"Bei hohen Umsätzen haben wir einen klaren Verkaufsüberhang gesehen, vor allem bei Bluechip-Indizes. Und da über ETFs schnell große Stückzahlen gehandelt werden können, wurde dadurch der Abwärtsdruck an den Aktienmärkten noch verstärkt", kommentiert Frank Mohr von der Commerzbank. Das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen habe in den vergangenen Handelstagen bei erstaunlichen 40 zu 60 Prozent gelegen.

Die Händler von Flow Traders und der Deka Bank bestätigen diesen Trend. "Vor allem in Trackern japanischer Indizes wurden massiv Positionen abgebaut. Die Gewinner der vergangenen Wochen standen klar auf der Verkaufsseite. Allerdings ist es auch so, dass auf den erniedrigten Niveaus schon wieder einige Käufer in den Markt gekommen sind", beobachtet Jörg Sengfelder von Flow Traders. Zu den am stärksten verkauften Produkten zählt der Market Maker unter anderem den iShares MSCI Japan Monthly EUR Hedged (WKN A1H53P) sowie den Amundi ETF Topix EUR Hedged Daily (WKN A1J4TX). Mark Schönbrodt von der Deka Bank meldet auch für den iShares Nikkei 255 (WKN A0H08D9) einen deutlichen Verkaufsüberhang.

Von den hiesigen Indizes sind nach übereinstimmender Auskunft der Händler insbesondere der Dax (WKNs 593393, DBX1DA, ETFL01) sowie der Euro Stoxx 50 (WKNs 593395, ETFL02) unter die Räder gekommen. "Fast ein Viertel des Gesamtvolumens im Aktienbereich entfielen auf den DAX. Das ist schon sehr ordentlich", kommentiert Mohr.

Anleger setzen auf türkisches Wirtschaftswachstum

Sengfelder

Mehr Käufe als Verkäufe beobachtet Sengfelder unterdessen bei türkischen Aktien. "Das Land ist seit einiger Zeit bei Investoren beliebt - kein Wunder, wächst doch die türkische Wirtschaft schon seit Jahren rasant", weiß der Händler und berichtet von Käufen im Lyxor ETF Turkey (WKN LYX0AK). "Allerdings waren die Käufe in der zurückliegenden Woche nicht ganz so hoch wie in den Vorwochen." Im Gegensatz zur EU, die mit Rezession und hoher Arbeitslosigkeit kämpft, erlebt die Türkei seit Jahren einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung mit Wachstumsraten von mehr als fünf Prozent im Jahr. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 2,2 Prozent, während das Bruttoinlandsprodukt der EU 2012 um 0,3 Prozent zurückgegangen ist. Der DJ Turkey Titans 20 Index hat sich allein seit 2009 mehr als verdreifacht.

Anleihen- und Sektorenhandel wenig bewegt

Mohr

Eher ruhig ist aktuell das Geschäft mit Renten-ETFs. "Europäische Staatsanleihen und auch US-Treasuries wurden etwas nachgefragt, insgesamt war hier aber lange nicht so viel los wie bei den Aktien-ETFs", erklärt Sengfelder. Corporate Bonds führt der Händler indes auf der Verkaufsseite (WKNs A0YEEX, A0YEEZ). Laut Commerzbank entfielen lediglich 12 Prozent des gesamten ETF-Umsatzes der vergangenen Woche auf das Rentensegment, während der Aktienbereich 84 Prozent ausmachte.

Für den Handel mit Sektor-Fonds melden sowohl Flow Traders als auch Commerzbank Rückflüsse in Banken-ETFs (WKN ETF062). Überdurchschnittliche Umsätze beobachtet Mohr zudem bei Indexfonds mit Immobilienunternehmen. Hier hätten sich Käufe und Verkäufe aber weitestgehend die Waage gehalten. "Insgesamt waren die Umsätze mit Branchen-ETFs eher gering", ergänzt der Händler.

© 28. Mai 2013/Karoline Kopp

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May 28, 2013 08:01 ET (12:01 GMT)- - 08 01 AM EDT 05-28-13

28. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt).

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