Deutsche Anleihen weiter im Höhenflug

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt geht die Kursrallye der vergangenen Handelstage ungebremst weiter. Am späten Donnerstagnachmittag sorgten Meldungen über den Absturz eines Passagierflugzeugs über der Ukraine für einen neuen Schub bei den Festverzinslichen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg zuletzt um 0,41 Prozent auf ein Tageshoch bei 148,38 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 1,15 Prozent und liegt damit nur noch knapp über dem Rekordtief, das vor zwei Jahren erreicht worden war.

Die hohe Nachfrage nach Bundesanleihen lässt sich zu einem guten Teil mit zahlreichen politischen Krisenherden erklären. Zuletzt hätten Meldungen über einen Absturz eines Passagierflugzeugs der Malaysia Airlines im Osten der Ukraine die Anleger in vergleichsweise sichere Anlagen wie Bundesanleihen getrieben, hieß es aus dem Handel. Absturzstelle sei das von ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten umkämpfte Konfliktgebiet Donezk, meldete die russischen Agentur Interfax

Bereits zuvor hatten neue Sanktionen der USA und der EU gegen russische Unternehmen und Banken die Kurse deutscher Staatsanleihen gestützt. Außerdem drückt generell die Niedrigzinspolitik aller großen Notenbanken seit langem auf die Renditen. Dagegen habe die Bestätigung der Juni-Inflationsrate für die Eurozone bei 0,5 Prozent die Kurse der Bundesanleihen kaum bewegt, hieß es aus dem Handel. Auch die Konjunkturdaten aus den USA hätten am Nachmittag keine wesentlichen Impulse für den deutschen Rentenmarkt geliefert./jkr/he