01.09.2017 20:18:41

Zweite Runde der Nafta-Neuverhandlungen in Mexiko eröffnet

Über 20 Jahre nach dem Abschluss des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) soll der größte Binnenmarkt der Welt neu aufgestellt werden. Unterhändler aus Mexiko, den USA und Kanada trafen sich am Freitag zur zweiten Runde der Neuverhandlungen in Mexiko-Stadt. Der Vertrag muss auf Druck der USA nachverhandelt werden, weil Präsident Donald Trump die Vereinigten Staaten benachteiligt sieht.

25 Arbeitsgruppen tagen in den kommenden Tagen in der mexikanischen Hauptstadt zu technischen Fragen wie Marktzugang, Herkunftsregeln, Investitionsschutz und elektronischem Handel. Zum Abschluss der Gespräche am kommenden Dienstag kommen Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo, US-Handelsbeauftragter Robert Lighthizer und die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland zusammen.

"Wir wollen nicht gewinnen. Wir setzen nicht darauf, dass es einen einzelnen Gewinner gibt. Alle sollen gewinnen. Ich hoffe, dass wir das in den nächsten Monaten erreichen können", sagte Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto vor Beginn der Gespräche.

Trump und Kanadas Premierminister Justin Trudeau zeigten sich nach einem Telefonat hoffnungsvoll, bis Ende des Jahres eine Einigung zu erzielen, wie das Weiße Haus mitteilte. Zuvor hatte Trump die Verhandlungen als schwierig bezeichnet und erneut einen Ausstieg aus dem Vertrag ins Gespräch gebracht. Mexikos Außenminister Luis Videgaray drohte seinerseits mit dem Abbruch der Gespräche, sollten die USA ihren Ausstieg aus Nafta vorbereiten.

Angesichts des unsicheren Ausgangs der Gespräche arbeitet Mexiko bereits an einem Plan B. Das Land will seine Handelsbeziehungen mit anderen Regionen stärken. Beispielsweise wird das seit 2000 bestehende Freihandelsabkommen der EU mit Mexiko aktualisiert. Bislang ist Mexiko extrem abhängig vom Handel mit den USA. 80 Prozente aller Exporte gehen an den großen Nachbarn im Norden.

Nafta ist das größte Freihandelsabkommen der Welt. Der Binnenmarkt umfasst 460 Millionen Menschen und verfügt über eine gemeinsame Wirtschaftsleistung von rund 20 Billionen US-Dollar (16,7 Bio Euro). Der Handel zwischen den drei Teilnehmern beträgt rund eine Billion Dollar.

dpa-AFX

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