Krisen-Staat |
19.09.2021 16:27:00
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Mark Mobius: Adaption in El Salvador dürfte dem Bitcoin wenig nützen
• Mark Mobius erwartet global jedoch keine breite Adaption
• Bitcoin sei "unpraktisch"
Am 7. September ist in El Salvador ein Gesetz in Kraft getreten, das Bitcoin, die weltweit beliebteste Kryptowährung, zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel macht. Seither muss jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, eine Bezahlung in Bitcoin akzeptieren. Außerdem können auch Steuern mit der Kryptowährung bezahlt werden.
Mit diesem Schritt will Staatspräsident Nayib Bukele mehr Bürgern einen Zugang zum Finanzsektor verschaffen. Denn laut Angaben der Bank of America (BoA) haben zwei Drittel von ihnen kein Bankkonto. Außerdem könnten dank der Nutzung der digitalen Währung die Überweisungsgebühren deutlich gesenkt werden.
El Salvador, das im vergangenen Jahr den stärksten Konjunktureinbruch seit vierzig Jahr erlitt, nutzt seit 2001 den US-Dollar als Zahlungsmittel, wodurch das Land jedoch von der Geldpolitik der US-Notenbank Fed abhängig ist. Mit der Zulassung eines zweiten gesetzlichen Zahlungsmittels, dessen Wert jedoch vom Markt bestimmt wird, erhofft sich das angeschlagene Land auch positive Effekte für das Wirtschaftswachstum.
Mark Mobius bleibt skeptisch
Die Krypto-Community hatte diesem historischen Tag entgegengefiebert, schließlich wagte der lateinamerikanische Staat als erstes Land der Welt den Schritt, Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Wirtschaftsexperte Mark Mobius von Mobius Capital Partners erklärte jedoch in "Bloomberg TV", El Salvador sei ein "bankrottes Land" mit "ernsten Problemen", das "mit dem Bitcoin nach Strohhalmen greift".
Er glaube, dass - wenn überhaupt - dann nur sehr wenige andere Länder dem Beispiel El Salvadors folgen werden. "Vielleicht werden ihn [den Bitcoin] ein paar andere Länder mit finanziellen Problemen einführen", räumte Mobius ein und verwies auf Kuba als Möglichkeit.
"Falls Regierungen - insbesondere die US-Regierung - es erlauben, Steuern mittels Bitcoin oder anderen Kryptowährungen zu begleichen, dann würde ich meine Meinung ändern, denn dann würde er eine international anerkannte Währung. Aber nach dem derzeitigen Stand der Dinge sehe ich nicht, dass dies demnächst passiert", so der Ökonom.
Bessere Alternativen
Der Marktexperte argumentiert, dass er den Bitcoin für unpraktisch und riskant hält. Es gäbe bessere Geldtransfer-Systeme außerhalb der Krypto-Welt, wie beispielsweise das der Kenya’s Safaricom Plc, an der Mobius beteiligt ist.
"Man benötigt keine Bitcoins", so Mobius. "Man kann auch ohne ihn Geld transferieren, wenn man kein Bankkonto besitzt. Da wird sich meiner Meinung nach global das ganze System hin entwickeln."
Redaktion finanzen.at
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