14.06.2016 16:32:00

Erste Fondsexperten halten Trendwende in Osteuropa für möglich

Die Anzeichen für eine Trendwende an den zentral- und osteuropäischen Aktienmärkten mehren sich, so Österreichs größte Fondsgesellschaft, die Erste Asset Management/Erste Sparinvest, am Dienstag in einer Presseaussendung. Die Börsen profitierten von der Erholung der Rohstoffpreise, insbesondere vom Rohölpreis. Gewarnt wird aber vor politische Risiken, die weiter bestehen bleiben.

"Zentral- und Osteuropa steht in vielen Punkten positiver da, als man annehmen könnte", so Robert Senz, Leiter des Anleihen-Fondsmanagements der Erste Asset Management. Die Risiken seien vor allem politischer Natur. Dies könne man an den Spannungen mit Westeuropa in der Migrationsfrage, dem möglichen Austritt Großbritanniens aus der Eurozone (Brexit), dem Ukraine-Konflikt und der Hinwendung zu einer nationalistischen Wirtschaftspolitik erkennen.

Der osteuropäische Markt sei 400 Millionen Menschen groß. Das Wirtschaftswachstum werde in der Region klar über jenem der Kern-EU-Staaten liegen. Für 2016 werde für Länder wie Polen, Rumänien oder die Türkei mit 3 Prozent und mehr gerechnet. Ungarn und Tschechien werden über 2 Prozent wachsen. Sogar Griechenland beginne sich nach Jahren der Krise zu erholen und könnte im nächsten Jahr mit plus 1,6 Prozent ein deutliches Lebenszeichen von sich geben.

Auch die Verschuldung der osteuropäischen Länder und Unternehmen spreche für die Anlage-Region. Leistungsbilanz- und Budgetdefizite befinden sich auf niedrigen Niveaus. Die Wettbewerbsfähigkeit sei gestiegen. Selbst in Russland, das am meisten unter den rückläufigen Rohstoffpreisen und den von der EU und den USA verhängten Sanktionen zu leiden habe, seien erste Anzeichen der Erholung zu sehen.

An den Anleihenmärkten dürfen Investoren bei stabilen politischen Rahmenbedingungen mit einer Rendite zwischen 3,5 und 4,5 Prozent rechnen.

Die Börsen seien vergleichsweise günstig bewertet und bieten mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,3 einen 25-prozentigen Bewertungsabschlag zu den Börsen Kerneuropas, so Peter Szopo, Leiter des Aktienfondsmanagements der Erste Asset Management. Die Rohstofflastigkeit der Indizes könnte sich positiv auf den Markt auswirken. Einige der größten und profitabelsten Energie- und andere Rohstoffproduzenten der Welt hätten ihren Sitz in Russland.

Die osteuropäischen Börsen könnten sich nicht von den globalen Märkten abkoppeln, zudem sollten Investoren aufmerksam die politische Entwicklung in Russland und der Ukraine verfolgen, so die Fondsexperten. Auch die Parlamentswahlen am Ende des Jahres in Russland, die Verfassungsänderung in der Türkei, die noch nicht ausgestandene Schuldenkrise in Griechenland sollten aufmerksam beobachtet werden. Weiters müsse man davon ausgehen, dass es im Falle eines Brexit im Einklang mit anderen Finanzplätzen auch in Zentral- und Osteuropa zu deutlichen Preisausschlägen kommen werde, so Szopo.

(Schluss) ggr/tsk

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