05.01.2024 18:07:00

Wiener Börse (Schluss) 2 - ATX nach schwächelndem Verlauf höher

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag nach einem überwiegend schwächeren Handelsverlauf mit Kursgewinnen beendet. Der heimische Leitindex ATX verbuchte vor dem Wochenende ein Plus von 0,29 Prozent auf 3.430,08 Einheiten, der breiter gefasste ATX Prime kletterte um 0,21 Prozent auf 1.722,73 Einheiten. Einige Konjunkturdatenveröffentlichungen dies- und jenseits des Atlantiks standen im Fokus, von Unternehmensseite blieb es zum Wochenausklang still.

Robuste Arbeitsmarktdaten aus den USA dämpften am Nachmittag die Zinssenkungserwartungen. In den USA wurden im Dezember außerhalb der Landwirtschaft mehr Jobs geschaffen als erwartet, wenn auch der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach unten revidiert wurde. Die Arbeitslosenquote stagnierte mit 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat - Ökonomen hatten einen Anstieg auf 3,8 Prozent erwartet.

"Letztlich zeigt sich der Arbeitsmarkt noch recht robust, was unsere Einschätzung stützt, dass die US-Notenbank die Leitzinsen nicht so früh senken wird, wie der Markt es eingepreist hat", schreiben die Experten der Commerzbank. Sie rechnen mit einer ersten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im Mai.

Eingetrübt hat sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Dezember um 2,1 auf 50,6 Punkte, Analysten hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 52,6 Punkte gerechnet. Das Barometer liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

In der Eurozone wurde am Vormittag bekannt, dass sich die Inflation im Dezember wieder beschleunigt hat, die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, allerdings weiter rückläufig ist. Die Ökonomen der Commerzbank schrieben, dass es insgesamt verfrüht sei, den Sieg über die Inflation zu verkünden.

"Die EZB dürfte ihre Leitzinsen nur zögerlich senken. Wir halten die Markterwartungen von Leitzinssenkungen um insgesamt 150 Basispunkte bis Ende des Jahres für deutlich übertrieben. Wir rechnen nur mit Zinssenkungen von zusammen 75 Basispunkten", so die Experten.

Von Unternehmensnachrichtenseite kamen am Freitag keine Impulse, auch von Analystenseite blieb es still. Mit Blick auf den Wiener Markt und die Branchentafel gehörten Bankaktien zu den größeren Kursgewinnern. BAWAG kletterten um 1,2 Prozent, Erste Group gewannen 0,8 Prozent und Raiffeisen Bank International verteuerten sich um 0,3 Prozent.

Auch Ölwerte schlossen sehr fest. OMV stiegen um 0,8 Prozent und Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gewannen 1,9 Prozent. Daneben verbuchte auch ATX-Schwergewicht Verbund ein Kursplus von 1,3 Prozent.

Einige Industriewerte gaben dagegen nach. RHI Magnesita rutschten um 3,5 Prozent nach unten, Wienerberger (minus 1,1 Prozent) und voestalpine (minus 0,7 Prozent) beendeten die Sitzung ebenfalls tiefer.

kat/spa

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