Die Kurse österreichischer Bundesanleihen sind am Mittwoch im Späthandel klar gesunken. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe legte um 7 Basispunkte auf 2,84 Prozent zu. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 55 Basispunkten.

Das bestimmende Thema an den Finanzmärkten bleibt die Frage nach Zeitpunkt und Ausmaß der Zinswende in den USA und der Eurozone. Am Vorabend hatte Direktor Christopher Waller von der US-Zentralbank Fed zwar geldpolitische Lockerungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt, zugleich aber für ein vorsichtiges Vorgehen plädiert. Waller gilt als Befürworter einer eher straffen Zinspolitik.

Ähnlich äußerte sich in der Früh Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). Zwar stellte sie die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung für den Sommer in den Raum. Zugleich warnte sie jedoch vor übertriebenen Markterwartungen. Derzeit werden an den Finanzmärkten rund sechs Zinssenkungen von insgesamt 1,5 Prozentpunkten für 2024 erwartet, was viele Fachleute als überzogen ansehen.

Inflationsdaten aus dem Euroraum bestätigten das bereits bekannte Bild eines stärkeren Preisauftriebs zum Jahresende. Die Inflationsrate stieg im Dezember von 2,4 auf 2,9 Prozent. Sie entfernt sich damit zwar wieder von dem mittelfristigen EZB-Ziel von zwei Prozent. Die Teuerung liegt aber wesentlich tiefer als noch vor gut einem Jahr. Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:

Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten) 2 Jahre 2,80 2,75 +0,05 11 5 Jahre 2,62 2,54 +0,08 38 10 Jahre 2,84 2,77 +0,07 55 30 Jahre 3,07 3,04 +0,03 58

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(APA)