02.03.2010 09:56:25

ETFs Zukäufe überwiegen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Zuversicht steigt, dass Griechenland den Weg aus der Krise finden wird, so die Deutsche Börse AG.

"Die Unsicherheit hat sich gelegt. Wir sehen jetzt überwiegend Käufe", melde etwa Eric Wiegand von der Deutschen Bank. Bernardus Roelofs von Flow Traders sehe das ähnlich: "Es ist wieder mehr Gelassenheit da", berichte er: "Die Hoffnung, dass die EU Griechenland unterstützt, wächst." Zudem würden Roelofs zufolge einige Konjunkturdaten für steigenden Optimismus sorgen, etwa der am Freitag veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex der Universität von Chicago. Nach anfänglichen Verkäufen von Bluechip-ETFs bis zum Donnerstag hätten die Anleger Ende der vergangenen Woche und gestern dann wieder beherzt zugegriffen.

Zuflüsse habe es laut Roelofs zuletzt etwa bei ETFs gegeben, die die Entwicklung des Euro Stoxx 50 (iShares DJ Euro STOXX 50) nachzeichnen würden sowie bei Trackern auf den französischen Leitindex CAC 40 und den deutschen Dax (ISIN nicht bekannt/ WKN 593391). Einen ganz so klaren Trend wolle Marco Salaorno von der Société Générale allerdings nicht ausmachen: "Zwar überwogen Mitte der vergangenen Woche die Verkäufe und dann die Käufe, wir sehen aber auch immer gegenläufige Positionierungen", melde er. Uneingeschränkt bullish sei der Markt nicht.

Durchweg abgestoßen worden sei Flow Traders zufolge der db x-trackers FTSE All-Share (db x-trackers FTSE All-Share ETF 1D). Der Hintergrund: Großbritannien werde in Sachen Staatsverschuldung immer häufiger in einem Atemzug mit den so genannten PIIG-Staaten, also Portugal, Irland, Italien und Griechenland genannt. Daher würden sich Investoren lieber aus Großbritannien-Anlagen verabschieden. Was US-Indices angehe, sei das Bild nach Einschätzung von Roelofs im Moment gemischt: Anfänglichen Verkäufen gefolgt von Zukäufen bei S&P 500-Indexfonds (iShares S&P 500 (DE)) hätten Abflüsse beim iShares DJ Industrial Average (iShares Dow Jones Industrial Average (DE)) und Zuflüsse beim db x-trackers MSCI USA (db x-trackers MSCI USA TRN INDEX ETF 1C) gegenübergestanden.

Bei den ETFs zu Schwellenländerindices würden die Anleger nach Ansicht der Market Maker differenzieren: Während sie sich von marktbreiten Produkten, etwa dem Lyxor MSCI Emerging Markets (LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS) und dem iShares MSCI Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets (DE)) eher trennen würden, würden sie sich bei Lateinamerika-ETFs, etwa dem Lyxor ETF Brazil (LYXOR ETF BRAZIL (IBOVESPA) A) und dem db x-trackers MSCI EM Latin America (db x-trackers MSCI EM LATAM TRN INDEX ETF 1C) kauffreudig zeigen, wie Roelofs melde.

Der Société Générale zufolge seien ETFs mit russischen Aktien (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A) gewesen, während jene mit südafrikanischen (LYXOR ETF SOUTH AFRICA (FTSE JSE TOP 40) A), osteuropäischen (Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR)) und türkischen Werten (Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey TITANS 20)) eher auf der Verkaufsliste gestanden hätten. "In Emerging Markets-Produkten ist erstaunlich wenig los", urteile Eric Wiegand. Nach schwunghaften Umsätzen in den vergangenen Monaten sei es hier jetzt eher ruhig.

Um die Sektoren-Fonds bleibe es weiter still. "Anleger konzentrieren sich eindeutig auf Bluechips, in Sektor-ETFs ist nicht viel los", berichte Roelofs. Er beobachte zahlreiche kleinere Transaktionen, etwa Verkäufe beim Lyxor ETF DJ STOXX 600 Insurance (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Insurance), ein echter Trend sei das aber nicht. Das bestätige auch die Deutsche Bank: "Zu- und Verkäufe halten sich die Waage, insgesamt ist das Interesse gering", meine Wiegand.

Deutlich lebhafter als zuvor gestalte sich hingegen der Handel mit Renten-ETFs, berichte zumindest die Deutsche Bank. "Anleger setzen vermehrt auf Short-Produkte", registriere Wiegand und verweise auf den db x-trackers II Short iBoxx Sovereign Eurozone (db x-trackers II SHORT IBOXX EUR SOV EUROZONE TR IDX ETF 1C). "Hier wird vielleicht auf steigende Zinsen spekuliert", vermute Wiegand. (02.03.2010/fc/a/f)

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