13.04.2010 09:56:26
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ETFs nachösterliche Ruhe hält an
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - An den ETF-Märkten hält die nachösterliche Ruhe an, so die Deutsche Börse AG.
Zumindest in der vergangenen Woche habe sich noch die Ferienzeit ausgewirkt, vor allem aber fehle an den Aktienbörsen derzeit die klare Richtung. Griechenlands Probleme hätten die Märkte weiter fest im Griff: Ende der vergangenen Woche seien die Sorgen um die Schuldensituation der Hellenen wieder hochgekocht gewesen, nach der Konkretisierung der EU-Hilfen am Wochenende sei dann die Zuversicht wieder gestiegen. Ganz überzeugt zeigen würden sich die Börsianer aber nicht.
"Die Umsätze bei den Bluechip-ETFs waren eher überschaubar", berichte Andreas Bartels von der Commerzbank. Insgesamt sehe er einen leichten Käuferüberhang. Auch die Société Générale beschreibe die aktuelle Marktlage als ruhig: "Zu- und Abflüsse bei DAX- und EURO STOXX-ETFs sind ziemlich ausgeglichen", melde Marco Salaorno. Florian Perini von Flow Traders teile diese Haltung, ihm zufolge würden allenfalls gehebelte Produkte im Moment mehr Beachtung finden, vor allem bei Day Tradern. Etwa würden der Lyxor ETF LevDAX (Multi Units Luxembourg - Lyxor ETF LevDAX) und der Lyxor ETF Leveraged Euro Stoxx 50 (Lyxor ETF Leveraged DJ Euro Stoxx 50) aktuell stärker gehandelt.
Umsatzrenner seien in den vergangenen fünf Handelstagen an der Börse Frankfurt, wie üblich, allerdings die klassischen DAX- und EURO STOXX-Tracker (iShares DJ EURO STOXX 50 (DE)) gewesen.
Interessanter als die Industrieländer seien für viele Anleger derzeit die Emerging Markets, das meine zumindest die Commerzbank. Sie melde eine durchaus rege Nachfrage nach marktbreiten Schwellenländer-ETFs, etwa dem db x-trackers MSCI Emerging Markets (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) und dem Lyxor ETF MSCI Emerging Markets (LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS).
"Grundsätzlich bleiben die Anleger davon überzeugt, dass Schwellenländer eine wichtige Rolle spielen werden", urteile Perini. Er mache aktuell einen Trend aus, sich weniger in die Aktien einzelner Länder zu engagieren zugunsten marktbreiter Indexfonds: Etwa seien Anleger aus Russland- (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A) oder Indienfonds (LYXOR ETF MSCI INDIA A) ausgestiegen und in den iShares FTSE BRIC 50 (iShares FTSE BRIC 50 (DE)) oder den iShares MSCI Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets (DE)) eingestiegen. "Portfolios mit Werten einzelner Länder wie Südafrika, Brasilien oder die Türkei fänden zwar Anhänger", berichte Marco Salaorno und nenne den Lyxor ETF South Africa (LYXOR ETF SOUTH AFRICA (FTSE JSE TOP 40) A) als Beispiel, es gebe aber auch Gewinnmitnahmen.
Bei den Sektoren-ETFs hätten laut Flow Traders zuletzt die Immobilien-Indexfonds gezogen, etwa der iShares EPRA/NAREIT Developed Markets Property Yield Fund (iShares FTSE EPRA/NAREIT Developed Markets Property Yield DE) und der iShares FTSE/EPRA Euro Property Index Fund (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)). "Hier rechnen Anleger angesichts der konjunkturellen Erholung wohl mit steigenden Kursen", vermute Perini. Der letztere der beiden ETFs, der die Entwicklung europäischer Immobiliengesellschaften wie Unibail Holding, Corio oder Foncière des Régions abbilde, habe auf Sicht von einem Jahr 44 Prozent zugelegt.
Laut Commerzbank hätten die Nachrichten um Griechenland den Banken-Indexfonds vergleichsweise hohe Umsätze beschert. Investoren hätten etwa am ComStage ETF STOXX 600 Banks (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Banks TR I) Gefallen gefunden, es gebe aber auch Verkäufe. "Auf die Woche betrachtet überwiegen auch hier leicht die Eindeckungen", resümiere Bartels. Ähnlich sei das Bild bei Indexfonds, die an die Industriegüterbranche gekoppelt seien (ComStage ETF DJ STOXX R 600 Industrial GoodsServices TR I), während bei Chemie-ETFs (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Chemicals TR I) die Käufe überwögen. Laut Société Générale habe es beim Lyxor ETF STOXX 600 Health Care (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Health Care) zuletzt Gewinnmitnahmen gegeben, hingegen hätten sich Investoren beim Lyxor ETF STOXX 600 Media (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Media) kauffreudig gezeigt.
Bei den Renten-ETFs, deren Umsätze ohnehin deutlich hinter denen der Aktien-ETFs herhinken würden, habe es wenig Bewegung gegeben. "Die Volumina sind niedrig, ein richtungsweisender Trend fehlt", schildere die Société Générale die Lage. Der Commerzbank zufolge hätten sich Anleger von Kurzläufer (db x-trackers II iBoxx EUR Sovere Eurozone 1-3 Total Return) getrennt und stattdessen auf Langläufer (ISIN LU0444606296/ WKN ETF504) gesetzt. (13.04.2010/fc/a/f)
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