26.09.2016 18:30:46

XETRA-SCHLUSS/DAX unter Druck und Deutsche Bank brechen ein

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Beginn der neuen Börsenwoche ist gründlich daneben gegangen. Vor dem ersten TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in der Nacht zum Dienstag lösten Investoren vorsichtshalber Aktienpositionen auf. Der Dax büßte 2,2 Prozent auf 10.394 Punkte ein. Auch der erneute Kurseinbruch der Papiere der Deutschen Bank lastete schwer auf der Stimmung. Sie fielen um 7,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahrzehnten.

   "Wenn Clinton heute Abend im TV-Duell schwächelt, Trump als Sieger hervorgeht, könnte dies für eine nächste Verkaufswelle in Aktien sorgen", sagte Jens Klatt für den Broker JFD. Denn Clinton gelte als "Wallstreet-Liebling, Trump eher nicht so". Trump spricht sich unter anderem für Einschränkungen des Handels aus und hat in den jüngsten Umfragen stark aufgeholt.

Panikverkäufe bei Deutsche Bank Bei der Deutschen Bank summiert sich der Kurseinbruch seit Jahresbeginn auf fast 50 Prozent. NordLB-Analyst Michael Seufert sprach von "Panikverkäufen". Mit einem Börsenwert von knapp 15 Milliarden Euro ist das Geldhaus nicht einmal mehr halb soviel wert wie der Lifestyle-Konzern Adidas. Unverändert lastet eine drohende milliardenschwere Kapitalerhöhung auf dem Kurs, zuletzt kursierten gar Spekulationen um Staatshilfen. Die Bank teilte am Nachmittag mit, sie sei "fest entschlossen, ihre Herausforderungen alleine zu lösen".

   Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Staatshilfen für die Deutsche Bank ausgeschlossen. Für diese Aussage hätte sich die Kanzlerin jedoch keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen könnten, meinte Analyst Jasper Lawler von CMC Markets und verwies auf die von den US-Behörden geforderte Strafzahlung von 14 Milliarden Dollar.

   Unter den "systemrelevanten" europäischen Banken habe die Deutsche Bank eine der schwächsten Kapitalpositionen. Die Forderungen der US-Behörden hätten das Potenzial, die Deutsche Bank über die Klippe springen zu lassen, argumentierte Lawler, deshalb gingen die Anleger von Bord.

Anleger feiern Zukauf von LANXESS in den USA Gefeiert wurde an der Börse dagegen eine große Übernahme des Spezialchemie-Produzenten Lanxess. Für 2,4 Milliarden Euro will Lanxess das US-Unternehmens Chemtura kaufen, einen Hersteller von Flammschutz- und Schmierstoffen. Lanxess-Aktien schnellten um 8,1 Prozent nach oben. Die Analysten von Baader sprachen von einem "großartigen Deal". Der Kauf sei eine "perfekte Ergänzung" mit hohem Synergiepotenzial.

   K+S litten erheblich unter einer Abstufung durch die Deutsche Bank von "Halten" auf "Verkaufen", der Kurs knickte um 6,9 Prozent ein. Die Analysten rechnen auf absehbare Zeit nicht mit einer Erholung der Kali-Preise. Der Außenwerber Ströer will im kommenden Jahr aus eigener Kraft den Umsatz steigern, was den Kurs um 3,6 Prozent zulegen ließ.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 100,3 (Freitag: 69,8 ) Millionen Aktien im Wert von rund 2,87 (Freitag: 2,37) Milliarden Euro. Alle 30 DAX-Werte schlossen im Minus.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.393,71 -2,20% -3,25% DAX-Future 10.383,00 -2,21% -3,60% XDAX 10.394,61 -2,06% -2,86% MDAX 21.334,09 -1,00% +2,69% TecDAX 1.780,48 -1,20% -2,75% SDAX 9.283,06 -0,80% +2,03% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 165,62 48 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/ros

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   September 26, 2016 11:58 ET (15:58 GMT)

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