29.09.2013 18:01:32
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WOCHENENDÜBERBLICK/28. und 29. September 2013
Seehofer und von der Leyen schließen Steuererhöhung aus
Vor Beginn möglicher Sondierungsgespräche mehren sich die Maximalforderungen der in den Bundestag gewählten Parteien. Am weitesten lehnte sich dabei CSU-Chef Horst Seehofer aus dem Fenster, der einen Verzicht auf Steuererhöhungen garantierte. In der Bild am Sonntag sagte der bayrische Ministerpräsident, Deutschland habe derzeit die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten, der Staat müsse mit dem auskommen, was er hat. "Deshalb kommen Steuererhöhungen für meine Partei nicht in Frage. Die Bürger haben darauf mein Wort", sagte Seehofer.
SPD und Grüne in Hessen offen für Gespräche mit allen Parteien
Eine Woche nach der Landtagswahl in Hessen haben die Parteien die Weichen für erste Gespräche bei der schwierigen Koalitionssuche gestellt. SPD und Grünen beschlossen am Samstag auf Sitzungen ihres Landesparteirats in Frankfurt am Main, mit allen im Landtag vertretenen Parteien zu sprechen. Keine der beiden Parteien ließ aber Präferenzen für ein bestimmtes Bündnis erkennen.
Troika gibt Griechenland mehr Zeit
Die "Troika" der internationalen Geldgeber setzt ihre Kontrollen in Athen zeitweise aus. Die Experten von Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank (EZB) und Europäischer Kommission hätten zwar "gute Fortschritte" bei der Umsetzung des Rettungsplanes für das Land festgestellt, teilte die EZB mit. Nun werde die Troika aber eine Pause einlegen, um der griechischen Regierung Zeit für den "Abschluss der technischen Arbeit" zu geben. Ein Team der Troika werde in den "kommenden Wochen" nach Athen zurückkehren.
Ungarns Notenbank sieht Raum für weitere Zinssenkung
Der ungarische Notenbankpräsident sieht Spielraum für weitere Zinssenkungen. Die Inflation liege weiterhin unterhalb der Mittelfristziele, dies gebe der Notenbank die Möglichkeit zu Zinssenkungen, sagte der ungarische Zentralbankpräsident Gyorgy Matolcsy. Der Zyklus der geldpolitischen Lockerung sei noch nicht vorbei.
Streit um US-Haushalt eskaliert
Die US-Regierung bewegt sich in rasender Geschwindigkeit auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Obwohl bereits am Montag um Mitternacht das Geld für die Gehälter der Staatsbediensteten und alle anderen Aufgaben des Staates knapp wird, verhärteten sich die Fronten im Streit um das Budget am Wochenende noch. Mit der Verschiebung der auch "Obamacare" genannten Gesundheitsreform im US-Repräsentantenhaus um ein Jahr blockierten die Republikaner eine Billigung des Bundeshaushalts im Kongress.
Regierung in Italien steht vor dem Aus
Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone steht vor einer Regierungskrise. Fünf Minister der Mitte-Rechts-Partei des ehemaligen Premiers Silvio Berlusconi kündigten am Samstag ihren sofortigen Rücktritt an. Die Koalition unter dem italienischen Regierungschef Enrico Letta dürfte damit zerbrechen.
Griechische Polizei verhaftet Chef von rechtsradikaler Partei
Die griechische Polizei hat am Samstagmorgen den Anführer und einen Abgeordneten der rechtsradikalen Partei Goldene Morgenröte verhaftet. Zuvor war im September ein linksgerichteter Musiker von einem Mitglied der Organisation ermordet worden.
Historisches Telefonat von Obama mit Irans Staatschef Ruhani
Erstmals seit dem Sturz des Schahs im Jahr 1979 haben die Staatschefs der USA und des Irans direkt miteinander gesprochen: US-Präsident Barack Obama und sein iranischer Kollegen Hassan Ruhani führten am Freitag ein 15-minütiges Telefonat. Bei dem historischen Gespräch ging es vor allem um eine Beilegung des Streits um das iranische Atomprogramm.
UN-Sicherheitsrat beschließt Resolution zu Syriens Chemiewaffen
Erstmals seit Beginn des Aufstands in Syrien im Frühjahr 2011 hat der UN-Sicherheitsrat eine Resolution zu dem Konflikt verabschiedet. Das Gremium nahm am Freitagabend (Ortszeit) in New York einstimmig einen Kompromisstext an, der die Giftgasangriffe in Syrien verurteilt und die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen durchsetzen soll. US-Außenminister John Kerry drohte mit "Konsequenzen", falls Damaskus seinen Verpflichtungen nicht nachkomme.
