(Der ersten Satz der um 6.52 Uhr gesendeten Meldung muss richtig lauten: Die japanische Notenbank hat überraschend beschlossen, die erlaubte Schwankungsbreite der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen von 25 auf 50 Basispunkte auszuweiten. NICHT: Die japanische Notenbank hat überraschend beschlossen, einen wichtigen Referenzzinssatz auf 0,5 Prozent von 0,25 Prozent ansteigen zu lassen.
Es folgt eine korrigierte Fassung.)
BoJ lässt Rendite auf 10-jährige Staatsanleihen bis auf 0,5% ansteigen
Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)--Die japanische Notenbank hat überraschend beschlossen, die erlaubte Schwankungsbreite der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen von 25 auf 50 Basispunkte auszuweiten. Die Entscheidung stärkte den Yen und beendete eine lange Periode, in der die Bank of Japan die einzige große Zentralbank war, die die Zinsen nicht erhöhte.
Die BoJ teilte mit, dass die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe auf bis zu 0,5 Prozent steigen könne von einer bisherigen Obergrenze von 0,25 Prozent. Die Notenbank hat für die Rendite der Benchmark-Staatsanleihe seit 2016 einen Zielbereich um null festgelegt und nutzt dies als Instrument, um die allgemeinen Marktzinsen niedrig zu halten.
Die 10-jährige Rendite, die aufgrund der Obergrenze der Zentralbank monatelang bei 0,25 Prozent gelegen hatte, stieg im Nachmittagshandel schnell auf 0,40 Prozent.
Der Yen stieg im gleichen Maße an. Beim Handel am Dienstagnachmittag in Tokio wurden für einen Dollar zwischen 133 und 134 Yen gezahlt, verglichen mit mehr als 137 Yen vor der Entscheidung der BOJ. Über weite Strecken dieses Jahres hatte der Yen gegenüber dem Dollar an Wert verloren, da sich die Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA vergrößert hatte.
Der Nikkei-Aktienindex, der am Morgen noch leicht gestiegen war, gab um mehr als 2 Prozent nach, da die Unternehmen nun möglicherweise höhere Zinsen für ihre Schulden zahlen müssen. Außerdem hat der schwache Yen die Gewinne vieler Exporteure in die Höhe getrieben, so dass sich ein stärkerer Yen negativ auf die Aktien auswirken könnte.
BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda, der sich dem Ende seiner zehnjährigen Amtszeit nähert, ist dafür bekannt, den Markt mit seinen Entscheidungen zu überraschen, auch wenn er dies in den vergangenen Jahren seltener gemacht hat. Marktteilnehmer hatten damit gerechnet, dass die Zeit für die Niedrigzinspolitik der Bank of Japan ablaufen könnte, aber sie erwarteten im Allgemeinen nicht, dass Kuroda auf der letzten Sitzung des Jahres etwas unternehmen würde.
Die BoJ nannte in der Erklärung zu ihrer Entscheidung nicht die Inflation als Grund. Stattdessen verwies sie auf die sich verschlechternde Funktionsweise des Marktes für Staatsanleihen und die Diskrepanzen zwischen der Rendite 10-jähriger Staatsanleihen und der Rendite von Anleihen mit anderen Laufzeiten.
Die Notenbank legte einen Plan für das erste Quartal 2023 vor, der den monatlichen Ankauf von japanischen Staatsanleihen auf 9 Billionen Yen anhebt (62 Milliarden Euro), gegenüber 7,3 Billionen Yen zuvor. Mit diesem Schritt verfügt die Notenbank über zusätzliche Mittel, um die Anleiherenditen zu begrenzen, wenn der Marktdruck sie in die Höhe treibt.
Laut BoJ-Mitteilung werden die Maßnahmen "die Übertragung von geldpolitischen Lockerungseffekten erleichtern", was darauf hindeutet, dass die Notenbank nicht wollte, dass die Entscheidung als geldpolitische Straffung interpretiert wird.
Die BoJ hat "einen kleinen Schritt in Richtung eines Ausstiegs" aus der geldpolitischen Lockerung gemacht, sagte Naomi Muguruma von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.
Japans Zinssätze sind im Vergleich zu denen der USA und Europas immer noch niedrig, vor allem weil die Inflationsrate nicht so schnell gestiegen ist.
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DJG/DJN/hab/smh
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December 20, 2022 02:26 ET (07:26 GMT)
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