Devisen-Trader-Kolumne 17.11.2014 10:02:05

Steht Gold vor einer neuen Rallye?

Kolumne

Den Initiatoren der Abstimmung ist es ein Dorn im Auge, dass die SNB immer mehr "Papierwährungen" wie den Euro in ihre Bilanz aufnimmt. Das ist zwangsläufig die Folge, wenn die Notenbanker wie in den letzten Jahren den Franken vor einer zu starken Aufwertung schützen wollen. Abgestimmt wird unter anderem darüber, ob die SNB verpflichtet sein soll, 20 Prozent ihrer Reserven in Gold zu halten. Aktuell würde das bedeuten, dass die SNB 1.500 Tonnen Gold kaufen müsste - etwa in diesem Umfang hat sie von 2.000 bis 2009 Gold verkauft.

Die Grenze von 1,20 CHF bei EUR/CHF würde in Gefahr geraten

Die Initiative ist schon seit längerem bekannt, aber je näher der Tag der Abstimmung kommt, umso schwitziger werden die Hände der Akteure an den Finanzmärkten - zumal die Befürworter der Initiative in Umfragen vorne liegen. Sollte es so kommen, dann könnte die Nachfrage nach Gold explodieren und den Preis nach oben treiben. Ich will hier gar nicht auf das Pro und Kontra der "Goldquote" eingehen, klar ist aber: Die Handlungsfähigkeit der SNB wäre erheblich eingeschränkt und die Nachfrage nach Franken als sicherem Anlagehafen würde vermutlich deutlich zunehmen. Tatsächlich muss die SNB schon seit längerem keine ausländischen Devisen mehr kaufen, um den Wechselkurs EUR/CHF bei 1,20 CHF zu halten. Das glaubwürdige Bekenntnis, dies zu tun, reicht inzwischen aus. Das würde sich bei einem Erfolg der Initiative vermutlich ändern, denn der Franken käme vermutlich unter Aufwertungsdruck und viele Spekulanten würden die Entschlossenheit der SNB erneut testen. Diese hätte dann aber tatsächlich Grenzen, denn neben Devisen muss ja auch immer Gold nachgekauft werden, um die 20-Prozent-Regel einzuhalten.

Fazit

Bei einem "Ja" am 30. November würden die Märkte vermutlich verrückt spielen. Es wird über einen kräftigen Anstieg des Goldpreises spekuliert. Doch natürlich wird auch hier nichts so heiß gegessen wie gekocht, denn: Es wären noch viele Hürden zu nehmen und es würde dauern, bis das Ganze Gesetz wird. Zudem kann die SNB die Goldkäufe über fünf Jahre strecken. Nach einigen kurzfristigen Turbulenzen würden sich die Märkte wahrscheinlich wieder beruhigen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Jetzt Devisen-CFDs mit bis zu Hebel 30 handeln
Werbung
Handeln Sie mit Devisen-CFDs mit Hebel und kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie von der Wirkung von 3.000 Euro Kapital profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Devisenkurse

Name Kurs +/- %
Dollarkurs
1,0513
0,0004
0,04
Japanischer Yen
158,26
1,0500
0,67
Britische Pfund
0,8274
-0,0020
-0,24
Schweizer Franken
0,9295
-0,0019
-0,20
Hongkong-Dollar
8,1838
0,0044
0,05