12.02.2013 14:57:00
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Wiener Börse (Nachmittag) 2 - ATX mit freundlicher Tendenz
Für Gesprächsstoff sorgte eine Erklärung der führenden Industrie-Nationen (G-7), wonach die Wechselkurse von den Märkten bestimmt werden sollten, hieß es aus dem Handel. Zugleich suchen die USA, Japan, Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien den Schulterschluss: "Wir werden uns weiter eng zum Thema Devisenmärkte abstimmen und entsprechend zusammenarbeiten", betonten die Staaten. Das G-7-Mitglied Japan hatte zuvor eine Debatte über Wechselkurs-Dumping mit einer radikalen Lockerung der Geldpolitik ausgelöst.
Ins Blickfeld der Anleger gerieten zudem die jüngsten Anleiheauktionen aus der Eurozone. Trotz politischer Unsicherheiten konnte Spanien am Berichtstag kurzlaufende Schuldtitel aufzustocken. Allerdings musste das Land für einjährige Papiere höhere Renditen als vor einem Monat bieten. Auch Italien, das vor Neuwahlen steht, muss höhere Zinsen für frisches Geld bezahlen. Zwar fiel die Nachfrage rückläufig aus, es gelang aber trotzdem, so viel Geld wie geplant aufzunehmen.
Unter den heimischen Einzelwerten notierten Kapsch weiterhin am unteren Ende der Kurstafel und gaben zuletzt um 4,90 Prozent auf 40,75 Euro ab. Aufgrund der Verzögerung der Inbetriebnahme eines Mautsystems in Südafrika können die bisher erwarteten Umsätze nicht mehr erzielt werden. Ein Marktteilnehmer zeigte sich über die Nachricht überrascht. Dies sei nicht abzusehen gewesen, hieß es. Besonders belastete die nun "eingeknickte Zukunftsentwicklung". Gleich mehrere Bankhäuser hätten die Aktie nach unten gesetzt. Dem Händler zufolge könnten die Papiere "heute noch unter 40 Euro marschieren". Das Volumen sei zwar noch nicht so groß, für die Kapsch sei es allerdings auch nicht so wenig.
Intercell kletterten unterdessen um kräftige 3,37 Prozent auf 1,84 Euro an die Spitze der Kursliste. Der Impfstoffhersteller meldete die Zulassung seines Impfstoffs gegen die Tropenkrankheit Japanische Enzephalitis für Kinder in Europa. Die pädiatrische Indikation des Mittels namens Ixiaro habe die Marktzulassung durch die European Medicines Agency (EMA) und die EU-Kommission erhalten.
Während AT&S nach den kräftigen Vortagesgewinnen deutlich um 3,16 Prozent auf 7,65 Euro nach unten rutschten, konnten Palfinger die klaren Verluste aus dem Vormittagshandel etwas eingrenzen. Die Titel des Salzburger Kranherstellers waren zum Wochenbeginn nach Zahlen mit einem Plus von 4,7 Prozent aus dem Handel gegangen. Am Dienstag im Nachmittagshandel notierten sie mit einem Minus von 1,35 Prozent auf 22,00. Die Wertpapierexperten von HSBC haben ihre Palfinger-Einstufung von "Neutral" auf "Underweight" zurückgenommen. Das Kursziel wurde indes von 17,5 auf 20,0 Euro erhöht.
Ins Blickfeld gerieten zudem voestalpine, nachdem am Berichtstag bekannt wurde, dass das schwache Stahlgeschäft in Europa dem deutschen Stahlkonzern ThyssenKrupp auch im neuen Geschäftsjahr gehörig zu schaffen macht. Der Umsatz sei im ersten Quartal 2012/13 um acht Prozent auf 8,837 Mrd. Euro geschrumpft. Die heimischen Stahltitel drehten im Verlauf in die Gewinnzone und tendierten um 0,58 Prozent höher bei 26,66 Euro. Die Wertpapierexperten von AlphaValue haben das Kursziel für Stahlwerte von 27,5 auf 28,5 Euro angehoben. Die Empfehlung "Reduce" bleibt bestehen.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 12.00 Uhr bei 2.422,37 Punkten, das Tagestief lag gegen 09.40 Uhr bei 2.399,06 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,31 Prozent bei 1.188,44 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zehn Titel mit höheren Kursen, 26 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 1.688.365 (Vortag: 1.484.771) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 44,54 (40,40) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 241.659 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 11,43 Mio. Euro entspricht.
(Forts.) spe
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