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Wende 20.08.2024 20:47:00

Zeitenwende am Aktienmarkt: Weshalb jetzt Value-Aktien outperformen dürften

Zeitenwende am Aktienmarkt: Weshalb jetzt Value-Aktien outperformen dürften

• Börsenrally 2024 bisher von großen Tech-Titeln angetrieben
• Investment-Experte erwartet nun starke Performance von Value-Aktien
• Value-Aktien derzeit relativ billig

David Hoeft, Chief Investment Officer der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Dodge & Cox, setzt auf Value-Aktien, also auf solche Unternehmen, die zwar gemächlicher wachsen, sich aber durch ein solides Geschäftsmodell, eine dominante Marktstellung sowie eine geringe Verschuldung auszeichnen. Er begründet diese Strategie laut "MarketWatch" damit, dass Value-Aktien üblicherweise besser abschneiden als Growth-Aktien - auch wenn das in letzter Zeit nicht der Fall war. So hätte es auf einer rollierenden 10-Jahres-Basis in den letzten 90 Jahren lediglich drei Perioden gegeben, in denen Value-Aktien unterperformt haben.

Value-Aktien derzeit sehr günstig

Zwar waren in den ersten Monaten 2024 Wachstums-Titel klar die Kurstreiber an den Börsen, doch inzwischen hat eine Trendwende eingesetzt, glaubt Hoeft. So habe der Russell 1000 Value-Index im Juli den Russell 1000 Growth-Index mit dem größten Abstand seit März 2001 übertroffen.

Zur Begründung wies der Experte darauf hin, dass Value-Aktien aktuell äußerst billig sind: So werde der Russell 1000 Growth-Index derzeit mit dem 28,8-fachen der erwarteten Gewinne gehandelt, während es im Vergleich dazu beim Russell 1000 Value-Index nur das 16,1-fache ist.

Durch diese Bewertungslücke sind Value-Aktien im Vergleich zu Growth-Aktien günstiger als sie es seit 1995 in fast 95 Prozent der Fälle waren. Diese Kluft zeigt sich übrigens mit 84 Prozent auch außerhalb der Vereinigten Staaten ähnlich hoch. Das seien gute Voraussetzungen für Value-Aktien, erklärte Hoeft, denn während jedes Fünf-Jahres-Zeitraums, in dem diese Bewertungsspanne größer als das 80. Perzentil war, hätten Value-Aktien besser abgeschnitten als Growth-Aktien, und zwar um durchschnittlich 12,1 Prozent pro Jahr.

Dies gelte zwar nicht zwangsläufig, "vor allem wenn man kurzfristige Zeiträume betrachtet. Aber wenn man einen längerfristigen Horizont von fünf bis zehn Jahren zugrunde legt, steigt die Aussagekraft der relativen Bewertung zur Vorhersage der Wertentwicklung erheblich, es lohnt sich also einen langfristigen Horizont zu haben", so der Experte.

So investiert Dodge & Cox

Nach Angaben von "MarketWatch" setzt der Dodge & Cox Stock Fund der Investmentgesellschaft vorrangig auf die Sektoren Finanzen - unter anderem Charles Schwab und Wells Fargo - sowie Gesundheitswesen und Industrie. Doch auch auf Technologiewerte wird nicht vollständig verzichtet. So gehören beispielsweise auch Alphabet- und Microsoft-Aktien zu den zehn größten Positionen im Depot des Fonds, allerdings mit einer geringeren Gewichtung als im S&P 500 Index.

Redaktion finanzen.at

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