Bitcoin-Handel im Fokus |
16.05.2018 22:21:00
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NYSE-Pläne: Kann man bald Bitcoin an der Wall Street kaufen?
Swap-Geschäfte statt Bitcoin-Futures
Einige Konkurrenten der New York Stock Exchange, wie die CME Group oder CBOE Global Markets, sind bereits in den Krypto-Markt eingestiegen. Dort ist es für Investoren möglich, mit Bitcoin-Futures zu handeln, sie können also quasi "Wetten" auf den Kurs abschließen und damit Geld machen. Bitcoins wirklich besitzen können sie dort allerdings nicht.
Im Gegensatz dazu setzt die ICE auf ein anderes Konzept. Der Börsenbetreiber möchte seinen Anlegern Swap-Geschäfte anbieten. Über diese Art des Handelns können Kunden Bitcoins erwerben, die sie dann auch tatsächlich besitzen. Die Vorteile bei Swap-Kontrakten liegen darin, dass der Handel gemäß bestehenden Gesetzen ablaufen kann und der Handel durch die Börse, die ihn durchführt, sicherer wird.
Kunden von LedgerX abgreifen?
Somit würde der Bitcoin-Handel regulierter werden und könnte ängstlichen Anlegern Sicherheit bieten. Vor allem institutionelle Anleger wie Investmentfonds oder Versicherungen sind im Gegensatz zu privaten Hedgefonds bis jetzt noch nicht wirklich auf den Krypto-Zug aufgesprungen, da die Zuverlässigkeit von Kryptogeschäften als zweifelhaft gilt.
Zwar gibt es bereits eine Börse, die Swap-Geschäfte anbietet, wie sie die ICE plant: LedgerX, die vom ehemaligen Goldman-Sachs-Händler Paul Chou gegründet wurde und deren Geschäfte gut laufen. Sollte die ICE jedoch ihre Swap-Kontrakte ebenfalls offiziell starten, stehen die Chancen gut, dass die meisten Kunden dort handeln werden, da sie sowieso schon an der NYSE ihren anderen Geschäften nachgehen.
Kursentwicklung könnte positiv beeinflusst werden
Die ICE bietet bereits seit März einen Echtzeit-Kryptowährungs-Datenfeed an, bei dem man sich über die Entwicklung von Bitcoin, Ether, Litecoin, Tether, Dash, Ripple und Bitcoin Cash informieren kann. Auch dadurch gewährt der Börsenbetreiber eine gewisse Transparenz, die Anleger dazu verführen könnte, das Krypto-Handels-Angebot der ICE zu nutzen.
Sollte die Informationen der New York Times stimmen und die ICE tatsächlich die Möglichkeit zum Kryptohandel bieten, könnten die Kurse wieder kräftig steigen. Ein Bitcoin wird aktuell für 8.743 US-Dollar gehandelt, Spitzenwerte erreichte er Ende des vergangenen Jahres bei rund 20.000 US-Dollar.
Allerdings muss auch im Blick behalten werden, dass der ursprüngliche Grundgedanke hinter dem Bitcoin war, dass es keine Bank gibt, die die Finanzströme überwacht. Mit der Blockchain-Technologie sollte das Ganze losgelöst sein von der traditionellen Banken- und Finanzwelt und die Kontrolle in der Hand von vielen statt in der Hand eines einzelnen liegen. Eingefleischte Bitcoin-Enthusiasten der Stunde Null könnten sich also von der Kryptowährung abwenden, wenn sie durch Banken reguliert wird.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.at
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