Devisen-Trader-Kolumne 11.03.2015 15:54:05

EUR/USD: Absturz ins Bodenlose?

Kolumne

EUR/USD visiert die Marke von 1,0500 USD an und die "Parität" von 1,00 USD ist keine Utopie mehr. Die Erklärung dafür: Die EZB pumpt Liquidität in die Märkte, die aber in der Eurozone nicht genügend Anlagemöglichkeiten findet. Daher fließt ein großer Teil des Kapitals ins Ausland und drückt dadurch auf den Wechselkurs des Euro. Von der europäischen Notenbank ist das durchaus so gewünscht, denn ein schwacher Euro wirkt sich stützend auf die Konjunktur aus. Allerdings geht die Euroschwäche auch mit einer Dollarstärke einher. Die letzten Arbeitsmarktdaten aus den USA zeigten eine robuste Konjunktur. Das lässt den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung in den Staaten näher rücken. Die Geldpolitik zwischen beiden Währungsblöcken driftet also deutlich auseinander und das spiegelt sich im Wechselkurs wider.

Trotzdem heißt das nicht, dass die Abwärtsbewegung bei EUR/USD ewig so weitergeht. Immerhin ist der Wechselkurs seit Jahresbeginn bereits um mehr als 12 Prozent gefallen, einen so starken Kursrückgang in einem Quartal gab es noch nie. Bislang ist der Trend aber ungebrochen und viele Anleger "reiten" ihn, solange es geht. Irgendwann werden aber die ersten wieder von einer Übertreibung sprechen. Noch ist das allerdings nicht der Fall. Trader können daher in kleinen Erholungsphasen, z.B. bis zum Widerstand bei 1,0650 USD erneut short gehen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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