15.12.2009 09:36:32

ETF-Handel Nervosität wegen Griechenland-Krise

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Investoren sind bereits mehr mit Weihnachtseinkäufen und Vorbereitungen für das Fest beschäftigt, als sich wirklich aktiv am Handelsgeschehen zu beteiligen, so die Deutsche Börse AG.

Dies sei zumindest die Beobachtung der Market Maker im Handel mit ETFs an der Börse Frankfurt. "Die Ereignisse um die Abstufung Griechenlands durch die Ratingagentur Fitch haben die Anleger zunächst in eine abwartende Haltung versetzt", sage Bernardus Roelofs von Flow Traders. Die Credit Spreads - die Renditedifferenzen zu sicheren Staatsanleihen - seien größer geworden, doch die Situation hätte sich schnell wieder gefangen, erzähle Roelofs. Insgesamt sei das Geschäft jedoch bereits sehr ruhig. "Die Bücher vieler Investoren sind bereits geschlossen."

Noch am Markt aktive Anleger seien derzeit eher auf der Käuferseite zu finden. "Ende vergangener Woche haben wir zwar vorwiegend Verkäufer gesehen, doch das Bild hat sich zum Wochenanfang wieder verändert", berichte Roelofs. Gestern und heute seien wieder Käufer unterwegs - ohne dass jedoch eine bestimmte Anlageklasse bevorzugt werde. "ETFs mit nordamerikanischen, koreanischen und japanischen Aktien, mit Cororate Bonds und Emerging-Markets-Anleihen werden bei den börsengehandelten Index-Fonds nachgefragt."

Frank Mohr von der Commerzbank beobachte Ähnliches: "Portfoliobereinigung treibt das Geschäft so kurz vor Ende des Jahres. Gewinne werden gehoben, Portfolien umgeschichtet beziehungsweise übertragen, aber alles ohne eine bestimmte Richtung oder Trend."

Bastian Ohta von der UniCredit Group meine, dass der Handel in den großen Indices wie Dax oder DJ Euro Stoxx 50 vor allem "kostenorientiert" sei. "Welcher ETF gekauft wird, hängt von den Gebühren ab. Gegebenenfalls wird in den Günstigeren umgeschichtet." Der Markt habe sich kaum bewegt und dementsprechend sei wenig Neues zu berichten.

Auch Mark Schönbrodt von der DekaBank könne durchaus mehr Käufer als Verkäufer ausmachen. USA mit dem MSCI USA-ETF (MSCI USA Source ETF) werde gekauft, in Europa würden Investoren sowohl auf den DJ EURO STOXX 50 als auch auf den MSCI Europe mit den entsprechenden Produkten (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) setzen.

Bei Anleihen-ETFs wollten sich Investoren zurzeit nur kurz binden und würden Renten-ETFs mit kurzen Restlaufzeiten zwischen ein und drei Jahren (db x-trackers II iBoxx EUR Sovere Eurozone 1-3 Total Return) kaufen.

Gregor Hamme, der bei der UniCredit Group ETFs auf Sektoren-Indices betreue, könne beobachten, dass vergangene Woche noch zyklische ETFs wie DJ EURO STOXX 600 Basic Resources auf der Verkaufsliste gestanden hätten und dagegen in nicht zyklische Branchen wie DJ EURO STOXX 600 Telecom investiert worden sei. "Der Sektoren-Index Basic Resources hat mit einem Plus von 87 Prozent unter den Sektoren 2009 die stärkste Wertentwicklung gezeigt", sagt der Market Maker.

Doch zum Wochenanfang habe sich das komplett umgedreht. "Nun sind die Zykliker wieder gefragt." Gekauft hätten Anleger vor allem den Lyxor Basic Resources-ETF (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Basic Resources). Verkauft werde dagegen der DJ EURO STOXX Select Dividend-ETF (iShares DJ EURO STOXX Select Dividend 30 (DE)). "Ich interpretiere das so, dass Investoren auf eine Jahresendrally setzen, von der volatilere Werte stärker profitieren als die weniger konjunktursensitiven Aktien, wie sie in einem dividendenstarken ETF versammelt sind." (15.12.2009/fc/a/f)

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