lohnt."
Im Bereich der reinen Aktienfonds sei die Skepsis größer, immerhin habe der DAX seit Anfang Juni bereits um rund 1.000 Punkte zugelegt, das seien 16 Prozent. Am heutigen Dienstag pirsche sich das Aktienbarometer wieder einmal an die wichtige Marke von 7.000 Zählern heran. Anleger würden sich da lieber für den Spatzen in der Hand entscheiden: Auf den Verkaufslisten stünden laut Präger jedenfalls etwa der Allianz Europe Equity Growth AT (Allianz Europe Equity Growth - AT - EUR), der DekaFonds CF sowie die international investierenden M&G Global Basics (M&G Global Basics Fund A) und Templeton Growth (Templeton Growth (Euro) Fund A (acc) EUR).
Zugegriffen werde hingegen im Allianz Europe Equity Growth A (Allianz Europe Equity Growth - A - EUR), im Jupiter Global European Growth (The Jupiter Global Fund - Jupiter European Growth L) und, wie bereits in den Vorwochen, im M+G Global Dividend (M&G Global Dividend Fund A EUR).
Orlemann zufolge finde der auf deutsche Nebenwerte fokussierte Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen unverändert viele Anhänger. Der Fonds könne seit Jahresanfang ein Plus von 9,8 Prozent aufweisen, in den vergangenen drei Jahren - und das überzeuge Anleger wohl - sogar jeweils gut 21 Prozent. Zu- und Abflüsse habe Orlemann, wie bereits in der vergangenen Woche, im DWS Biotech-Aktien Typ O (DWS Biotech Typ O) registriert.
Andere speziellere Produkte würden aber durchweg gekauft: "Investoren positionieren sich im Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies." Der Fonds (Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies Fund) setze auf kleinere Unternehmen in Schwellenländern und habe seit Anfang Januar um 23,2 Prozent, auf Dreijahressicht sogar um jeweils 25,4 Prozent zugelegt.
Nicht ganz fortgesetzt habe sich die Asien-Begeisterung aus der vergangenen Woche. Präger bezeichne den Handel in Aktienfonds mit Schwerpunkt asiatische Aktien als ziemlich ausgeglichen. "Käufe und Verkäufe halten sich hier die Waage." Abgestoßen werde etwa der Aberdeen Global Asia Pacific Equity (Aberdeen Global - Asia Pacific Equity Fund A2) und der Schroder ISF Asian Equity Yield (Schroder ISF Asian Equity Yield USD A Acc). In den Portfolios der Anleger hätten hingegen der Allianz Thailand Equity (Allianz Thailand Equity - A - USD) und der Fidelity Funds ASEAN (Fidelity Funds - ASEAN Fund A (USD)) gelandete.
Auch die in den vergangenen Monaten häufig links lägen gelassenen Goldminenfonds überzeugen Anleger im Moment wieder, wie Präger außerdem melde. "Hier dominieren ganz klar die Käufe." Der Goldpreis habe sich seit dem Rutsch unter 1.590 US-Dollar für eine Feinunze Anfang August nämlich etwas erholt, bleibe mit aktuell 1.614 US-Dollar vom Jahreshoch bei 1.791 und vom Allzeithoch bei 1.921 US-Dollar aber noch weit entfernt. Dennoch: Positionieren würden sich Investoren etwa im BlackRock Global World Gold (BGF World Gold Fund A2 USD) und im Nestor-Gold (NESTOR Gold Fonds -B-). Beide lägen im laufenden Jahr noch unter Wasser, die Notierungen lägen fern von den Höchstkursen des vergangenen Jahres.
Im Handel mit Immobilienfonds ist im Übrigen Ruhe eingekehrt. "Hier ist die Luft raus", meine Orlemann. Vergleichsweise hohe Umsätze habe der Händler zuletzt noch im CS Euroreal (CS Euroreal A EUR) beobachtet. "Offenbar positionieren sich da immer mal wieder größere institutionelle Anleger." Für den zuvor bereits eingefrorenen CS Euroreal sei im Mai die Auflösung beschlossen worden. Weder eingefroren noch in Auflösung sei der Deka-ImmobilienEuropa , der dem Händler zufolge ebenfalls noch auf Interesse stoße. "Es gibt aber Käufe und Verkäufe." (14.08.2012/fc/a/f)
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