12.02.2013 18:29:00
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Wiener Börse (Schluss) 3 - ATX schließt mit freundlicher Tendenz
Für Gesprächsstoff sorgten am Dienstag mehrere Stellungnahmen der führenden Industrie-Nationen (G-7). In der allgemein gehaltenen Stellungnahme vom Vormittag bekräftigten die G-7 bekannte Positionen zu den Wechselkursen. An den Finanzmärkten wurde dies zunächst als Duldung der gegenwärtigen Geldpolitik, insbesondere jener Japans, interpretiert. Am Nachmittag machten jedoch Äußerungen eines hochrangigen G-7-Vertreters die Runde, wonach die Erklärung falsch aufgefasst worden sei. Und auch ein Wiener Händler verwies auf eine Stellungnahme der G-7, wonach die "exzessiven Bewegungen beim Yen besorgniserregend seien".
Japan steht in der Kritik, den Yen bewusst zu schwächen. Unterdessen sieht EZB-Präsident Mario Draghi noch keine Anzeichen für einen internationalen Währungskrieg. "Dieser Begriff ist sehr, sehr übertrieben. Wir sehen nichts dergleichen", sagte Draghi am Dienstag in Madrid nach einem Treffen mit spanischen Parlamentsabgeordneten.
Ins Blickfeld der Anleger gerieten zudem die jüngsten Anleiheauktionen aus der Eurozone. Trotz politischer Unsicherheiten konnte Spanien am Berichtstag kurzlaufende Schuldtitel aufzustocken. Allerdings musste das Land für einjährige Papiere höhere Renditen als vor einem Monat bieten. Auch Italien, das vor Neuwahlen steht, muss höhere Zinsen für frisches Geld bezahlen. Zwar fiel die Nachfrage rückläufig aus, es gelang aber trotzdem, so viel Geld wie geplant aufzunehmen.
In einem festen europäischen Branchenumfeld legten Erste Group um 3,50 Prozent auf 23,96 Euro zu. Raiffeisen erhöhten sich um 0,56 Prozent auf 30,76 Euro. Kapsch brachen unterdessen um 6,58 Prozent auf 40,03 Euro ein. Aufgrund der Verzögerung der Inbetriebnahme eines Mautsystems in Südafrika können die bisher erwarteten Umsätze nicht mehr erzielt werden. Ein Marktteilnehmer zeigte sich über die Nachricht überrascht. Dies sei nicht abzusehen gewesen, hieß es. Besonders belastete die nun "eingeknickte Zukunftsentwicklung".
Intercell kletterten unterdessen um kräftige 4,2 Prozent auf 1,86 Euro an die Spitze der Kursliste. Der Impfstoffhersteller meldete die Zulassung seines Impfstoffs gegen die Tropenkrankheit Japanische Enzephalitis für Kinder in Europa.
Palfinger gaben um 1,35 Prozent auf 22,00 Euro ab. Die Titel des Salzburger Kranherstellers waren zum Wochenbeginn nach Zahlen mit einem Plus von 4,7 Prozent aus dem Handel gegangen. Die Wertpapierexperten von HSBC haben ihre Palfinger-Einstufung von "Neutral" auf "Underweight" zurückgenommen. Das Kursziel wurde indessen von 17,5 auf 20,0 Euro erhöht.
Ins Blickfeld gerieten zudem voestalpine, nachdem am Berichtstag bekannt wurde, dass das schwache Stahlgeschäft in Europa dem deutschen Stahlkonzern ThyssenKrupp auch im neuen Geschäftsjahr gehörig zu schaffen macht. Die heimischen Stahltitel schlossen nach einer Berg- und Talfahrt um 0,60 Prozent tiefer bei 26,34 Euro. Die Wertpapierexperten von AlphaValue haben das Kursziel für Stahlwerte von 27,5 auf 28,5 Euro angehoben. Die Empfehlung "Reduce" bleibt bestehen.
(Schluss) spe
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