ATX
25.02.2022 18:18:00
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Wiener Börse (Schluss) 2 - Aussicht auf Friedensverhandlungen stützt
Am Donnerstag hatte der ATX am ersten Tag des Ukraine-Kriegs über 7 Prozent verloren. Auch andere Börsen in Europa erholten sich am Freitag von den starken Vortagesverlusten. Angetrieben wurde die Erholung von Meldungen über mögliche Friedensverhandlungen.
Russland ist nach Kreml-Angaben bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin am Freitag.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet. Die ukrainische Seite habe aber stattdessen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen, hieß es.
Besonders deutlich erholen konnten sich die Bankwerte, die am Vortag auch stark unter die Räder gekommen waren. So legten Erste Group 9,07 Prozent zu und waren damit die größten Gewinner im prime market. Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) gewannen 4,60 Prozent, konnten sich damit aber nur teilweise von den Vortagesverlusten erholen. Am Donnerstag hatten die Titel der stark in Russland engagierten Bank gut 23 Prozent verloren.
Das Kreditvolumen der RBI lag im Vorjahr in Russland bei 11,6 Mrd. Euro, in der Ukraine bei 2,2 Mrd. Euro. Den Marktanteil in Russland hatte RBI-Chef Johann Strobl Anfang Februar mit unter 2 Prozent beziffert. Unter den weiteren Bankwerten gewannen BAWAG am Freitag 5,33 Prozent.
Unter den Tagesgewinnern fanden sich auch Do&Co (plus 7,63 Prozent) und UBM (plus 7,53 Prozent). Bei höherem Volumen gesucht waren die Schwergewichte Wienerberger (plus 6,36 Prozent), Lenzing (plus 5,77 Prozent) und voestalpine (plus 5,61 Prozent). Die einzigen Verlierer im prime market waren AMAG mit einem Minus von 1,50 Prozent.
EVN befestigten sich nach Vorlage von Zahlen um 0,62 Prozent. Die Verwerfungen auf den Energiemärkten - mit historisch hohen Marktpreisen für Erdgas, CO2-Zertifikate sowie Grund- und Spitzenlaststrom - haben beim niederösterreichischen Energieversorger im ersten Geschäftsquartal 2021/22 die operativen Ergebnisse und den Nettogewinn gedrückt. Dennoch ist man für das Gesamtjahr zuversichtlich und hat am Freitag die Jahresprognose von 200 bis 240 Mio. Euro bestätigt.
Ein nur moderates Plus von 0,79 Prozent verbuchte auch die OMV-Aktie. Die OMV ist beim Projekt Nordstream 2 engagiert. Im Rahmen der Sanktionen droht die Verschiebung einer Betriebserlaubnis oder gar das Aus für Nord Stream 2.
mik/ste
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