Analogie zu Tech-Aktien |
03.08.2019 22:40:00
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Bitcoin-Kritiker Warren Buffett: Könnten ihn diese Argumente überzeugen?
• Starinvestor war jahrelang auch Gegner von Tech-Titeln
• Kann ein geänderter Fokus Buffett von Kryptowährungen überzeugen?
Immer wieder hat Starinvestor Warren Buffett in der Vergangenheit gegen Kryptowährungen im Allgemeinen und den Bitcoin im Besonderen gewettert. Und auch seine rechte Hand Charlie Munger hat bislang kein gutes Haar an Bitcoin & Co. gelassen.
Scharfe Kritik von Warren Buffett
Schon 2014 hat Warren Buffett deutlich gemacht, was aus seiner Sicht gegen die Kryptowährung Bitcoin spricht: "Haltet euch davon fern. Es ist eine Fata Morgana, grundsätzlich. "Die Idee, dass es einen großen inneren Wert hat, ist meiner Meinung nach einfach ein Witz." Seitdem hat der Starinvestor seine Meinung diverse Male untermauert, und Bitcoin dabei immer klar von Investments abgegrenzt: "Wenn du zocken willst, wird jemand anderes kommen und morgen mehr Geld bezahlen, das ist eine Art von Spiel. Das ist kein Investment", betonte er den Unterschied zwischen Spekulationsobjekten wie Bitcoin und echten Investments. Er selbst werde niemals Geld in Cyberdevisen stecken und könne "fast mit Gewissheit sagen, dass es mit Kryptowährungen ein böses Ende nehmen wird".
Deutlich drastischere Worte fand Buffetts rechte Hand, Charlie Munger, der Bitcoin als "giftiges Gift" bezeichnete, das er bereits im ersten Moment verabscheut habe, als es aufgetaucht sei. "Je populärer Bitcoin wurde, umso mehr habe ich ihn gehasst", fügte der Berkshire Hathaway-Vize hinzu.
Erinnerungen an Tech-Abneigung werden wach
Ähnlich ablehnend, wenn auch mit weniger dramatischen Worten, hatte sich Buffett einst auch zu Titeln aus der Techbranche geäußert. Techaktien hat das Führungsteam von Berkshire lange Zeit gemieden, da diese nicht mit den Investmentkriterien der Holdig übereinstimmten, die in unterbewertete Aktien investiert und diese langfristig hält. In der Vergangenheit betonte Buffett diverse Male, er würde nur in Aktien investieren, deren Geschäftsmodell er verstehe - Techaktien gehörten nicht dazu.
Doch diese Zeiten sind vorbei: Zwischenzeitlich ist Warren Buffett nicht nur einer der größten Anteilseigner des Techriesen Apple, nachdem er sich im Jahr 2016 von seinen Investment-Managern von den Vorzügen der Aktie überzeugen ließ. Im Mai dieses Jahres wurde bekannt, dass die Börsenlegende erstmals auch Anteile an Amazon gekauft hat - auch wenn Buffett einräumte, den Kauf nicht selbst getätigt zu haben, sondern "einer der Kerle aus dem Büro, das Geld verwaltet". Zuvor hatte der Starinvestor allerdings immer wieder darauf hingewiesen, dass es ein Fehler gewesen sei, Amazon nicht viel früher ins Depot aufzunehmen.
Was hat Buffett überzeugt?
Der Sinneswandel der Berkshire-Führungsriege in Bezug auf Tech-Titel war insbesondere einer Uminterpretation zu schulden: Denn für Warren Buffett und Charlie Munger sind Apple und Amazon keine Techaktien im eigentlich Sinne, sondern Dienstleistungsunternehmen - und diese hat der Starinvestor durchaus im Depot. Apple arbeitet gerade an seiner Zukunft nach dem iPhone und konnte mit den jüngsten Quartalszahlen dabei bereits erste Erfolge vermelden. Und Amazon ist in derart vielen Geschäftsbereichen aktiv, dass selbst Buffett einräumen musste: "Was Bezos dort geschafft hat, kommt einem Wunder nah". Eine der größten Wachstumstreiber des Unternehmens ist der Bereich AWS Produkte und Services - dessen Fokus ebenfalls auf Dienstleistungen liegt.
Kann sich Buffetts Meinung auch zu Bitcoin ändern?
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob eine Änderung im Wesen von Kryptowährungen auch Buffetts Meinung zu dieser Art der Geldanlage ändern könnte. Denn wenn die digitalen Token tatsächlich in der breiten Öffentlichkeit Fuß fassen, könnten sie zumindest ein Mittel sein, Waren und Dienstleistungen zu bezahlen - auch und insbesondere in der digitalen Welt, in der Amazon und Apple aktiv sind. Für Buffett stellt sich diese Frage vorerst allerdings nicht. "Es ist nur eine Methode, Geld zu übermitteln, eine effektive Methode, die auch anonym funktioniert. Aber das kann ein Scheck auch. Sind Schecks viel Geld wert, nur weil sie Geld übermitteln können?", kritisierte er den Wert von Bitcoin.
Einen Wettbewerbsvorteil sehe er ebenfalls nicht, die Technik lasse sich sehr schnell kopieren, so der Starinvestor. Anders als Apple und Amazon, die in einigen ihrer Geschäftsbereiche Vorreiter oder dominierende Marktplayer sind, haben Kryptowährungen für ihn also kein Alleinstellungsmerkmal. Was noch erschwerend dazu kommt dürfte die Tatsache sein, dass Buffett nur in Sachen investiert, die er versteht - Bitcoin dürfte aufgrund der komplizierten Algorithmen auch für viele Anleger ein Buch mit sieben Siegeln bleiben.
Es ist also wenig wahrscheinlich, dass in Sachen Bitcoin bei Warren Buffett in naher Zukunft ein Umdenken stattfinden wird. Das glaubt auch Charlie Lee, der Gründer der Kryptowährung Litecoin: Im Rahmen einer Podcast-Aufnahme betonte er kürzlich: "Es ist nicht möglich, ihn zu überzeugen. Er investiert nicht in Technologie. Weder ist er in Bitcoin investiert, noch wird er das in Zukunft sein. Und das ist überhaupt nicht überraschend".
Redaktion finanzen.at
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