12.11.2021 17:45:00

Wiener Börse (Schluss) 2 - Heimische Bankenwerte geben klar nach

Die Wiener Börse hat am Freitag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Beim heimischen Leitindex ATX stand zum Schluss ein klare Minus von 1,20 Prozent bei 3.880,99 Punkten. Auch der breiter gefasste ATX Prime gab um 1,10 Prozent auf 1.952,72 Einheiten nach. Der ATX gab seine klaren Zugewinne vom Vortag damit auch fast gänzlich wieder ab.

Konjunkturdaten standen am Freitag sowohl aus der Eurozone als auch aus den USA auf der Agenda. Am Vormittag war bekannt geworden, dass die Industrieproduktion in der Eurozone im September mit einem Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat weniger deutlich gefallen ist als erwartet. Experten hatten eigentlich einen Rückgang von 0,5 Prozent erwartet. Trotzdem werden die Hersteller weiterhin von den anhaltenden Lieferengpässen belastet.

Zudem bleibt der Inflationsdruck auch in der Eurozone weiter hoch, wie heutige Daten aufzeigten. So lagen die Verbraucherpreise in Spanien im Oktober um 5,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. In Deutschland sind Großhandelspreise im Oktober im Vergleich zum Vorjahr gar um satte 15,2 Prozent und damit so stark wie seit 47 Jahren nicht mehr gestiegen.

Daten aus den USA enttäuschten am Nachmittag. Der von der Universität Michigan erhobene Index zur Verbraucherstimmung fiel gegenüber dem Vormonat um 4,9 auf 66,8 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Belastet wurde das Konsumklima dabei durch die anhaltenden Inflationsängste.

Vor dem Wochenende belasteten vor allem Kursverluste bei einigen Indexschwergewichten den ATX. So gaben etwa die Titel des Ölriesen OMV um 2,6 Prozent nach. Daneben verloren auch die heimischen Bankenwerte deutlich. Die Titel der Addiko Bank schlossen um 2,1 Prozent leichter, die Aktien der Raiffeisen Bank International verloren 2,6 Prozent und die Anteilsscheine der Erste Group gaben um rund 3 Prozent nach.

Nach zwischenzeitlich deutlichen Zugewinnen gingen die Papiere des Luftfahrtzulieferers FACC mit einem Minus von 0,4 Prozent aus dem Handel. Wie am Freitag bekannt wurde, liefert der Konzern Teile für die Trägerrakete Ariane 6 der ArianeGroup. Das Auftragsvolumen der Kleinserie über 20 Stück liege laut Unternehmensangaben im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Bewegung brachten am heimischen Aktienmarkt zudem eine Reihe an Analystenkommentaren. Zu den Aktien des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec lagen derer gleich drei vor.

So haben die Analysten der Erste Group ihr Kursziel für die Polytec-Titel von 14,8 auf 11,5 Euro gekürzt, jedoch gleichzeitig ihre "Buy"-Empfehlung bestätigt. Auch die Experten der Baader Bank empfehlen die Aktien zum Kauf ("Buy") und sehen das Kursziel weiterhin bei 16 Euro. Die Analysten von Warburg Research schließen sich ebenso mit ihrer unveränderten "Buy"-Einstufung an und sehen das Kursziel, das zuvor bei 15 Euro gelegen war, nun bei 12,50 Euro. Zum Schluss standen die Papiere von Polytec bei einem klaren Minus von rund einem Prozent bei 8,37 Euro.

Für die Papiere des Ziegelherstellers Wienerberger ging es um klare 1,5 Prozent auf 34 Euro nach oben. Auch hierzu lag ein Kommentar der Berenberg Bank vor. Die Wertpapierexperten erhöhten ihr Kursziel für die Wienerberger-Aktie leicht von 41 auf 43 Euro und bestätigten gleichzeitig ihre "Buy"-Einstufung.

Ein Minus von 0,5 Prozent auf 37,80 Euro verbuchten jedoch die Titel des Kranherstellers Palfinger. Die Analysten von Raiffeisen Research stuften ihr Kursziel für die Aktien des Salzburger Unternehmens von 42,5 auf 44,0 Euro hinauf. Der Raiffeisen-Experte Markus Remis empfiehlt das Papier weiterhin zum Kauf ("Buy").

pma/kat

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