24.09.2017 22:55:43
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WOCHENENDÜBERBLICK/23. und 24. September 2017
Union gewinnt - AfD wird drittstärkste Kraft
Die Wähler in Deutschland haben bei der Bundestagswahl 2017 CDU und CSU trotz herber Stimmverluste einen Wahlsieg beschert und gleichzeitig die AfD zur drittstärksten Kraft im Bundestag gemacht. Die SPD kam auf Platz zwei, musste aber das schlechteste Ergebnis ihrer Nachkriegsgeschichte hinnehmen. Die FDP zieht nach vier Jahren Zwangspause wieder ins Parlament ein. Da die Sozialdemokraten bereits am Wahlsonntag auf eine erneute Große Koalition verzichteten und die Union eine Regierung mit Linken und AfD sowie eine Minderheitsregierung ausschloss, muss Kanzlerin Angela Merkel mit FDP und Grünen über eine Regierungsbildung verhandeln.
Ökonomen und Wirtschaft besorgt über Stärke der AfD
Führende deutsche Ökonomen haben sich ebenso wie Teile der Wirtschaft besorgt über das Ergebnis der AfD bei der Bundestagswahl gezeigt. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, forderte als Konsequenz eine stärkere Berücksichtigung sozialer Fragen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) verlangte schnelle Verhandlungen über eine neue Regierung. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach sich für eine Jamaika-Koalition aus.
Bei Berliner Tegel-Volksentscheid zeichnet sich Mehrheit für Weiterbetrieb ab
Beim Berliner Volksentscheid über die Zukunft des Flughafens Tegel zeichnet sich nach der Auszählung von fast einem Fünftel der Wahlbezirke eine Mehrheit für einen Weiterbetrieb des Airports ab. In 463 ausgezählten Wahlbezirken stimmten 57,5 Prozent der Wähler für die Offenhaltung des Flughafens, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. 40,6 Prozent stimmten demnach dagegen. Der Auszählungsstand wurde mit 19 Prozent angegeben.
Seehofer will nach AfD-Gewinn "rechte Flanke" schließen
Nach dem überraschend starken Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl will CSU-Chef Horst Seehofer seine Partei deutlich nach rechts rücken. Das kündigte er am Sonntagabend nach deutlichen Verlusten für die Christsozialen an. "Nach unserer Einschätzung hatten wir jetzt im September eine Flanke auf der rechten Seite, eine offene Flanke. Und deshalb kommt es jetzt darauf an, dass wir diese Flanke schließen mit klarer Kante", sagte Seehofer am Sonntagabend.
Schulz teilt Macht und gibt Merkel Schuld an AfD-Erfolg
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will die SPD als Parteichef in die Opposition führen. Allerdings wird er auf den Posten des Fraktionschefs und die Rolle des Oppositionsführers im Bundestag verzichten. Das kündigte er am Sonntagabend nach der historischen Niederlage seiner Partei an. "Mit dem heutigen Abend endet die Zusammenarbeit mit der CDU/CSU. Wir sind die Partei der Opposition", sagte ein gefasster Schulz im Willy-Brandt-Haus.
Thyssenkrupp-AR will Arbeitsgruppe zur Stahlfusion einrichten
Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp hat auf seiner Sitzung, bei der das Gremium über das geplante Stahl-Joint-Venture mit dem indischen Tata-Konzern informiert wurde, die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen. Diese soll auf Unternehmensseite von Personalvorstand und Arbeitsdirektor Oliver Burkhard und auf Arbeitnehmerseite von IG-Metall-Sekretär Markus Grolms geleitet werden, teilte der DAX-Konzern mit.
Eon beharrt auf Verkaufsentscheidung im Fall Uniper
Eon beharrt auch angesichts der ablehnenden Reaktion ihrer Kraftwerkstochter Uniper auf das Übernahmeangebot des finnischen Stromkonzerns Fortum auf ihrer Verkaufsentscheidung. "Das Ziel unserer Konzernteilung war von Anfang an, zwei voneinander unabhängige Unternehmen zu schaffen, die für sich eigene Entscheidungen treffen können und auch müssen", sagte Eon-Finanzchef Marc Spieker im Interview der Börsen-Zeitung. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung versuchte der Fortum-Chef, das Uniper-Management zu besänftigen.
Verkauf von Air Berlin soll bis zu 350 Millionen Euro einbringen - Zeitung
Der Verkauf der insolventen Air Berlin soll einem Zeitungsbericht zufolge 250 bis 350 Millionen Euro einbringen. Davon gehe der Gläubigerausschuss aus, berichtete die B.Z. unter Berufung auf Unternehmenskreise. Mit dem Geld solle der 150-Millionen-Euro-Kredit der Bundesregierung zurückgezahlt werden. Dem Bericht zufolge soll die Lufthansa die Frachttochter von Air Berlin, LG Walter, bekommen. Die 38 Maschinen, die Lufthansa für seine Tochter Eurowings bereits von Air Berlin geleast hat, sowie bis zu 40 weitere Flugzeuge, die Lufthansa kaufen will, sollen demnach in die LG Walter überführt werden.
