04.12.2002 10:26:43
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COMINVEST ADIG Investment Fonds: Marktrück-/ausblick KW48/49
USA: Kursanstieg geht kurzfristig die Puste aus
Auch in der vergangenen Woche legte der amerikanische Aktienmarkt zu. Die Kurszuwächse bewegten sich zwischen +0,6% (S&P500) und 1,0% (Nasdaq). Seit dem Oktobertief kletterten die Blue-Chips um etwa 20%, die Nasdaq sogar um 32%. Trotz positiver Konjunkturdaten fiel der Kursanstieg in der vergangenen Woche eher mässig aus. "Das lässt vermuten, dass die positiven Daten in dem vorangegangenen Kursanstieg bereits eingepreist waren", sagt ADIG-Fondssprecher Klaus Breil. Die erfreulichen Konjunkturdaten erstreckten sich über alle Bereiche der Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt für das 3. Quartal wurde deutlich von bislang plus 3,1% auf plus 4% nach oben revidiert. Im vergleich zum Vormonat wurden die Auftragsgänge langlebiger Wirtschaftsgüter (Durable Goods) für Oktober mit plus 2,8% berichtet – und lagen damit deutlich über den Erwartungen. "Das wiederum lässt Hoffnungen für den Investitionssektor aufkommen", kommentiert Breil. Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe lagen deutlich unter den Erwartungen, was durchaus auf eine Belebung des Arbeitsmarktes hindeutet. Die Konsumausgaben zogen im Oktober mit plus 0,4% gegenüber dem Vormonat deutlich stärker an als die Einnahmen, was auf eine unverändert hohe Konsumbereitschaft schließen lässt. Auch der am Freitag begonnene Weihnachtsverkauf scheint nach Aussagen von Wal-Mart positiv anzulaufen. Lediglich die Indikatoren zum Konsumentenvertrauen (Conference Board und Universität Michigan) dämpften kurzfristig die positive Stimmung an den Märkten. Zuletzt sorgte der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für eine Stimmungsaufhellung, da er mit einem deutlichen Anstieg von 45,9 auf 54,3 auf eine Belebung der in der Region Chicago angesiedelten Autoindustrie schliessen lässt. "Insgesamt bleibt die Stimmung am Aktienmarkt positiv", so der Anlageexperte. "Die aktuelle Konsolidierung ist notwendig, damit es mit der Börse bald weiter nach oben gehen kann."
Europa: Überdurchschnittliche Kursgewinne
Kräftige, überdurchschnittliche Kursavancen bei verschiedenen großen Einzelwerten, die sich in einer deutlichen Outperformance einzelner, vor allem zyklischer Branchen in Europa widerspiegelten, standen im Gegensatz zu einer insgesamt nur moderaten Wochentendenz an den Eurolandaktienmärkten. Bei einem Anstieg des MSCI-Weltindex um lediglich 0,9% konnten die Eurolandaktienmärkte aber immerhin 1,2% zulegen.
Da der britische Aktienmarkt wie auch die Schweiz sogar eine leicht negative Entwicklung ( minus 0,1% bzw. minus 0,8%) verzeichneten, stiegen die europäischen Aktienkurse insgesamt lediglich um 0,5% an. Gemessen an der merklich positiven Kurstendenz der Vorwoche haben damit die Aktienmärkte in der letzten Woche deutlich an Dynamik verloren. Dabei blieben der deutsche Aktienmarkt mit per Saldo nahezu unverändertem Index sowie Belgien (minus 0,8%) stärker hinter dem Wochendurchschnitt zurück. Die Geschäftsklimazahlen in Euroland insgesamt, aber auch in Frankreich, Italien Spanien und in den Niederlanden lassen generell eine Stimmungsverbesserung bei den befragten Unternehmen erkennen. Eine negative Ausnahme bildet hier zum wiederholten Male Deutschland, wo der Ifo-Index erneut eine in der Tendenz eindeutig pessimistischere Stimmung angezeigt hat.
