26.05.2009 10:43:36

ETFs auf Schwellenländer-Indices liegen vorne

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Während der Handel in europäischen Bluechip-ETFs eine anhaltende Atempause nimmt, liegen abermals ETFs auf Schwellenländer-Indices in der Anlegergunst vorne, so die Deutsche Börse AG.

In dem wie üblich meist gehandelten ETF auf den deutschen Leitindex iShares Dax (DE) (ISIN DE0005933931/ WKN 593393) beobachte Market Maker Andreas Krysl von der DekaBank zuletzt überwiegend Käufe, während das europäische Pendant iShares DJ Euro Stoxx 50 (ISIN DE0005933956/ WKN 593395) abgegeben werde. "Bei den Bluechips sind die Umsätze im Jahresvergleich aber weiterhin eher unterdurchschnittlich", ergänze sein Kollege Jürgen Fritzen, Leiter ETFs Sales/Trading. Allerdings mache er erste strategische Neupositionierungen aus. "Sollten die Märkte weiterlaufen, verliert der nicht investierte Portfoliomanager gegenüber seiner meist auf Jahresanfangsbasis definierten Benchmark", erkläre Fritzen. Aufholbedarf also.

Stefano Valenti, Market Maker bei Unicredit in London, konkretisiere das anhaltend große Interesse an Emerging Markets. "In den vergangenen Wochen lagen die Zuflüsse in Schwellenländer-ETFs doppelt so hoch wie in Industrieländer-Produkten", schätze der Händler. Anleger würden sich hier eine raschere Erholung als in den stark gebeutelten Industrieländern erhoffen. Dabei werde Valenti zufolge vor allem auf breite Indices, speziell den MSCI Emerging Markets, gesetzt. Zu den begehrtesten Produkten würden etwa der db x-trackers MSCI Emerging Markets (ISIN LU0292107645/ WKN DBX1EM) und der iShares MSCI Emerging Markets (ISIN DE000A0HGZT7/ WKN A0HGZT) gehören. Das iShares-Produkt habe in den vergangenen drei Monaten satte 36 Prozent zulegen können, im Jahresvergleich ergebe sich allerdings immer noch ein Minus von 29 Prozent.

Nach den Wahlen in Indien hätten Indien-ETFs reißenden Absatz gefunden. Der überraschend hohe Sieg der regierenden Kongress-Partei lasse viele hoffen, dass Indien den wirtschaftsfreundlichen Kurs fortsetzen werde. Wie Tom Stephans von der Société Générale beobachte, seien die Umsätze im Lyxor ETF MSCI India (ISIN FR0010361683/ WKN LYX0BA) sehr hoch gewesen. Regen Absatz habe aber auch ein Russland-Produkt, der Lyxor ETF Russia (ISIN FR0010326140/ WKN LYX0AF) gefunden.

Valenti berichte von starkem Anlegerinteresse für einen Taiwan-ETF, dem Lyxor ETF MSCI Taiwan (ISIN FR0010444786/ WKN LYX0CT), der häufig gekauft werde. Hintergrund sei wohl die Annäherung des Landes an China unter dem seit rund einem Jahr amtierenden Präsidenten. Auch China selbst liege weiterhin in der Gunst der Investoren, hier werde Unicredit zufolge vor allem der Lyxor ETF China Enterprise (ISIN FR0010204081/ WKN A0F5BW) nachgefragt, aber auch der iShares FTSE/Xinhua China 25 (ISIN DE000A0DPMY5/ WKN A0DPMY).

Einen weiteren regionalen Schwerpunkt sehe Jürgen Fritzen, Leiter ETFs Sales/Trading bei der DekaBank. "In den zurückliegenden Tagen sind, wie auch in den Wochen davor, vor allem Emerging Markets-ETFs auf Brasilien sowie auf Länder- und Regionalindices in Südostasien nachgefragt worden." Das seien die Märkte, die sich seit Jahresanfang am schnellsten erholt hätten und denen weiterhin Performancepotenzial zugetraut werde.

Bei den Produkten auf Basic Resources, den Roh- und Grundstoffen, seien die Umsätze zwar hoch gewesen, hier hätten Investoren aber vor allem eins gewollt: Verkaufen. Nachdem die Preise vieler Rohstoffe in den ersten Monaten dieses Jahres zweistellig gestiegen seien, würden zahlreiche Anleger nun ein Ende der Rally befürchten.

Gregor Hamme von Unicredit beobachte umfangreiche Verkäufe beim iShares DJ STOXX 600 Basic Resources (ISIN DE0006344724/ WKN 634472). Der habe in den vergangenen drei Monaten einen rasanten Kursanstieg hingelegt und 46 Prozent gewonnen. Auf die vergangenen vier Wochen gerechnet sehe die Bilanz mit einem Plus von nur 5 Prozent allerdings viel magerer aus - und das bei einer extrem hohen Volatilität. Auch Tom Stephans bestätige zahlreiche Abgänge aus Rohstoff-ETFs, allerdings habe sich das Bild zuletzt schon wieder etwas gedreht.

Bei den Banken-ETFs sehe Hamme weiterhin hohe Umsätze, Verkäufe und Käufe hätten sich hier mehr oder weniger ausgeglichen - mit einem leichten Übergewicht bei den Abgaben. "So mancher will nach dem deutlichen Kursanstieg der vergangenen Wochen seine Gewinne glattstellen", meine er. Was andere Branchen angehe, habe Hamme zufolge etwa der ETF auf den DJ STOXX 600 Food & Beverages (ISIN R0010344861/ WKN LYX0AR) großen Zulauf gefunden. Dieser bilde Aktien aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ab. Die Société Générale berichte außerdem von Käufen im Health Care- und im Telekommunikationsbereich. (26.05.2009/fc/a/f)

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