Partnerschaft |
25.11.2020 21:04:00
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Worldline und Bitcoin Suisse wollen Kryptowährungen gesellschaftsfähiger machen - und in den Einzelhandel bringen
• Erfolgreiches Pilotprojekt seit Juli 2020
• Ausbreitung in Europa geplant
Zahlung mit Kyptowährungen im Einzelhandel
Bereits im November 2019 kündigte der Zahlungsdienstleister Worldline an, mit dem Schweizer Krypto-Finanzdienstleister Bitcoin Suisse zu kooperieren, um sowohl Händler als auch Kunden in der Schweiz bei der Zahlung mit Kryptowährungen in Online-Shops und vor Ort zu unterstützen. Dabei soll die Zahlungsinfrastruktur SIX Payment Services genutzt werden, die zu Worldline gehört.
"Unsere Partnerschaft mit Worldline ist ein markanter Schritt vorwärts in Richtung einer größeren Verbreitung von Kryptowährungszahlungen", erklärte Bitcoin Suisse-CEO Dr. Arthur Vayloyan nach Bekanntgabe des Zusammenschlusses. "Bitcoin Suisse ist stolz auf ihre Rolle als Zahlungsabwickler für Kryptowährungen im Zahlungsdienstleistungssystem von Worldline. Wir begrüßen den Pioniergeist dieses Unternehmens, das diesen Riesenschritt vorwärts macht und den Kurs für andere Anbieter in der Branche vorgibt." So soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen dazu führen, dass Kryptowährungen einer breiteren Masse an Händlern zugänglich gemacht werden, wie auch Marc Scluep, CEO der Schweizer Niederlassung von Worldline, unterstrich: "Als Marktführer sind wir dafür bekannt, modernste Zahlungsfunktionen zu lancieren, welche das Kundenerlebnis unterstützen und gleichzeitig die Effizienz und Profitabilität unserer Händler steigern. Dank der Zusammenarbeit mit Bitcoin Suisse werden die Händler von einem vollständig neuen Angebot ohne jedes Währungsrisiko profitieren können", so Schluep.
Positives Feedback für Schweizer Pilotprojekt
Wie das Krypto-Portal BTC-ECHO berichtet, läuft seit Juli 2020 ein Pilotprojekt in der Schweiz, im Zuge dessen ausgewählte Schweizer Händler wie Hoteliers, Gastronomen, Juweliere und Elektronikgeschäfte Kryptowährungen für Zahlungen über Worldlines Infrastruktur akzeptieren. Kunden scannen mithilfe ihrer Krypto-Wallet einen QR-Code ab, woraufhin in dieser der Zahlbetrag angezeigt wird. Sobald dieser in der App bestätigt wurde, wird die Zahlung verarbeitet. Während Kunden die Transaktionen in Form von Bitcoin oder Ethereum tätigen, erhalten die beteiligten Zahlungsempfänger den Betrag in Schweizer Franken. Dies habe den Hintergrund, dass Händler so von jeglichen Währungsrisiken ausgenommen seien und die Abrechnung nicht unnötig verkompliziert werden soll. Krypto-Zahlungen tauchen demnach in den Kartenabrechnungen der Händler auf.
Laut Dr. Andreas Rehrauer von Worldline wird das Projekt gut angenommen. "Seit Ende Juli wurden Transaktionen im dreistelligen Bereich mittels Kryptowährungen abgerechnet - die Tendenz ist trotz Corona steigend. Davon waren ungefähr Dreiviertel in Bitcoin und ein Viertel in Ether", zitiert BTC-ECHO Rehrauer. "Die Lösung ist jedoch so konzipiert, dass Kryptowährungen flexibel erweitert oder herausgenommen werden können, je nach Zahlungspräferenzen der Konsumenten." Die am Pilotprojekt teilnehmenden Händler sollen den bisherigen Verlauf ebenfalls positiv bewertet haben und teilweise auch für die zusätzliche Zahlungsmöglichkeit werben. Medienberichten zufolge soll das Projekt bald ausgeweitet und auch in weiteren Einzelhandelsgeschäften eingesetzt werden. Bitcoin Suisse kündigte an, die Infrastruktur um ein spezielles Zahlungs-Terminal zu erweitern, innerhalb des nächsten halben Jahres wolle man außerdem auch den Onlinehandel in der Schweiz an die Infrastruktur anschließen.
Worldline baut seine Stellung aus
Worldline ist eigenen Angaben zufolge in mehr als 170 Ländern weltweit aktiv. Erst im Februar wurde die Übernahme des ebenfalls französischen Konkurrenten Ingenico bekannt. Laut BTC-ECHO plant Worldline, seine Krypto-Zahlungsinfrastruktur langfristig auch außerhalb der Schweiz einzusetzen. "Kryptowährungen sind international konzipiert. Es gibt dabei keine Landesgrenzen per se. Für uns ist damit ganz klar auf der Roadmap, dass wir künftig auch ins europäische Ausland und darüber hinaus expandieren", erklärt Rehrauer. "Wir wollen durch solche innovativen Zahlungsangebote die Art und Weise mitgestalten, in der wir bezahlen, leben und unseren Geschäften nachgehen." Damit sei das Unternehmen bereits gut aufgestellt, wie Rehrauer erklärt, sodass man die angebotenen Zahlungsmethoden in Zukunft in weiteren Teilen des Worldline-Netzwerks um Kryptowährungen erweitern könne.
Österreichisches Startup Salamantex verfolgt ähnliches Konzept
In Österreich läuft seit 2019 ein ähnliches Pilotprojekt, wie das Business-Portal "TrendingTopics" berichtet. Demnach bietet das Startup-Unternehmen Salamantex in sieben Ladengeschäften der Telekom Austria die Bezahlung mittels Kryptowährungen über spezielle Terminals an. Mithilfe eines Smartphones, das Kunden an das Gerät halten, wird die Zahlung übermittelt. Salamantex bietet außerdem eine monatliche Übersicht über alle getätigten Transaktionen an. Während der Bezahlung können Kryptowährungen auch optional in andere Währungen eingetauscht werden. Im Juli wurden die Salamantex-Geräte laut "TrendingTopics" bereits bei insgesamt 120 Händlern eingesetzt, zu denen, neben Telefonanbietern, auch Juweliere, Gastronomen und Kfz-Händler zählen. Mit der Integration der Salamantex-Software in die Zahlungslösung der Telekom Austria "A1 Payment" sollen Kryptowährungen in Österreich nun außerdem an mehr als 2.500 Stellen akzeptiert werden, wie das Unternehmen im Sommer bekanntgab. "Unser Ziel ist es, dass das Bezahlen mit digitalen Währungen an der Kasse genauso einfach und selbstverständlich wird, wie wir das mit Kreditkarte seit Jahrzehnten gewohnt sind", erklärte COO Markus Pejacsevich im Juli. "Mit A1 haben wir für den österreichweiten Rollout einen Partner, der genau wie wir von diesem Bezahl-System der Zukunft überzeugt ist und das Bezahlen mit digitalen Assets für die breite Masse verfügbar macht. Den Händlern erschließt die Akzeptanz von Kryptowährungen neue kaufkräftige Kundengruppen und sie können sich in ihrer Branche als Vorreiter positionieren." Neben A1 kooperiert der Krypto-Zahlungsdienstleister außerdem mit Ingenico und Concardis.
Redaktion finanzen.at
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