Die Vielzahl von kräftigen Einzelwertavancen – u.a. bei Fresenius Medical Care, Epcos, Commerzbank, Credit Lyonnais, France Telekom, Vivendi sowie Invensys – zeigen jedoch an, daß die Anleger zunehmend ihre Zurückhaltung aufgeben und bei positiven Meldungen auf Unternehmensebene bereit sind, auch nach starken Kursavancen weitere Käufe zu tätigen. Dies spiegelt sich auch in der Indexentwicklung der europäischen Sektoren wider. So waren die Sektoren Medien und Rohstoffe, noch vor Bauaktien und Industriewerten mit Kursavancen von 4,8% bzw. 5% die Spitzenreiter der Woche. Dagegen waren die Defensivsektoren Nahrungsmittel und Gesundheit mit minus 3,3 bzw. minus 3%, noch vor Einzelhandelsaktien (minus 2,3%) die Wochenverlierer.
Japan: Korrekturbewegung
Nach einer mehrwöchigen Abwärtsbewegung hat sich die Kurskorrektur mit einem Indexanstieg um nahezu 4% fortgesetzt und sogar noch deutlich an Dynamik gewonnen. Dabei hatte die Bekanntgabe der ersten Geschäftshalbjahreszahlen von vier japanischen Großbanken für die Anlegerstimmung eine Schlüsselfunktion. Unter anderem wurden Hinweise über die geplante Effizienzverbesserung im operativen Geschäft mit merklichen Kursavancen honoriert. Zudem konnte die Gesamtsumme aller notleidenden Kredite der vier Institute um 10% gesenkt werden. Drei der vier Banken zeigten ein besseres Ergebnis und wiesen erstmals wieder schwarze Zahlen aus. Lediglich die Misubishi Tokyo Financial Group ( MTFG) kam noch tiefer in die roten Zahlen.
Der Ausblick auf die Woche vom 2. Bis 6. Dezember 2002 (KW 49)
In dieser Woche stehen in den USA die Einkaufsmanagerindizes sowie weitere investitionsrelevante Daten (Auftragseingänge der Industrie) als auch der Arbeitsmarktbericht für November auf der Tagesordnung. Den Technologiebereich werden Analystenkonferenzen von Cisco Systems, Intel, Nokia, AOL Time Warner und Hewlett Packard beeinflussen. "Nach der zuletzt freundlichen Entwicklung sind durchaus positive Ausblicke zu erwarten", meint ADIG-Fondssprecher Klaus Breil. "Von daher sollte die positive Grundstimmung am Aktienmarkt weiter anhalten und kurzfristige Konsolidierungen könnten interessante Einstiegs- und Zukaufsmöglichkeiten bieten", so Breil weiter. "Aus technischer Sicht sind die Chancen für eine Etablierung des Aufwärtstrends mit einem übertreffen der Marke über 960 beim S&P500 auf weitere Sicht sehr gut."
Europa steht in dieser Woche ganz im Zeichen der von Fachleuten schon länger als überfällig erachteten Leitzinssenkung der EZB. Selbst eine Senkung um 50 Basispunkte bzw. um 0,5% dürfte die Konjunktur in Kerneuropa, speziell in Deutschland kurzfristig aber kaum stabilisieren. Insofern kommen Konjunktur- und Unternehmensdaten für die Beurteilung der weiteren Kurstendenzen nach wie vor eine übergeordnete Rolle zu. Trotzdem ist der EU-Einkaufsmanagerindex vom November als Hinweis für die Auftrags- bzw. Geschäftslage der Unternehmen in Europa wichtig. Noch ausschlaggebender scheinen aber derzeit die Schlüsselzahlen aus den USA, wie z.B. die Arbeitsmarktdaten am Freitag, zu sein. Noch deutlicher erkennbar als noch vor Jahren, ist die Lokomotivfunktion der USA in Europa - insbesondere auch im Hinblick auf die Unternehmensstimmung. Grund dafür ist die fehlende Eigendynamik in Europa.
In Japan sollte die derzeitige Aufwärtsbewegung überwiegend als technisch eingestuft werden - solange die Regierung nach wie vor keine ernsthafte Antideflationsmaßnahmen mit zugleich ernsthaften Ansätzen zur Lösung der Bankenkrise anstrebt.
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