15.02.2011 10:41:11

ETF-Handel im Blickpunkt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Kauffreude in Sachen Indexfonds scheint derzeit keine Grenzen zu kennen, so die Deutsche Börse AG.

"Die Volumina sind nach wie vor sehr, sehr hoch", berichte Andreas Bartels von der Commerzbank. Auch Bernardus Roelofs von Flow Traders melde außergewöhnlich gute Umsätze: "Der Februar ist nicht schlechter als der Rekordmonat Januar."

Im Mittelpunkt des Interesses stünden dabei abermals Bluechips aus den Industrieländern, allen voran Nordamerika. "S&P oder MSCI USA, hier läuft alles gut", berichte Bartels (iShares S&P 500 (DE)). Auch Kanada rangiere in der Gunst der Anleger derzeit weit oben, wie Flow Traders berichte. Etwa hätten sich Investoren gerne den UBS MSCI Canada (UBS-ETF MSCI Canada A) ins Portfolio gelegt.

Die in den ersten Wochen des laufenden Jahres stark gesuchten europäischen Indices würden Bartels zufolge nicht mehr ganz so viele Fans finden: "Das Interesse hat nachgelassen", meine der Händler. Käufe und Verkäufe hätten sich die Waage gehalten. Andere Marktteilnehmer würden noch einen Käuferüberhang melden, etwa die DekaBank: Marc Schönbrodt zufolge würden Anleger etwa beim EURO STOXX 50 (iShares EURO STOXX 50 (DE)) einsteigen, aber auch beim STOXX 50 (iShares STOXX Europe 50 (DE)), der sich auf ganz Europa und nicht nur die Eurozone beziehe.

DAX-Trackern, über weite Strecken des vergangenen Jahres auf der Hitliste der Investoren ganz weit oben, werde offenbar mittlerweile ebenfalls nicht mehr so viel Potenzial zugetraut. "Die Indexhöchststände führen nicht zu vermehrten Käufen, Zu- und Abflüsse sind vielmehr ausgeglichen", schildere Bartels die Lage. Flow Traders spreche zwar noch von einem Käuferüberhang, die Zuflüsse seien aber nicht mehr so groß. Darüber hinaus stünden Indices aus der zweiten Reihe eher auf den Verkaufslisten, wie die Commerzbank beobachtet habe: Etwa hätten sich Anleger von MDAX- (iShares MDAX (R) (DE)) und Small Cap-Indexfonds (ComStage ETF MSCI Europe Small Cap TRN I) getrennt.

Der Rückzug aus den Schwellenländern setze sich unterdessen fort, die hohen Rohstoffpreise und die steigende Inflation würden den Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Der Trend habe sich nach Einschätzung der Market Maker aber etwas verlangsamt. Die Commerzbank berichte von "Zurückhaltung", größere Abflüsse sehe sie aber nicht.

"Asien, Südamerika - alles wird angegeben", erkläre hingegen Marc Schönbrodt und nenne als Beispiele den db x-trackers MSCI Brazil (db x-trackers MSCI BRAZIL TRN INDEX ETF 1C) und den iShares MSCI Taiwan (iShares MSCI Taiwan (DE)). Er sehe allerdings durchaus Interesse an Osteuropa-Fonds, etwa dem Lyxor Eastern Europe (Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR)) und dem iShares MSCI Eastern Europe (iShares MSCI Eastern Europe 10/40 (DE)), Roelofs registriere Zukäufe bei ETFs mit russischen Aktien (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A).

Innerhalb der Sektoren-Fonds seien weiter die Underperformer des vergangenen Jahres beliebt, allen voran die Banken- und Finanzdienstleister (iShares STOXX Europe 600 Banks (DE)). "Das hat sich allerdings ebenfalls ein bisschen beruhigt", räume Roelofs ein. Ihm zufolge würden Investoren derzeit auch gerne auf die Telekommunikationsbranche (LYXOR ETF STOXX EUROPE 600 TELECOMMUNICATIONS) setzen.

Darüber hinaus würden sie sich laut DekaBank auch im Öl- und Gassektor (db x-trackers STOXX® 600 OILGAS ETF 1C) oder in Strategiefonds engagieren, die auf das Thema Nachhaltigkeit setzen würden (iShares EURO STOXX Sustainability 40 (DE)). Der "grüne" ETF von iShares sei an den EURO STOXX Sustainability 40 gekoppelt, der Unternehmen abbilde, die sich nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben hätten. Auf Sicht von sechs Monaten könne der ETF immerhin mit einem Plus von 13,7 Prozent aufwarten, auf Sicht von einem Jahr mit knapp 17 Prozent.

Angesichts attraktiver Alternativen auf den Aktienmärkten würden Renten-Indexfonds die Investoren nach wie vor nicht überzeugen. ETFs mit langlaufenden Renten (ETFlab Deutsche Boerse EUROGOV (R) Germany 5-10) würden meist abgegeben. Auch Indexfonds, die die Entwicklung von Unternehmensanleihen nachzeichnen würden, stünden eher auf den Abgabelisten, wie die DekaBank wisse. (15.02.2011/fc/a/f)

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