Wiener Börse (Mittag) 2 - ATX mit klaren Aufschlägen

Im Blickpunkt der Anleger dürfte weiterhin der Verlauf des Hurrikans "Sandy" in den USA stehen, hieß es aus dem Handel. Die Wall Street bleibt deswegen den zweiten Tag infolge geschlossen. An den europäischen Börseplätzen rechnen Händler dementsprechend erneut mit schwachem Volumen.

Für positive Impulse könnten zudem die besser als erwartet ausgefallenen Wachstumszahlen aus Spanien, sowie eine "sehr gelungene" Auktion italienischer Anleihen, wie die Chefin der Schuldenagentur, Maria Cannata, formulierte, gesorgt haben. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober unterdessen weiter verschlechtert. Der Economic Sentiment Index (ESI) sank um 0,7 Punkte auf 84,5 Zähler. Bankvolkswirte hatten mit 84,4 Punkten gerechnet.

Erste Group weiteten bis Mittag das kräftige Auftaktplus deutlich aus und sprangen um 6,27 Prozent auf 19,07 Euro an die Spitze des Kurszettels. Die Bank hat nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres netto 597,3 Mio. Euro Gewinn ausgewiesen. Der Bund wird unterdessen wohl keine vorzeitige Rückzahlung der Staatshilfe sehen.

Erste-Chef Andreas Treichl will das Geld vom Bund noch zwei bis drei Jahre im Haus behalten und dafür acht Prozent Zinsen zahlen. Nach dem dividendenlosen Jahr 2011 soll es für 2012 wieder eine Dividende an die Erste-Aktionäre geben. Raiffeisen gewannen im Sog kräftig um etwas mehr als drei Prozent auf 30,19 Euro dazu.

Palfinger tendierten um 0,64 Prozent höher bei 15,65 Euro. Der Salzburger Kranhersteller ist dabei die norwegische Bergen Group Dreggen AS zu übernehmen, wie heut in der Früh bekanntgegeben wurde. Das Unternehmen stellt Marine- und Offshore-Kräne sowie Hebezeuge her.

voestalpine weiteten die Anfangsgewinne aus und zeigten sich zu Mittag um 1,83 Prozent höher bei 24,19 Euro. OMV verbesserten sich im Einklang mit einem etwas festeren Ölpreis um 1,80 Prozent auf 27,73 Euro und SBO erhöhten sich um 0,76 Prozent auf 73,46 Euro.

Telekom Austria zeigten sich mit einem Aufschlag von 0,87 Prozent auf 5,01 Euro. Am Vortag war die Aktie um über fünf Prozent auf ein historisches Kurstief abgestürzt, nachdem das Nachrichtenmagazin "Profil" am Wochenende vorab berichtet hatte, dass der Marktführer den Ausblick für die Jahre 2013 bis 2015 deutlich senken werde.

Die Aktie der Post knüpfte unterdessen an die kräftigen Vortagesverluste an und zeigte sich auch am Dienstag im Minus. Die Papiere sanken um 0,61 Prozent auf 29,34 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Sitzungsbeginn bei 2.173,11 Punkten, das Tagestief lag knapp nach 11:00 Uhr bei 2.134,11 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,57 Prozent höher bei 1.067,64 Punkten. Im prime market zeigten sich 21 Titel mit höheren Kursen, elf mit tieferen und vier unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.721.113 Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 34,248 Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group.

(Forts.) spe/bel