05.10.2010 11:03:46

ETF-Handel Appetit auf Schwellenländer steigt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Gemischte Konjunkturdaten und vor allem die Verschuldung Irlands sowie diverser Mittelmeeranrainer haben die Stimmung an den Aktienmärkten zuletzt etwas getrübt, so die Deutsche Börse AG.

Doch von den Schwächephasen beim Dax und dem EURO STOXX 50, die in der vergangenen Woche 1,4 beziehungsweise gut 2 Prozent hätten abgeben müssen, würden sich die ETF-Anleger nicht abschrecken lassen.

"Wir haben fast nur Käufe gesehen, bei sehr guten Umsätzen", erkläre etwa Bernardus Roelofs von Flow Traders. Gewinnmitnahmen gebe es allerdings auch. Die Deutsche Bank berichte ebenfalls von einem Käuferüberhang sowie guten Volumina, sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite. Frank Mohr von der Commerzbank zufolge fehle es den Anlegern aber immer noch an Vertrauen. Auffällig sei allerdings die höhere Gewichtung der Schwellenländer-ETFs. Der DAX liege am Nachmittag bei 6.184 Punkten knapp 1 Prozent im Plus.

Wie vor Wochenfrist hätten Investoren auch diesmal an den sehr breit aufgestellten europäischen Aktien-Indexfonds viel Gefallen gefunden, etwa an ETFs, die die Entwicklung des STOXX 600 nachzeichnen würden, wie Eric Wiegand von der Deutschen Bank melde. Deutlich umsatzstärker seien allerdings - wie immer - die an den DAX oder den EURO STOXX 50 gekoppelten Produkte gewesen. Auch hier habe es laut Flow Traders einen klaren Käuferüberschuss gegeben. Wiegand zufolge hätten bei EURO STOXX 50-ETFs die Zuflüsse, bei DAX-Indexfonds hingegen eher die Abflüsse überwogen. "Nischenprodukte wie Dividendenfonds (db x-trackers DJ STOXX (R) GLOBAL SELECT DIVIDEND 100 ETF 1D) standen ebenfalls auf den Verkaufslisten", ergänze der Market Maker.

Kauffreude herrsche aber ganz klar bei den Schwellenländern: Dabei würden sich Investoren vor allem in breit aufgestellten Aktien-ETFs wie dem Lyxor MSCI Emerging Markets (LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS) und dem Pendant (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) der Deutschen Bank engagieren. Daneben hätten aber auch asiatische Aktien überzeugt, wie Eric Wiegand erkläre, und hier vor allem chinesische. Als Beispiel führe er den db x-trackers FTSE/XINHUA China 25 an (db x-trackers FTSE/XINHUA China 25 ETF 1C). Der ETF habe im vergangenen Jahr rasant zugelegt, aber zuletzt geschwächelt und verzeichne auf Sicht von sechs Monaten lediglich ein Plus von 0,53 Prozent.

Laut Flow Traders würden sich die Anleger außerdem für indische (LYXOR ETF MSCI INDIA A) und taiwanesische Unternehmen (iShares MSCI Taiwan (DE)) interessieren. Der breite Asien-ETF (db x-trackers MSCI AC ASIA ex JAPAN TRN INDEX ETF 1C) der Deutschen Bank sei hingegen eher abgegeben worden.

"Jeder nach seinem Gusto", laute das Motto bei den Sektorenfonds, bei denen das ganz große Thema fehle. Frank Mohr zufolge hätten sich die Anleger gerne ETFs (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Chemicals TR I) zu den Branchen Chemie, Haushaltsgüter sowie Industriegüter und -dienstleistungen ins Portfolio gelegt, während Banken-Indexfonds (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Banks TR I) auf wenig Gegenliebe gestoßen seien.

Bezüglich der ETFs mit Bankaktien gebe es aber auch gegenteilige Meinungen: Die Deutsche Bank habe hier eher Zukäufe (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 BANKS ETF 1C) beobachtet, abgegeben worden seien Telekommunikationswerte. Roelofs melde Zuflüsse bei Immobilien- (EasyETF FTSE EPRA Eurozone) sowie einzelnen Rohstoff-ETFs (db x-trackers DBLCI - OY BALANCED ETF 1C). Auch Alternative Investments wie der db x-tracker Hedge Fund-Indexfonds (db x-trackers DB Hedge Fund Index ETF 1C) seien auf rege Nachfrage gestoßen.

Bei den Rentenfonds sei das Bild gemischt. Wenig begehrt seien zuletzt Geldmarkt- und Staatsanleihen-ETFs gewesen, wie die Deutsche Bank erkläre. "ETFs mit Schwellenländeranleihen gingen aber wieder gut weg", ergänze Wiegand und nenne als Beispiel den db x-trackers II Emerging Markets Liquid EuroBond (db x-trackers II Emerg Markets Liquid Eurobond Index ETF 1C). Der könne auf Sicht von drei Monaten mit einem Plus von 7,54 Prozent aufwarten.

Daneben seien Bernardus Roelofs zufolge auch ETFs mit europäischen Unternehmensanleihen wie der iShares Barclays Capital Euro Aggregate Bond (iShares Barclays Capital Euro Aggregate Bond (DE)) und Fixed Income-Strategiefonds (LYXOR ETF DAILY DOUBLE SHORT BUND) angesagt gewesen. (05.10.2010/fc/a/f)

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