Metro-Chef denkt weiterhin über Kaufhof-Verkauf nach
Metro-Chef Olaf Koch denkt weiterhin an einen möglichen Verkauf der Warenhauskette Kaufhof und hofft nun auf einen guten Preis. "Kaufhof ist deutlich mehr wert als im Frühjahr 2012, als wir Gespräche über einen Verkauf geführt hatten, weil sich das Unternehmen fantastisch entwickelt hat", sagte Koch der WirtschaftsWoche. Trotzdem will er die Kette nicht behalten: "Das Warenhausgeschäft lässt sich nicht im gleichen Maße internationalisieren wie Großhandel oder Elektronikgeschäft." Die Kapitalrenditen seien wesentlich niedriger.
Siemens baut 15.000 Stellen ab
Das Rätselraten über den Stellenabbau beim Industriekonzern Siemens hat ein Ende. Ein Siemens-Sprecher sagte am Sonntag, der Konzern werde bis Ende 2014 etwa 15.000 Stellen abbauen. Davon seien etwa 5.000 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen.
VW-Mitarbeiter in Tennessee organisieren Widerstand gegen Gewerkschaft
Das Ringen um den Einfluss der Gewerkschaft im Volkswagen-Werk im US-Bundesstaat Tennessee geht in eine neue Runde. Nun ergriff eine Gruppe von Mitarbeitern des Werks in Chattanooga die Initiative. Die Arbeiter wollen verhindern, dass die mächtige Gewerkschaft UAW in dem VW-Werk das Sagen bekommt. Die Arbeiter begannen mit der Sammlung von Unterschriften für eine Petition, mit der die Gewerkschaft vor den Toren des Werks gestoppt werden soll.
DEUTZ will wieder eine Dividende zahlen
Der Motorenbauer Deutz will sich neue Geschäftsfelder erschließen. "Ich kann mir vorstellen, das Portfolio um Systeme rund um den Motor zu erweitern", sagte Vorstandschef Helmut Leube der Welt am Sonntag. "Das können zum Beispiel Hybrid-Lösungen sein, Start-Stopp-Systeme, Instrumentierungen oder einfach nur Fahrpedale." Auch geographisch kann sich Leube eine Expansion vorstellen. Seinen Aktionären will Deutz schon bald wieder eine Dividende zahlen.
Hornbach will einzelne Praktiker- und Max-Bahr-Standorte übernehmen
Der Baumarkt-Konzern Hornbach hat Interesse an einzelnen Praktiker- und Max-Bahr-Märkten. "Wir haben bei den Insolvenzverwaltern Interesse an bis zu zehn Praktiker- und Max-Bahr-Standorten angemeldet, die wir mieten oder kaufen wollen, um weiße Flecken auf der Hornbach-Landkarte zu schließen", sagte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Holding, dem Tagesspiegel.
Deutsche Bahn erhöht Preise um bis zu 3 Prozent - Presse
Die Deutsche Bahn will einem Pressebericht zufolge die Fahrpreise mit dem Beginn des Winterfahrplans Mitte Dezember um zwei bis drei Prozent erhöhen. Ein Grund für die Preiserhöhung sollen um rund 220 Millionen Euro gestiegene Personalkosten sein, berichtet die Bild am Sonntag.
Norwegian nimmt Boeing Dreamliner wegen Problemen aus dem Dienst
Das Boeing-Prestigeflugzeug Dreamliner kommt nicht aus dem Negativschlagzeilen. Nun nimmt die norwegische Billigfluglinie einen ihrer zwei Dreamliner gleich ganz aus dem Flugplan. Boeing solle das Flugzeug erst reparieren, bevor es wieder auf der Langstrecke zum Einsatz kommen könne, teilte Norwegian mit. "Wir sind alles andere als zufrieden mit der Performance des Flugzeugs, sagte Sprecher Lasse Sandaker-Nielsen.
RTL bekräftigt trotz Südeuropa-Schwäche Prognose
Die Fernsehsender der RTL-Gruppe spüren die Krise in Südeuropa am Werbemarkt. Dennoch würden alle ausländischen RTL-Sender profitabel arbeiten, sagte Finanzvorstand Elmar Heggen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das Unternehmen habe schnell auf die Krise reagiert und die Programmkosten reduziert. RTL sei in vielen Ländern Marktführer. "Das heißt: Sobald sich der Werbemarkt wieder erholt, profitieren wir davon stärker als unsere Wettbewerber."
Chef von Telecom Italia steht vor möglicher Ablösung - Kreise
Der schuldengeplagte Konzern Telecom Italia bekommt möglicherweise einen neuen Chef. Bei der anstehenden Verwaltungsratssitzung am 3. Oktober könnte der aktuelle Amtsinhaber Franco Bernabe seinen Rücktritt erklären, um den wachsenden Spannungen innerhalb des Führungsgremiums Rechnung zu tragen, berichten mehrere Informanten. Dem Manager wird insbesondere zu Last gelegt, dass er die hohen Schulden nicht in den Griff bekommt, wie eine Person sagte.
DJG/jhe
(END) Dow Jones Newswires
September 29, 2013 11:30 ET (15:30 GMT)
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