Dow Jones
06.03.2016 18:06:49
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WOCHENENDÜBERBLICK/5. und 6. März 2016
China erwartet Wirtschaftswachstum von 6,5 bis sieben Prozent
China rechnet für das laufende Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 6,5 bis sieben Prozent. "Wir müssen darauf vorbereitet sein, einen schwierigen Kampf zu kämpfen", sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Samstag in seiner Eröffnungsrede vor dem Nationalen Volkskongress. Im vergangenen Jahr hatte das Wachstum in China bei 6,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen - der niedrigste Wert seit einem Vierteljahrhundert.
Türkische Behörden übernehmen gewaltsam Sitz von regierungskritischer Zeitung
Nach der Anordnung der Zwangsverwaltung hat die türkische Polizei den Sitz der regierungskritischen Zeitung "Zaman" gewaltsam übernommen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, setzte die Polizei am Freitagabend Tränengas und Wasserwerfer gegen hunderte Demonstranten ein, die sich vor dem "Zaman"-Sitz in Istanbul versammelt hatten, und drang dann in das Gebäude ein. Die Zeitung steht einem Erzfeind von Staatschef Recep Tayyip Erdogan nahe.
Ben Carson steigt offiziell aus US-Präsidentschaftsrennen aus
Der frühere Neurochirurg Ben Carson hat offiziell seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen der US-Republikaner bekanntgegeben. Er werde sich aber weiterhin "intensiv engagieren, um zu versuchen, unser Land zu retten", sagte Carson am Freitag in Oxon Hill bei Washington. Der 64-Jährige fügte hinzu: "Es gibt eine Menge Menschen, die mich lieben. Aber sie stimmen einfach nicht für mich."
Sieg für regierende Sozialdemokraten bei Parlamentswahl in Slowakei erwartet
Unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise wird in der Slowakei am Samstag ein neues Parlament gewählt. Die Wahllokale öffneten landesweit um 07.00 Uhr für 15 Stunden. Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet. Umfragen sagten einen Wahlsieg der Regierungspartei von Ministerpräsident Robert Fico voraus. Der 51-jährige Sozialdemokrat strebt eine dritte Amtszeit als Regierungschef des osteuropäischen EU-Mitgliedstaats an.
Türkischer Staatschef Erdogan will "Flüchtlingsstadt" in Nordsyrien bauen
Angesichts des Flüchtlingsandrangs in seinem Land hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan den Bau einer "Flüchtlingsstadt" im Norden des benachbarten Bürgerkriegslands Syrien vorgeschlagen. Die Stadt könne nahe der Grenze zur Türkei mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft errichtet werden, sagte Erdogan nach Angaben der halbamtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu vom Samstag am Vorabend in Istanbul. Sie könne eine Fläche von 4500 Quadratkilometern haben.
Deutsch-italienische Vorschläge für europäische Aufnahme- und Asylpolitik
Vor dem EU-Gipfel in Brüssel haben Deutschland und Italien einem Zeitungsbericht zufolge einen Vorschlag für eine gemeinsame europäische Aufnahme- und Asylpolitik gemacht. Nötig sei eine "ehrgeizige Reform der Dublin-Regulierung" mit einem "neu justierten Gemeinsamen Europäischen Asylsystem", schreiben Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und sein italienischer Kollege Angelino Alfano laut "Süddeutscher Zeitung" in einem gemeinsamen Brief an EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos.
EU-Parlamentschef Schulz regt "Koalition der Willigen" an
Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hat die Aufnahme von gestrandeten Flüchtlingen aus Griechenland durch einzelne EU-Staaten gefordert. "Wenn wir 30.000 von den Flüchtlingen, die sich jetzt in Griechenland stauen, verteilen würden, wäre das eine enorme Entlastung für das Land", sagte Schulz (SPD) dem "Tagesspiegel am Sonntag". Der Politiker sprach sich dafür aus, in der Flüchtlingskrise eine "Koalition der Willigen" unter den EU-Staaten in Betracht zu ziehen.
Merkel wirft Athen mangelhafte Flüchtlings-Unterbringung vor
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die griechische Regierung wegen mangelhafter Unterbringung von Flüchtlingen kritisiert. "Eigentlich sollte Griechenland bis Ende 2015 50.000 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge geschaffen haben. Der Rückstand muss jetzt in Windeseile aufgeholt werden, denn die griechische Regierung muss für menschenwürdige Unterkunft sorgen", sagte Merkel in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".