SAP übernimmt Access-Management-Anbieter Gigya
Der Softwarekonzern SAP verstärkt sich durch einen Zukauf. Der DAX-Konzern übernimmt Gigya, einen Anbieter von Kundenidentitäts- und Access-Management-Lösungen. Gigya hat mehr als 300 Mitarbeiter und ist im kalifornischen Mountain View beheimatet. Die Aktivitäten von Gigya sollen Teil der SAP-Sparte Hybris werden, die E-Commerce-Lösungen für das Kundenmanagement anbietet. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt. Die Übernahme soll im letzten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden.
Prosieben war als Mashable-Investor im Gespräch - Kreise
Die Nachrichten-Webseite Mashable strebt nach monatelanger Suche nach einem strategischen Investor Informanten zufolge nun einen direkten Verkauf des Unternehmens an. Das berichten mit den Vorgängen vertraute Personen. Sie berichten ebenfalls, dass die auf Social-Media-Themen fokussierte Webseite auch mit der Prosiebensat1 Media SE gesprochen hat. Zudem habe der US-Medienkonzern Viacom einen Deal in Erwägung gezogen, sagte eine der Personen. Aktuell gebe es aber keine Gespräche mehr mit Viacom.
Nordzucker rechnet nach Fall der EU-Quote mit fallenden Zuckerpreisen
Nach dem Fall der EU-Zuckerquote rechnet der Produzent Nordzucker mit sinkenden Preisen. "Wir werden jetzt in der EU deutlich mehr Zucker produzieren als der Markt wirklich braucht", sagte Nordzucker-Chef Hartwig Fuchs der Neuen Osnabrücker Zeitung. In einigen Mitgliedsstaaten sei der Anbau von Zuckerrüben um bis zu 25 Prozent ausgeweitet worden. Das werde für ein Überangebot sorgen, dass zu einer "kurzen Tiefpreisphase" führe.
May: Gute Beziehungen zur EU nach Brexit im Interesse Deutschlands und der Welt
Die britische Premierministerin Theresa May will auch nach dem EU-Austritt ihres Landes im beiderseitigen Interesse mit der Europäischen Union zusammenarbeiten. In einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag schrieb May, Großbritannien wolle in den kommenden Jahren "stärkster Freund und Partner" Deutschlands und der EU sein. Dies liege im Interesse der "ganzen Welt". Es gehe darum, die "Rahmenbedingungen für eine enge wirtschaftliche Partnerschaft" zu schaffen.
Schlappe für Macron bei Senatswahl in Frankreich
Bei der Senatswahl in Frankreich hat Staatschef Emmanuel Macron eine deutliche Schlappe erlitten. Seine Partei La Republique en Marche schnitt bei der Teilwahl zum Oberhaus am Sonntag schwach ab und kam nach eigenen Schätzungen auf nur 20 bis 30 Sitze. Die Konservativen konnten ihre bisherige Mehrheit ausbauen. In der Gesetzgebung spielt der Senat allerdings nur eine untergeordnete Rolle und kann Macrons Reformgesetze nicht stoppen.
Weitere Filialschließungen und Gebührenerhöhungen bei EU-Banken erwartet
Das Beratungsunternehmen EY rechnet damit, dass Europas Banken in den kommenden Jahren weitere Filialen schließen, Stellen streichen und die Gebühren für die Kunden erhöhen werden. Andere Möglichkeiten, profitabler zu werden, seien für Europas Banken begrenzt, heißt es in einer EY-Analyse. Eine "spürbare" Erhöhung des Zinsniveaus im Euroraum sei unwahrscheinlich, und die Bilanzen südeuropäischer Banken seien weiterhin mit faulen Krediten belastet.
Chinesischer Investor kauft britische Imagination Technologies
Die von China unterstützte Investmentgesellschaft Canyon Bridge Capital Partners, die zuletzt mit der Übernahme des US-Halbleiterhersteller Lattice Semicondurctor am Veto von US-Präsident Donald Trump gescheitert war, übernimmt nun einen Chipentwickler aus Großbritannien. Für 550 Millionen britische Pfund oder umgerechnet rund 621 Millionen Euro kauft der Investor den Noch-Apple-Zulieferer Imagination Technologies.
Trump stellt nach Raketentest erneut Atomabkommen mit dem Iran in Frage
Der neuerliche Raketentest des Iran stellt nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump das internationale Atomabkommen mit Teheran erneut in Frage. "Iran hat gerade eine ballistische Rakete getestet, die in der Lage ist, Israel zu erreichen", schrieb Trump beim Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Sie arbeiten zudem mit Nordkorea zusammen. Wir haben kein gutes Abkommen!" Der Iran hatte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit den USA am Samstag eine neue Mittelstreckenrakete getestet.
GM entlässt wegen mauer SUV-Nachfrage hunderte Arbeiter
General Motors zieht angesichts der Abkühlung auf dem US-Automarkt die Notbremse: Der US-Autohersteller streicht die Nachtschicht in seinem SUV-Werk in Tennessee und entlässt die Arbeiter der betroffenen Schicht - ein Zeichen, dass die Kaufzurückhaltung der US-Kunden mittlerweile auch auf die bislang so beliebten SUV-Modelle übergegriffen hat. Nach Angaben eines GM-Sprechers sind rund 1.000 Arbeiter von den Streichungen betroffen.
Facebook-Chef beugt sich Widerstand gegen neue Aktienklasse
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 24, 2017 16:56 ET (20:56 GMT)
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