02.08.2019 17:48:55
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XETRA-SCHLUSS/Angst vor neuen Zöllen reißt DAX in die Tiefe
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im US-chinesischen Handelsstreit hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag schwer belastet. Die Stimmung wurde gedrückt durch die Ankündigung neuer Strafzölle in Milliardenhöhe auf chinesische Importe durch US-Präsident Donald Trump. Schon ab September werden weitere Zölle von 10 Prozent auf Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar erhoben. China habe nicht wie versprochen mehr Agrarerzeugnisse aus den USA importiert, kritisierte Trump. Der DAX verlor 3,1 Prozent auf 11.872 Punkte, im Tagestief stand der Index bei 11.837 Punkten.
"Das Ziel der Eskalation scheint klar", meinten die Analysten der Commerzbank: "Trump möchte die Daumenschrauben andrehen, und verhindern, dass China die Handelsgespräche in die Länge zieht." Dafür nehme er aber deutliche Risiken für die US-Wirtschaft in Kauf. Denn die neuen Zölle würden diesmal vor allem Endprodukte treffen und für den US-Verbraucher unmittelbar spürbar werden. Dies könne den privaten Konsum dämpfen. Die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten für Juli setzte keine Akzente an den Märkten. Diese fielen im Rahmen der Erwartungen aus.
Zyklischer Autosektor wird verkauft
Aktien wurden querbeet verkauft, Quartalszahlen fanden selbst bei positiven Überraschungen kaum Berücksichtigung. Besonders hart erwischt es zyklische Werte wie den Automobilsektor. Hier belasteten auch Befürchtungen, Trump könnte am Abend Strafzölle auf Autoimporte ankündigen: BMW verloren 4,2 Prozent, Daimler 3,4 Prozent und VW 2,9 Prozent.
Technologie-Werten erging es kaum besser. Der Sektor weist eine stark global ausgerichtete Wertschöpfungskette aus. Infineon verloren 6,3 Prozent und waren damit Tagesverlierer im DAX. Dialog Semiconductor büßten 4,5 Prozent ein.
Immobilienaktien als sicherer Hafen gesucht
Allianz fielen um 3,5 Prozent trotz eines überraschend starken Ergebnisses im zweiten Quartal. Europas größter Versicherer erzielte ein operatives Ergebnis von 3,16 Milliarden Euro, Analysten hatten nur 3,02 Milliarden Euro erwartet. Vonovia kletterten gegen den Markt um 0,3 Prozent. Der Immobilienkonzern lieferte dank konstant steigender Mieten erwartungsgemäß gute Geschäftszahlen. Auch andere Immowerte waren in diesem Umfeld gesucht: Deutsche Wohnen stiegen um 1,3 Prozent oder Grand City um 1 Prozent.
Gegen den Trend nach oben ging es auch für die Metro-Aktie mit Aufschlägen von 8,9 Prozent. Hier stützten Spekulationen, dass EPGC das Angebot an die Metro-Aktionäre aufstocken könnte.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 143,0 (Vortag: 90,5) Millionen Aktien im Wert von rund 5,95 (Vortag: 3,83) Milliarden Euro. Es gab 3 Kursgewinner und 27 -verlierer.
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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 11.872,44 -3,11% +12,44%
DAX-Future 11.867,50 -2,98% +12,21%
XDAX 11.877,37 -1,67% +12,25%
MDAX 25.626,16 -2,16% +18,71%
TecDAX 2.856,59 -2,96% +16,59%
SDAX 10.947,07 -2,24% +15,12%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 175,93 9
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 02, 2019 11:49 ET (15:49 GMT)
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Deutsche Wohnen SE | 22,65 | 0,00% | |
Grand City Properties S.A. | 11,21 | 0,99% | |
Infineon AG | 33,83 | 2,80% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,40 | -1,22% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 54,27 | 0,63% | |
METRO (St.) | 4,23 | 0,84% | |
Volkswagen (VW) St. | 91,20 | 0,33% | |
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