FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Donnerstag nach den Verlusten infolge der Zinssignale der US-Notenbank am stabilisiert. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am späten Vormittag um 0,11 Prozent auf 134,22 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,28 Prozent.
Die US-Notenbank Fed hatte zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt - aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher vorausgesagt. Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik in den USA hatte am Mittwoch die Anleiherenditen dies- und jenseits des Atlantiks angetrieben und die Kurse entsprechend belastet.
"Die Entscheidungen der Fed haben an den Finanzmärkten Spuren hinterlassen", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Zinssenkungserwartungen seien nochmals gedämpft worden, obwohl sich diese bereits seit Oktober merklich zurückgebildet hätten. Aktienkurse, der Goldpreis und der Bitcoin waren unter Druck geraten, während der US-Dollar deutlich anzog.
Im weiteren Tagesverlauf richtet sich der Fokus der Helaba zufolge zunächst auf die Zinsentscheidung der Bank of England. Unter Handlungsdruck stünden die britischen Währungshüter nicht und so werde eine Zinssenkung als unwahrscheinlich erachtet.
Für Aufmerksamkeit sorgen sollten laut der Helaba auch die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturzahlen wie etwa die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese können zeigen, ob sich aus dem Anstieg in der Vorwoche ein Trend entwickelt. Hinweise auf eine deutliche Abkühlung des Beschäftigungsaufbaus aber gebe es bislang nicht. Dies dürfte die Währungshüter in den USA mit dazu bewegt haben, bezüglich Zinssenkungen vorsichtig zu agieren./la/jsl/jha/