FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag angesichts des drohenden Scheiterns der Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt zugelegt. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,26 Prozent auf 175,46 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,58 Prozent.

Mit einem letzten Kraftakt haben die Europäische Union und Großbritannien zu Wochenbeginn versucht, doch noch einen Handelspakt für die Zeit ab dem 1. Januar zustande zu bringen. In Brüssel bewerteten EU-Unterhändler Michel Barnier, Diplomaten und Abgeordnete die Aussichten für eine Einigung am Montag düster. Laut Barnier können die Verhandlungen aber noch bis Mittwoch fortgesetzt werden.

Die hohe Verunsicherung stützte die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen. Noch stärker legten die Kurse britischer Anleihen zu. Hier fiel im Gegenzug die Rendite zehnjähriger Anleihen um 0,07 Prozentpunkte auf 0,28 Prozent.

Gestützt wurden die deutschen Anleihen auch durch die anhaltend hohe Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. So sollen in Bayern die Beschränkungen des öffentlichen Lebens weiter verschärft werden. Andere Bundesländer könnten folgen.

Die in Deutschland stärker als erwartet gestiegene Produktion im verarbeitenden Gewerbe bewegte die Anleihen nicht. Die deutsche Industrie hatte ihre Produktion im Oktober stärker als erwartet gesteigert und sich damit bereits den sechsten Monat in Folge von dem schweren Corona-Einbruch im Frühjahr erholt./jsl/men