20. November 2009. Frankfurt (Börse Frankfurt). Das Jahr ist weit fortgeschritten und Analysten und Marktteilnehmer blicken nach vorn. Es sieht nicht schlecht aus. Die Konjunkturdaten ergaben in den vergangenen Tagen keine bösen Überraschungen. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone bewegt sich zum ersten Mal seit fünf Quartalen mit einem Plus von 0,4 Prozent wieder im grünen Bereich "Die Rezession könnte somit formalistisch als beendet interpretiert werden", kommentiert Klaus Stopp von der Baader Bank. Die Inflationserwartungen für 2010 geben mit 1,2 Prozent keinen großen Handlungsbedarf seitens der Notenbank.

Die konjunkturelle Situation zeige sich jedoch gemischt, meinen die Analysten der HSH Nordbank, denn nicht alle EWU-Staaten hätten einen Turnaround vollziehen können. "Aus sieben der berichtenden 17 Staaten wurde eine erneute Schrumpfung zum Vorquartal gemeldet", schreiben die Volkswirte. Spanien steht im Schatten mit einem Minus, auf der Sonnenseite führe die österreichische Wirtschaft mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent die Phalanx der Genesenden an.

Der Bund-Future konnte sich trotz des steigenden Aktienmarktes halten und notiert am Freitag Mittag bei 122,54 Prozentpunkten. Eine zehnjährige Bundesanleihe wirft eine Rendite von 3,22 Prozent ab.

ThyssenKrupp abgestuft

Im eher ruhigen Geschäft mit Anleihen angesichts der steigenden Aktienmärkte gerät ThyssenKrupp in die Schlagzeilen und unter Druck. Das Stahlunternehmen fährt den ersten Verlust seit der Fusion ein und wurde von der Rating-Agentur Moody's abgestuft.

Anleger hätten sich von ihren Thyssen-Anleihen getrennt. Papiere wie die bis 2016 laufende Anleihe (WKN A0T61L) oder die bis 2015 laufende Anleihe (WKN A0EC91) haben im Kurs etwas mehr als einen Prozentpunkt verloren, berichtet ein Skontroführer der Hellwig Wertpapierhandelsbank.

Auch die Deutsche Bank könnte es treffen

Moody's nimmt auch auch die Deutsche Bank unter die Lupe und findet "Schwächen im Kreditprofil". "Anleger befürchten nun auch eine Herabstufung der Bonität der Deutschen Bank." Aktien des Konzens sind gegen Wochenende unter Druck. Manche Anleger trennen sich schon mal vorsorglich von einer Hybrid-Anleihe der Bank (WKN A1ALVC).

Otto - find' ich gut

Den Werbeslogan des Versandhändlers aus Hamburg schreiben sich nicht wenige Anleger in ihr Orderbuch und kaufen die neue Otto-Anleihe (WKN A1CRZZ). Das Papier läuft bis November 2014 und ist mit 6,375 Prozent verzinst. Die Anleihe notiert bereits über 104 Prozent und vor allem Privatanleger scheinen hier zuzugreifen. "Die Befürchtung, dass Otto mit Quelle zusammen in eine Ecke gestellt wird und dass sich die Anleger nicht für das Papier interessieren, hat sich offensichtlich nicht erfüllt", weiß Rainer Petz von Close Brothers Seydler. "Der Risikoappetit der Investoren ist offensichtlich groß und sie steigen trotz des hohen Kurses noch ein."

© 20. November 2009/Dorothee Liebing

Disclaimer Die nachfolgenden News werden Ihnen direkt von der Redaktion von boerse-frankfurt.de bereitgestellt. Die hierin enthaltenen Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot zum Verkauf oder die Werbung von Angeboten zum Kauf eines Wertpapiers.

(END) Dow Jones Newswires

   November 20, 2009 09:30 ET (14:30 GMT)- - 09 30 AM EST 11-20-09