Slowenien verschärft Asylgesetzgebung
Das slowenische Parlament hat eine schärfere Asylgesetzgebung verabschiedet. 45 Abgeordnete stimmten am späten Freitagabend in Ljubljana für den Entwurf, vier dagegen. Ziel des Gesetzes sei es, "schnelle und effiziente Asylverfahren für diejenigen zu ermöglichen, die wirklich Asyl brauchen", sagte Innenministerin Vesna Gyorkos Znidar im Parlament. Gleichzeitig ermögliche es die "effiziente" Abweisung der Menschen, die nicht unter internationale Schutzbestimmungen fielen.
Oettinger und Faymann fordern weitere Flüchtlings-Mittel
EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat der Türkei vor dem EU-Gipfel am Montag in Brüssel zusätzliche finanzielle Hilfen in Aussicht gestellt. "Europa sollte der Türkei auch über 2017 hinaus eine weitere finanzielle Unterstützung in Aussicht stellen", sagte Oettinger dem Nachrichten-Magazin Der Spiegel. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bringt derweil einen Flüchtlingsfonds ins Gespräch, um die Kosten der Flüchtlingskrise gemeinsam zu schultern.
Tsipras lobt Merkels Verhalten in der Flüchtlingskrise
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat das Verhalten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise gelobt. "Deutschland hat in dieser Krise sehr gut gehandelt und menschliches Verhalten gezeigt", sagte Tsipras der Bild-Zeitung. Zugleich griff er den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban hart an: "Wenn die Kanzlerin sich wie Orban verhalten hätte, dann wäre Europa wohl längst gespalten und damit gescheitert."
USA prüfen Stahlimporte aus China wegen Dumping-Verdacht
Das US-Handelsministerium hat eine neue Prüfung chinesischer Stahlimporte eingeleitet. Dabei soll untersucht werden, ob chinesische Produzenten von rostfreiem Stahl ihre Marktanteile durch illegale Subventionen bzw Dumping-Preise unlauter ausgeweitet haben. Bei einem positiven Befund könnten chinesische Stahlprodukte mit Strafzöllen belegt werden.
Chinas Schulden werden weiter schneller als die Wirtschaft wachsen
An Chinas Wirtschaftspolitik wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern. Das Reich der Mitte wird seine Wachstumsziele auch weiterhin nur durch eine Kreditflutung der Wirtschaft erreichen. Das Kreditvolumen soll im laufenden Jahr um 13 Prozent steigen - und damit deutlich schneller als die Wirtschaft, die um 6,5 bis 7 Prozent wachsen soll.
De Mistura: Friedensgespräche zu Syrien ab Donnerstag
Die nächste Runde der Friedensgespräche im Syrien-Konflikt soll am kommenden Donnerstag beginnen. Die ersten Teilnehmer der indirekten Gespräche würden bereits am Mittwoch eintreffen, andere würden erst in den folgenden Tagen erwartet, sagte der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura der arabischsprachigen Zeitung "Al-Hayat" von Samstag.
Slowakeis Regierungspartei verliert bei Parlamentswahl absolute Mehrheit
Bei der Parlamentswahl in der Slowakei sind die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Robert Fico laut Nachwahlbefragung erneut stärkste Kraft geworden. Allerdings habe die sozialdemokratische Smer-SD mit 27,3 Prozent der Stimmen ihre absolute Mehrheit eingebüßt, berichtete der private Fernsehsender Markiza. Für den seit 2006 regierenden Fico, der im Wahlkampf die Flüchtlingskrise in den Vordergrund gestellt hatte, zeichnete sich eine schwierige Regierungsbildung oder gar seine Ablösung ab.
Clinton und Trump untermauern Favoritenrolle bei US-Vorwahlen in fünf Staaten
Im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur haben Hillary Clinton und Donald Trump jeweils ihren Favoritenstatus untermauern können. Bei den Vorwahlen in fünf Bundesstaaten konnte Clinton bei den Demokraten und Trump bei den Republikanern den wichtigen Südstaat Louisiana gewinnen, wie US-Fernsehsender am Samstag (Ortszeit) berichteten. Ihre jeweiligen Konkurrenten, Bernie Sanders und Ted Cruz, gewannen in zwei kleineren Bundesstaaten.
Merkel hält an ausgeglichenem Haushalt fest
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz der Flüchtlingskrise weiter am Ziel eines ausgeglichenen Haushalts fest. "Ein Haushalt ohne neue Schulden ist gerade in einem Land mit alternder Bevölkerung vernünftig, und deshalb streben wir ihn mit Blick auf die zukünftigen Generationen auch weiterhin an", sagte Merkel im Interview mit der Bild am Sonntag.
