27.12.2020 17:59:40
|
WOCHENEND-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/26. bis 27. Dezember 2020
Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
EU und Großbritannien veröffentlichen vollständigen Text von Post-Brexit-Deal
Zwei Tage nach ihrer Einigung haben Großbritannien und die Europäische Union den vollständigen Text ihres Post-Brexit-Abkommens veröffentlicht. Im Vorwort der von der britischen Regierung veröffentlichten Version schreibt Premierminister Boris Johnson, das knapp 1.300 Seiten umfassende Dokument bewahre "den freien Handel für Millionen Menschen im Vereinigten Königreich und in Europa". Das Abkommen soll am 1. Januar vorläufig in Kraft treten. Zwar habe auch London Kompromisse gemacht, "aber wir sind immer beim Ziel geblieben, die nationale Souveränität wiederherzustellen", erklärte Johnson. Der britische Staatssekretär Michael Gove schrieb in der Zeitung "The Times", das Abkommen ermögliche "Innovation und Investitionen" in britischen Regionen, die einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt hätten.
Heil will Staatsaufträge an Tariftreue knüpfen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) plant für das neue Jahr ein Tariftreuegesetz, nach dem die Bundesbehörden nur noch staatliche Aufträge an Firmen vergeben dürfen, die ihren Mitarbeiter Tariflöhne zahlen. Heil sagte der Bild am Sonntag: "Es ist nicht länger hinnehmbar, dass wir mit Steuergeld Tarifflucht belohnen."
DIW schätzt Corona-Kosten für Deutschland auf 391 Milliarden Euro
Mehr als 212 Milliarden Euro hat die deutsche Volkswirtschaft bisher durch die Folgen der Corona-Pandemie an Wohlstand eingebüßt. Am Ende der Krise werden es rund 391 Milliarden Euro sein, das ergaben exklusive Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für die Welt am Sonntag. Die Ökonomen verglichen dafür das tatsächliche und prognostizierte Wachstum mit dem sogenannten Potenzialwachstum in den Jahren 2020 bis 2022.
Bundesweite Impfungen gegen das Coronavirus begonnen
Nach ersten Impfungen am Samstag in Sachsen-Anhalt haben am Sonntag bundesweit die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Im Berliner Bethanien-Pflegeheim Sophienhaus erhielt am Morgen die hundertjährige Ruth Heller eine Spritze mit dem Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer. Die bundesweite Impfkampagne in Deutschland beginnt in Alten- und Pflegeeinrichtungen, die von mobilen Impfteams aufgesucht werden. Wer zuerst geimpft wird, entscheiden die Bundesländer und Behörden vor Ort. Die ersten Impfdosen waren am Samstagmorgen in den Bundesländern eingetroffen. In den kommenden Tagen und Wochen sollen stetig weitere Dosen geliefert werden.
WHO-Team will in China "alle Pisten" zur Corona-Pandemie nachverfolgen
Ein internationales Forscherteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich im Januar nach China begeben, um bei der Erforschung der Ursprünge der Corona-Epidemie "alle Pisten" nachzuverfolgen. Es gehe nicht darum, Schuldige zu finden, sondern darum zu verstehen, "was geschehen ist, um die zukünftigen Risiken zu verringern", sagte Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut (RKI) der Nachrichtenagentur AFP. Die bisherigen Treffen mit den chinesischen Kollegen seien "sehr produktiv" gewesen. Rund ein Jahr nach der Entdeckung der ersten Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in der chinesischen Region Wuhan werden die WHO-Experten sich fünf bis sechs Wochen in China aufhalten. Zu dem WHO-Team zählen zehn Experten. Sie wollen ergründen, wie es dem Virus ursprünglich gelungen ist, auf den Menschen überzuspringen.
Biden warnt vor Folgen von Trumps Hilfspaket-Blockade
Der künftige US-Präsident Joe Biden hat vor "katastrophalen Folgen" gewarnt, falls der scheidende Amtsinhaber Donald Trump ein milliardenschweres Corona-Hilfspaket des Parlaments weiterhin blockieren sollte. Nachdem Trump seine Unterschrift unter das rund 900 Milliarden Dollar (740 Milliarden Euro) umfassende Paket verweigert und eine Erhöhung der darin vorgesehenen Direktzahlung an die Bürger gefordert hatte, warf Biden diesem am Wochenende Verantwortungslosigkeit vor. Durch Trumps Blockade verlören rund zehn Millionen US-Bürger ihre Arbeitslosenhilfe, erklärte der künftige Präsident.
Chinas Industrieunternehmen steigern Gewinn im November kräftig
Die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen haben im November deutlich zugelegt und damit gezeigt, dass sich zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt weiter erholt. Sie stiegen im November um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was allerdings eine Verlangsamung gegenüber den 28,2 Prozent im Oktober darstellt, so die Statistikbehörde des Landes. In den ersten elf Monaten des Jahres errechnete sich ein Zuwachs von 2,4 Prozent im Jahresvergleich gegenüber 0,7 Prozent in den Monaten per Oktober.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh
(END) Dow Jones Newswires
December 27, 2020 12:00 ET (17:00 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!