Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag Kursverluste verzeichnet. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,20 Prozent auf 134,33 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,30 Prozent.

Am Donnerstag hatten Bundeswertpapiere noch mit Kursgewinnen auf Äußerungen aus der Europäischen Zentralbank reagiert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ließ die Frage nach künftigen Zinssenkung zwar weitgehend offen. Allerdings stemmte sie sich auch nicht entschieden gegen die derzeitigen Markterwartungen, wonach im Jahresverlauf Zinssenkungen um insgesamt fast 1,5 Prozentpunkte zu erwarten sind.

Am Freitag äußerten sich gleich mehrere Notenbanker aus den Reihen der EZB zur Geldpolitik. Die meisten von ihnen bekräftigten die Aussagen der Präsidentin, wonach die künftige Zinspolitik von der konjunkturellen Entwicklung abhänge und zeitlich nicht festgelegt sei.

Im Handelsverlauf jedoch bekamen die Renditen dies- und jenseits des Atlantiks Auftrieb durch robuste Konjunkturdaten aus den USA. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der überraschend starke Anstieg der Konsumausgaben im Dezember. Zudem legte die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im Dezember deutlich stärker zu als erwartet.

In der kommenden Woche trifft sich der geldpolitische Ausschuss der Fed zu seiner Zinssitzung. An der grundsätzlichen Ausrichtung dürfte sich nur wenig ändern. Allerdings wird die Frage nach Zeitpunkt und Ausmaß künftiger Zinssenkungen von hohem Interesse sein. Die robusten Daten könnte den Spielraum der Währungshüter etwas einengen.

FRANKFURT (dpa-AFX)