BIZ: Globale Kreditvergabe verlangsamt sich im 3. Quartal 2015
Die globale Kreditvergabe hat sich nach Aussage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im dritten Quartal 2015 verringert. Wie die BIZ im Rahmen ihres aktuellen Quartalsberichts mitteilte, schrumpften die internationalen Bankforderungen im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent. Das war der erste klare Rückgang seit dem ersten Quartal 2014. Der Absatz internationaler Schuldtitel dagegen lag im vierten Quartal 2015 um 2,3 Prozent über Vorjahresniveau.
VW-Aufsichtsratschef Pötsch gerät unter Druck
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 06, 2016 11:36 ET (16:36 GMT)
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In der VW-Abgasaffäre gerät nun auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch unter Druck. Als VW-Finanzvorstand sei er bereits am 8. September 2015 über die Betrugssoftware informiert worden, berichtet die Bild am Sonntag (BamS). Bei der Sitzung des Konzernvorstandes an diesem Tag habe der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn seine Kollegen darüber unterrichtet, dass der Autobauer gegenüber den US-Umweltbehörden einen sogenannten Defeat Device eingeräumt habe.
EU-Parlamentspräsident für mehr Zeit bei Griechenland-Reformen
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) fordert von den EU-Partnern Griechenlands einen nachsichtigen Umgang mit der Regierung in Athen. "Athen muss unter Umständen auch mehr Zeit bei der Erreichung der Reformziele bekommen", sagte der Politiker in einem Interview dem Tagesspiegel am Sonntag. Zur Begründung sagte er, dass Griechenland ausgerechnet während der tiefsten wirtschaftlichen und finanziellen Krise des Landes vom Zustrom der Migranten stärker betroffen sei als jeder andere EU-Staat.
Windanlagenbauer Senvion will an die Börse
Der Windanlagenbauer Senvion strebt den Gang auf Parkett an. Wie Unternehmenschef Jürgen Geißinger gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärte, werde Senvion, die früher unter dem Namen Repower bereits gelistet war, an die Börse gehen, sobald es die Märkte zuließen. Das IPO solle auf jeden Fall noch im ersten Halbjahr stattfinden.
Martin Zielke neuer Commerzbank-Chef
Martin Zielke wird neuer Chef der Commerzbank. Der Aufsichtsrat hat den Manager zum Nachfolger von Martin Blessing berufen, wie Deutschlands zweitgrößte Bank am Sonntag mitteilte. Zielke werde den Posten als Vorstandsvorsitzender ab dem 1. Mai 2016 übernehmen. Im gegenseitigen Einvernehmen wurde ferner vereinbart, dass Martin Blessings Amtszeit am 30. April 2016 endet.
VW will Synergien bei Luxusmarken erschließen
Volkswagen will durch eine enge Zusammenarbeit seiner drei Nobelmarken Porsche, Bentley und Bugatti effizienter werden. "In unserer Sports Luxury Car Group versuchen wir gemeinsam, per annum Synergiepotenziale in dreistelliger Millionenhöhe zu erschließen", sagte Wolfgang Dürheimer, Vorstandschef von Bentley und Bugatti, der Automobilwoche. "Erstmals sichtbar im Markt wird die intensive Zusammenarbeit mit Porsche bei der Plattform des nächsten Continental", so Dürheimer.
CDU will nicht Grünen-Junior-Partner in Baden-Württemberg sein
Der CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf hat es ausgeschlossen, dass seine Partei nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg Juniorpartner der Grünen werden könnte. "Dafür stehen wir nicht zur Verfügung", sagte Wolf in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. Er mache sich da aber keine Sorgen, weil die CDU am Wahlabend vor den Grünen liegen werde. Wolf sagte, er habe "keine Priorität" für ein Regierungsbündnis.
Mit Zielke macht es sich Commerzbank zu bequem in ihrer Komfortzone
Wachstum auf kleiner Flamme, so scheint das Motto der Commerzbank zu lauten. Anstatt das Potenzial im lukrativen Geschäft mit dem Mittelstand auszuschöpfen (wie andere Banken es vormachen), hat es sich die Commerzbank im margenschwachen Privatkundengeschäft gemütlich eingerichtet. Der 53-Jährige Martin Zielke ist ein Eigengewächs, er steht für Solidität. Das ist aber nicht der alleinige Grund, warum sich Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller für ihn entschieden hat. Mit Zielke sichert er sich nämlich auch selbst ab.
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresMarch 06, 2016 11:36 ET (16:36 GMT)
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