21.07.2009 10:34:36
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ETF-Markt stürmische Umsätze
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der rasante Kursanstieg an den Aktienmärkten sorgt auch bei den Indexfonds auf klassische Bluechips für rege Nachfrage, Papiere auf DAX, DJ Euro Stoxx und Dow Jones sind aktuell sehr begehrt, so die Deutsche Börse AG.
Von "stürmischen Umsätzen und großen Ordern" berichte etwa Bastian Ohta von Unicredit in London: "Die Kunden haben gekauft wie schon lange nicht mehr", heiße es. Von Sommerloch sei keine Rede mehr. Gesucht seien vor allem Indexfonds (ISIN DE0005933931/ WKN 593393, ISIN LU0252633754/ WKN LYX0AC, ISIN LU0274211480/ WKN DBX1DA) auf den Dax und Indexfonds (ISIN DE0005933956/ WKN 593395, ISIN DE000ETFL029/ WKN ETFL02) auf den DJ EURO STOXX 50.
Besonderen Anklang habe Marco Salaorno von der Société Générale zufolge auch der Lyxor-ETF (ISIN FR0007063177/ WKN 541523) auf den Nasdaq 100 gefunden. Hintergrund sei die im Vergleich mit dem Dow Jones Industrial Average überdurchschnittliche Entwicklung des US-Technologieindex. Der ETF habe in den vergangenen sechs Monaten ein beachtliches Plus von 17 Prozent aufzuweisen. Indices auf kleinere und mittlere Unternehmen hätten von dem Boom durch die Aktienmarkthausse weniger profitiert, wie Ohta beobachte, sie seien eher links liegen gelassen worden.
Auch gehebelte Indices würden wieder ihre Fans finden, etwa der Lyxor-ETF (ISIN LU0252634307/ WKN LYX0AD) auf den Leveraged DAX. Damit setze sich der Trend zu riskanteren Produkten fort, der in der vergangenen Woche wieder eingesetzt habe. Entsprechend seien die Short-Produkte auf DAX & Co, die zuletzt sehr attraktiv gewesen seien, eher abgestoßen worden: Auf Nummer zwei und fünf der Umsatzliste an der Börse Frankfurt für die vergangenen fünf Handelstage stünden der db x-trackers ShortDAX (ISIN LU0292106241/ WKN DBX1DS) sowie der db x-trackers DJ EURO STOXX Short (ISIN LU0292106753/ WKN DBX1SS), die beide vor allem verkauft worden seien. Mit fallenden Kursen rechne im Moment wohl kaum noch jemand.
Auch Branchen-ETFs komme die wachsende Zuversicht in Sachen Konjunktur zugute, hier sei es ebenfalls zu deutlich anziehenden Umsätzen gekommen. Dabei werde wieder zunehmend in zyklische Aktien investiert, etwa Banken-, Energie- oder auch Rohstofffonds, während die konjunkturresistenten Branchen wie Lebensmittel und Getränke eher gemieden würden. Besonders Banken stünden wieder in der Gunst der Anleger, hier hätten wohl die Milliardengewinne der US-Institute, allen voran Goldman Sachs gelockt. Gestern sei es bei den Banken aber schon zu den ersten Gewinnmitnahmen gekommen, wie Gregor Hamme von UniCredit berichte.
Überwiegend Käufer, aber auch einige Verkäufer habe es Marco Salaorno zufolge in der Telekommunikationsbranche gegeben, etwa beim Lyxor-ETF (ISIN FR0010344812/ WKN LYX0A1) auf den DJ STOXX 600 Telecommunications. Gegen Ende der Woche sei es zudem gehäuft zu Käufen von Immobilien-ETFs gekommen, als Beispiel nenne er den iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (ISIN DE000A0HG2Q2/ WKN A0HG2Q). Der bilde die Entwicklung großer Immobiliengesellschaften ab, etwa Unibail, Corio, PSP Swiss Property oder Klepierre. Um immerhin 8,27 Prozent habe der ETF in den vergangenen sechs Monaten zulegen können.
Der Handel mit den Schwellenländerpapieren verlaufe weiter ruhig. "Teilweise schichten Anleger aus den zuletzt gut gelaufenen Emerging Markets in Industrieländer um", vermute Stefano Valenti von UniCredit. Ihm zufolge habe es größere Abflüsse aus China gegeben, aber auch Zuflüsse, nämlich in südafrikanische und lateinamerikanische Aktien, speziell aus Brasilien. Laut Salaorno würden die ETFs auf Schwellenländer-Indices aber durchaus weiter gefragt bleiben, etwa Produkte (ISIN FR0010326140/ WKN LYX0AF) auf russische oder Produkte (ISIN FR0010361683/ WKN LYX0BA) auf indische Aktien.
Die Erholung an den Rohstoffmärkten führe auch zu vermehrtem Interesse an Rohstofffonds: Nachgefragt gewesen seien etwa der breite Lyxor-ETF Commodities (ISIN FR0010270033/ WKN A0JC8F) sowie ein Aktienfonds (ISIN FR0010345389/ WKN LYX0AX), der Unternehmen aus der Roh- und Grundstoffindustrie abbilde. Laut Deutscher Bank sei auch der DBLCI - OY Balanced ETF (ISIN LU0292106167/ WKN DBX1LC) gesucht gewesen.
Der steigende Risikoappetit habe daneben auch wachsende Zuflüsse in alternative ETFs zur Folge, beobachte Eric Wiegand von der Deutschen Bank. Darunter verstehe er neben den Rohstofffonds auch ETFs auf Hedgefonds und Währungen. Sehr gut weggegangen sei etwa der db x-trackers db Hedge Fund Index ETF (ISIN LU0328476337/ WKN DBX1A8). Gerade institutionelle Anleger hätten die gute Performance, die niedrige Volatilität und die Möglichkeit zur Diversifikation überzeugt, wie Wiegand erläutere. Bei den ETFs auf Währungen hätten sich Investoren etwa den db x-trackers Currency Returns (ISIN LU0328474472/ WKN DBX1AZ) und den db x-trackers Currency Valuation ETF (ISIN LU0328473748/ WKN DBX1AW) ins Portfolio gelegt.
Renten- und Geldmarktprodukte würden hingegen unter dem Konjunkturoptimismus leiden. "Raus aus Fixed Income und Cash - das ist aktuell der Tenor", fasse Wiegand zusammen. Betroffen sei etwa der db x-Trackers II Eonia (ISIN LU0290358497/ WKN DBX0AN). Der sei in den vergangenen fünf Handelstagen zwar stark gehandelt worden, Anleger hätten hier aber vor allem eins gewollt: Verkaufen. (21.07.2009/fc/a/f)
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